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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wirklichkeiten hatte sie selbst schon erlebt!
    Da gab es die Realität der dritten Dimension, in der die Welt
beheimatet war, wie menschliche Augen und Sinne sie wahrnahmen. Es
gab eine Realität dahinter. Im Unsichtbaren, im Jenseits, in
anderen Dimensionen und Parallelwelten… es gab das Makro- und
Mikrouniversum, die Welt des Atoms,’ ebenso wie die der
gigantischen Sterne in der Weite eines unvorstellbaren, unendlichen
Alls… Das eine war so wunderbar und unvorstellbar wie das
andere. Und alles war eine einzige, zusammengehörige Welt.
    Rangkor lachte drohend.
    Sein Lachen schmerzte in Carminias Ohren.
    Instinktiv versuchte sie die Arme zu heben und die Hände
gegen ihre Ohren zu pressen.
    Sie konnte sie bewegen!
    Die Schwerfälligkeit, die Lähmung war weiter
gewichen.
    »Hohoo!« lachte Rangkor. Sein Gesicht nahm einen
freudigen und spielerischen Ausdruck an. »Hohoo!
Hohooo!«
    Es waren die einzigen Laute, zu denen dieses wilde
Urwaldgeschöpf offensichtlich in der Lage war.
    Ehe Carminia sich versah, war es schon passiert.
    Gegen diesen Giganten hatte sie auch kaum eine Chance.
    Rangkor griff nach ihr.
    Die dicken, fleischigen Finger legten sich um ihren Leib.
    Carminia Brado quietschte auf wie eine Puppe, die man
drückte.
    Dieses Geräusch entlockte Rangkor erneut ein
ohrenbetäubendes Lachen.
    Er hielt die Brasilianerin zwischen beiden Händen,
bückte sich dann und spähte durch seine Finger, die wie
dicke Gitterstäbe rings um die Frau aufragten.
    Er betrachtete sie wie ein seltenes Tier.
    Carminia kam sich vor wie ein Forschungsobjekt.
    Rangkor schien seine helle Freude daran zu empfinden, daß
sie sich von selbst wieder bewegte.
    Er hielt etwas in der Hand, das er mitgebracht hatte.
    Es waren Blattreste, die dunkelrot und dunkelviolett schimmerten,
klebrig und fleischig waren. Mit ihnen berührte er die Stelle
zwischen ihren Schulterblättern, wo die bohrenden Schmerzen sich
bemerkbar machten.
    Rangkor drückte die Blätter schließlich aus.
    Der Saft, der auf ihre Haut tropfte, roch würzig und
kühl.
    Das tat gut.
    Carminia merkte, wie sie tiefer durchatmen konnte, wie die
Schmerzen weiter nachließen und das wunde Gefühl
schwand.
    War der Baumbewohner ein Freund oder mußte sie ihn als Feind
fürchten? Wußte er, was er tat – oder war sie
für ihn nur ein Spielzeug, an dem er seine Freude hatte wie eine
Katze an der Maus?
    Carminia mußte zu ihrem Erschrecken feststellen, daß
das Letztere stimmte.
    Er spielte mit ihr und begriff nicht, daß sie wirklich lebte
und aus Fleisch und Blut war.
    Er ließ sie los. Als sie sich aus eigener Kraft aufraffte,
stieß er sie wieder zu Boden, daß die dicken Bohlen dumpf
klangen.
    Carminia Brado schrie und rief ihm zu, daß ihre Schmerzen
zunahmen, daß sie diese grobe Behandlung nicht vertrug –
doch der gewaltige Fleischkoloß zwischen den Blättern
reagierte nicht darauf und verstand sie nicht.
    Er stellte sie auf die Beine, drehte sie im Kreis und lachte
dröhnend, wenn sie umfiel und nahm sie dann in die Hand.
    Er stellte sie auf die große Fläche seiner Hand und
streckte den Arm weit über den Baum hinaus, so daß
Carminia die schwindelerregende Tiefe unter sich sah. Sie konnte
erkennen, daß in viele Blätter riesige Löcher
geschnitten waren, damit Rangkor in die Tiefe blicken konnte.
    Sie war enorm.
    Es war nicht möglich zu sehen, wo der Erdboden begann.
Carminia hatte das Gefühl, auf der Spitze eines Berges zu stehen
und die tödliche Tiefe zu sehen…
    Sie wandte den Blick.
    Rangkor spielte noch eine Weile mit ihr und ließ ihr keinen
freien Willen. Seine Behandlungsart wurde grober und
angriffslustiger.
    Wie die Katze mit der Maus, ging es Carminia wieder durch den
Kopf.
    Und es wird nicht mehr lange dauern, da wird er mich gegen den
nächsten Ast schleudern, um auszuprobieren, wie stabil ich
bin…
    Rangkor verlor erstmals das Interesse an ihr.
    Der Gigant verschwand in seinem Baumhaus und nahm Carminia
mit.
    Während er in einer Schüssel einen Brei aus Pflanzensaft
und grobem Mehl zubereitete, hielt er Carminia mit der einen Hand
fest.
    Die Brasilianerin war wieder so beweglich, daß sie
schmerzfrei laufen konnte. Der Blutverlust war auch geringer, als sie
ursprünglich befürchtet hatte. Die Schwäche war
hauptsächlich auf die Wirkung des Betäubungsgiftes an der
Pfeilspitze zurückzuführen.
    Sie mußte mit Rangkor essen.
    Er stopfte ihr einfach von dem Brei in den Mund, den er mit seinem
Löffel aus der Schüssel holte. Und er war

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