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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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soll das sein?«
    »Sein Name ist Baktar…«
    »Ja, der hält sich zur Zeit hier auf. Da haben Sie
Glück. Morgen will er uns verlassen. Baktar ist
gewissermaßen ein Gaststar. So lange es ihm irgendwo
gefällt, bleibt er. Dann packt ihn wieder die Reiselust. Er ist
eben ein richtiger Zigeuner, den er nirgends lange hält.
Entweder schließt er sich wieder einem kleinen Zirkus an, oder
er gibt irgendwo in einer Ortschaft eine Privatvorstellung, um die
nötigen Sous zu verdienen, mit denen er wieder drei, vier Tage
über die Runden kommt. Selbstverständlich ist es
möglich, Baktar zu sprechen. Allerdings – nicht in diesem
Moment…«
    »Weshalb nicht?« fragte Rani überrascht. »Ist
er nicht da? Die Vorstellung beginnt doch bald…«
    »Eben das ist es. Vor dem Auftritt hat sich Baktar jede
Störung verboten. Daran halten wir uns. Er ist sehr empfindlich.
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, daß er völlig
abgeschieden sein will. Er braucht dies zur Kräftesammlung und
Meditation. Bitte, verstehen Sie, daß wir keine Ausnahme machen
können. Spätestens in dem Augenblick, da Sie gesehen haben,
was Baktar leistet, werden Sie mich auch verstehen.«
    »Ich habe Zeit«, sagte Rani, obwohl er die gerade nicht
hatte.
    Edouard deutete nach vorn, über eine Zugmaschine hinweg.
»Dort drüben steht Baktars Wohnwagen…«
    Eigentlich waren es zwei, dachte Rani Mahay bei sich.
    Der eine war etwa drei Meter lang und mit Fenstern versehen, der
andere maß mindestens fünf Meter, war dunkelblau
angestrichen – und wies kein Fenster auf. Er sah aus wie ein
Wagen, mit dem Material für den Aufbau eines Zeltes
transportiert wurde.
    Edouard schüttelte den Kopf auf seine diesbezügliche
Bemerkung Ranis: »Nein! Auch dieser Wagen gehört zu Baktars
Wohnbereich. Dort schläft er. In völliger Dunkelheit, wie
er sagt. Geschlossene und verhängte Fenster allein genügen
ihm nicht…«
     
    *
     
    Bernhard Künzl wußte, daß seine Kollegen und
Mitarbeiter nicht fassen konnten, daß er die ganze Nacht am
Tatort zurückgeblieben war.
    Er selbst konnte es kaum glauben.
    Nach seine Rückkehr in den frühen Morgenstunden in seine
Wohnung, hatte er sich zuerst Schlafen gelegt. Genau zwei Stunden
später wachte er auf, obwohl er sich die ganze Nacht um die
Ohren geschlagen hatte, fühlte er sich frisch und ausgeruht.
    So fuhr er nach einem ausgiebigen Frühstück sofort ins
Büro, um eine Akte anzulegen.
    Der Tag verging wie im Flug. Auskünfte über sein
nächtliches Abenteuer gab er nicht, obwohl ihn die stummen
Blicke seiner Kollegen geradezu herausforderten.
    Künzl erledigte seine Arbeit mit der gleichen Präzision
und verhielt sich wie immer – obwohl er den Menschen, die Tag
für Tag mit ihm zu tun hatten, einfach komisch und sogar
unheimlich vorkommen mußte.
    Der Fall des Einbrechers Jean Rogg und seines Kumpanen Peter
Durand beschäftigte Künzl den ganzen Tag. Er führte
unzählige Telefongespräche, studierte eingehende Telegramme
und Fernschreiben.
    Am Nachmittag stand endlich fest, daß die Leiche aus dem
einsamen Haus einwandfrei Friedrich Chancell war.
    Damit hätte sich Künzl normalerweise zufrieden geben
müssen. Aber er sondierte weiter. Seine Kollegen bekamen mit,
daß er sich jetzt auf die Suche machte nach einem Zahnarzt in
und um Basel, bei dem Friedrich Chancell möglicherweise in
Behandlung gewesen war. Das Gebiß des Toten war bestens in
Ordnung. Außer einer kleinen Plombe an linken unteren
Backenzahn wies es keinen Schaden auf.
    Schon eine Stunde später hatte Künzl tatsächlich
den Arzt gefunden, bei dem Friedrich Chancell regelmäßig
seine Zähne untersuchen und behandeln ließ.
    Dabei kam es zu einer erstaunlichen Entdeckung.
    Als der Arzt seine Unterlagen mit einer Fotografie und
Röntgenaufnahme des Gebisses des Toten verglich, schüttelte
er den Kopf.
    »Da stimmt etwas nicht, Hauptwachtmeister… Sie
müssen mir die falschen Bilder mitgebracht haben…«
    »Es sind die Bilder von Friedrich Chancells. Gewiß,
Doktor…«
    »Unmöglich. Ich habe andere Unterlagen…«
    »Vielleicht ist Ihnen bei der Ablage ein Fehler passiert,
eine Verwechslung…«
    Nicht für den Bruchteil einer Sekunde kam Unsicherheit bei
dem Arzt auf. »Ausgeschlossen! Chancells Gebiß kenne ich
auch ohne große Vergleichsunterlagen. Ich erkenne jeden meiner
Patienten an seinen Zähnen wieder, Hauptwachtmeister… Die
Zähne sind für mich das, was für Sie
Fingerabdrücke sind. Einmalig und unwiederholbar. Sie haben mir
verkehrte

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