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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Filme mitgebracht – oder der Mann, von dem Sie
sprechen ist nicht Chancell, sondern ein anderer.
    Chancell war sehr oft in Behandlung. Hier unten rechts gibt es
eine Zahnlücke, sehen Sie selbst. Der dritte Zahn fehlt.
Chancell hat ihn schon ziemlich früh verloren, er war damals ein
junger Mann. Es handelte sich schon um die zweiten Zähne, der
Zahn ist nicht mehr nachgewachsen. Die Lücke ist sehr eng. Wenn
man nichts von ihr weiß, merkt man’s gar nicht. Aber
Chancells Gebiß besteht eben nur aus einunddreißig
Zähnen, es ist nicht mehr vollständig. Das Gebiß des
Mannes, von dem Sie die Aufnahmen hier vorliegen haben, aber hat nach
Adam Riese zweiunddreißig Zähne…«
    Es gab noch mehr Ungereimtheiten.
    Friedrich Chancells Behandlungsunterlagen wiesen aus, daß er
oft den Zahnarzt in Anspruch genommen hatte, daß er einen
Stiftzahn besaß und eine seiner Wurzeln mit einer Füllung
versehen war. Die linken Backenzähne unten waren mit einer
Goldplombe belegt. Dies alles stimmte nicht mit dem überein, was
Bernhard Künzl vorzuweisen hatte.
    Das war der Beweis!
    Die Begegnung in der letzten Nacht war kein Traum gewesen, auch
das Gespräch mit dem echten und noch lebenden Friedrich Chancell
hatte wirklich stattgefunden. Die magische, schwebende Pyramide war
keine Halluzination seiner überbeanspruchten Nerven gewesen.
    In jenem rätselhaften Objekt, die die Grenzen zwischen den
Dimensionen und Räumen zusammenschrumpfen ließ, hatte er
die volle Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über Chancell aus dem
Mund des Privatforschers.
    Die unbequeme Wahrheit über die ›Männer in
Schwarz‹, die mal wieder etwas verschleiern wollten. Sie hatten
zum rechten Zeitpunkt am rechten Ort eine Leiche auftauchen lassen,
von der jedermann glauben sollte, es handle sich um die Friedrich
Chancells.
    Und alles sprach auch dafür. Bekannte und Freunde hatten den
Toten unabhängig voneinander einwandfrei identifiziert. Und doch
war er es nicht, wie objektive Gebißvergleiche inzwischen
ergeben hatten!
    Menschliche Sinne waren getäuscht worden, die Verwandten und
Freunde… und doch war den ›Men in Black‹ ein
schwerwiegender Fehler unterlaufen. Das sollte reichen, um auch die
Instanzen zu überzeugen, die alles weitere entscheiden
würden. Das Schicksal der beiden jungen Einbrecher stand auf dem
Spiel.
    Bernhard Künzl faßte einen schwerwiegenden
Entschluß. Er wollte den Beweis erbringen, daß andere,
fremde Mächte, an deren Existenz praktisch kaum jemand glaubte,
massiv in die Geschicke der Menschen eingriffen.
    »Vielen Dank, Doktor«, verabschiedete er sich an der
Tür zur Praxis.
    »Ich hoffe, ich konnte etwas zu dem beitragen, das Sie
beschäftigt.«
    »Doch. Sie haben mir sehr geholfen.«
    Ernst und nachdenklich fuhr er in das Revier zurück.
    Am späten Nachmittag und trotz eines zweistündigen
Schlafes fühlte er sich nicht müde und zerschlagen. Im
Gegenteil! Er hatte das Gefühl, Bäume ausreißen zu
können. Das mußte mit der besonderen Atmosphäre im
Innern der magischen Pyramide von Chancell und Skash
zusammenhängen. Es war die Atmosphäre einer anderen Welt,
eines anderen Raumes.
    Künzl kam es selbst unglaublich vor, daß sein
Aufenthalt in der Pyramide acht Stunden gewährt haben
sollte…
    Aber der objektive Tatbestand war nicht zu leugnen.
    Voller Tatendrang nahm er in Angriff, was er glaubte, an diesem
Tag unbedingt noch erledigen zu müssen.
    Er ging ins Gefängnis und führte ein eingehendes
Gespräch mit Rogg. Im Prinzip kam nicht viel Neues hinzu.
Dennoch sah Bernhard Künzl die Aussage jetzt in einem anderen
Licht. Besonders jene Stelle, als Rogg auf die Leiche stieß,
ließ er sich in allen Einzelheiten mehrere Male schildern. Rogg
widersprach sich nicht. Es waren immer die gleichen Hinweise.
    Die ›Männer in Schwarz‹, die Künzl jedoch mit
keinem Wort erwähnte, verfügten über eine erstaunliche
Macht. Chancell hatte ihn schon darauf hingewiesen und ihn
gleichzeitig davor gewarnt, zu forsch an irgendwelche Dinge
heranzugehen. Doch an diese Warnung dachte Bernhard Künzl im
Eifer des Gefechtes zunächst nicht mehr.
    Er mußte beweisen, daß Rogg zwar ein Einbrecher, aber
kein Mörder war. Er mußte darüber hinaus den
schlüssigen Beweis vorlegen, daß der Tote nicht Chancell
war, sondern irgendein Fremder, den die ›Männer in
Schwarz‹ in das dunkle, stille Haus schmuggelten, um Chancell
für die Welt plausibel ein für allemal verschwinden zu
lassen.
    Mit einer solchen Situation hatte er

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