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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Hellmark wissen lassen, daß seine Fähigkeit
der Körperverdoppelung von sofort an verloren war, wenn die
Begegnung mit Nh’or Thruu erfolgte.
    Aber zu dieser Begegnung war es noch gar nicht gekommen!
    Björn schrie das mit Leibeskräften hinaus.
»Kontakt? Mit mir?« Er schüttelte den Kopf.
»Bisher hast du dich immer nur versteckt. Du fürchtest dich
vor einer Begegnung. Komm’ endlich heraus aus dienern Rattenloch
– und stelle dich im offenen Kampf. Dazu aber bist zu zu
feige.«
    »Hohohooo«, hallte es schaurig aus allen Ecken und
Winkeln der Magier-Burg, »du sprichst große Worte. Wer
sagt dir, daß du armer Menschenwurm überhaupt in der Lage
bist, meinen Anblick zu ertragen? Vielleicht tötet er
dich…«
    »Warst du auch noch so groß und schrecklich – das
allein wurde mich nicht umbringen. Ich glaube eher, daß du
winzig und schwach bist und nur deine Helfer bisher aktiv wurden. Du
bist eine armselige Marionette Shab-Sodds. Er ist der wahre Herr
dieser Welt und du bildest dir nur ein, es zu sein!«
    »Auch wenn du mich nicht siehst, ich bin überall…
ich bin in den Sternen, die dich umgeben, in den Mauern des Palastes,
der sich groß und mächtig vor dir erhebt… in dem
schwarzen Wasser, in dem du eingetaucht bist… das war der
Kontakt. Auch das Wasser ist erfüllt von meinem Lebensstrom, der
alles durchfließt… Das war meine Absicht, dich dazu zu
bringen, deinen zweiten Körper mit ihm in Berührung zu
bringen.«
    Ein hohles, schaurig klingendes Lachen folgte diesen Worten.
    Das Boot war schätzungsweise noch zwanzig Meter vom Ufer der
Insel entfernt, auf der sich die Zyklopenburg erhob.
    Der todbringende Riesentropfen klebte noch immer an der
Bootswandung. Wie hypnotisiert starrten die drei Gefährdeten
darauf. Es kam ihnen vor, als hätte die Abwärtsbewegung
Richtung Boden sich verlangsamt.
    Und nun trat die Gegenbewegung auf. Wie von Geisterhänden
emporgedrückt, hob der Nachen sich wieder. Der Abstand zwischen
dem schwarzen Wasser und der Reling vergrößerte sich - der
schwere, gummiartige Tropfen zog sich wie ein selbständiges
Lebewesen zurück.
    Dumpfes, fernes Lachen kündete ihnen, daß Nh’or
Thruu jederzeit gegenwärtig war und alles über sie
wußte. Der Gedanke, ständig beobachtet zu werden von einem
Geschöpf, das man selbst nicht sah, beunruhigte und
verunsicherte sie.
    Ihr Leben hing an einem seidenen Faden. Wenn Nh’or Thruu
entschlossen war, sie zu vernichten, hatte er dazu die
Möglichkeit.
    Doch ein schnelles Ende lag nicht in seinem Sinn. Er wollte das
Leid seiner Feinde kosten. Der Dämonische kannte kein
Erbarmen.
    Der breite, klobige Nachen erreichte das Ufer der Insel. Aus
unmittelbarer Nähe wirkte die Magier-Burg geradezu
erdrückend.
    Die Freunde ließen ihre Blicke über das massige
Zyklopengemäuer schweifen.
    Der Gedanke daran, daß eventuell nur Nh’or Thruu allein
darin lebte, erfüllte sie mit Grauen.
    Bis jetzt zeigte sich kein Bediensteter, kein Bote. Alles war bis
auf das dumpfe Rauschen der Wellen und das rhythmische Geräusch,
das wie ein überdimensionales Herz schlug, ringsum still.
    Carminia, Björn und Arson verließen das Boot.
    Hellmark gab seinen Begleitern einen Wink.
    »Egal was immer auch geschehen mag«, sagte er leise,
»wir bleiben zusammen. Zusammen sind wir stark und bilden eine
Einheit, die von Nh’or Thruu nur schwer geknackt werden kann.
Ihm ist bisher noch nicht alles hundertprozentig gelungen. Noch immer
haben wir einige Abwehrmittel in der Hand, die sich sehen lassen
können. Sein Versuch, zumindest auch noch die Dämonenmaske
zu vernichten, ist fehlgeschlagen.«
    Sie standen vor dem Nachen, der sich nun wieder in Bewegung setzte
und, wie von einem unsichtbaren Steuermann gelenkt, im ufernahen Raum
durch das schwarze Wasser glitt.
    Er tauchte in der Düsternis unter.
    Björn versuchte einen Blick über die zähe, breiige
Oberfläche des rätselhaften Säuresees zum Ufer
hinüberzuwerfen, wo sie vorhin noch zu dritt gewesen waren. Es
kam ihm so vor, als wäre seither eine Ewigkeit vergangen.
    Das Land drüben, das er mehr ahnen als sehen konnte, war
unerreichbar für ihn geworden. Sie waren Gefangene auf der
Insel. Aber das hatte ihr Schicksal nicht zusätzlich
erschwert.
    Sie waren auf dieser Welt überall Gefangene, gleich, wo sie
sich aufhielten.
    Carminia, Björn und Arson gingen den steilen Pfad
aufwärts, der zu einem großen Tor führte, das sich
weit öffnete, je näher sie kamen. Aber niemand war zu
sehen, der das

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