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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Hellmarks war, hatte Mahay seine Zirkus-Karriere aufgegeben.
Für die Welt war der große Könner einfach
untergetaucht. Die Raubtiernummer wurde aufgelöst. Rani trennte
sich schweren Herzens von seinen Tieren. Bis auf eines. Die Tigerdame
Chitra teilte sein neues Leben mit ihm. Anfangs auf dem
Hellmark’schen Grundbesitz nahe am Genfer See, dann, nachdem
Björn diesen durch dämonische Wirtschaftsmanipulationen
verloren hatte, auf der Insel Marlos.
    Die Tigerdame respektierte die Menschen ihrer Umgebung und wurde
zutraulich. Tamuur, der scharlachrote Magier vernichtete die
Raubkatze in seinem unbarmherzigen, dämonischen Garten…
    Lange Zeit brauchte Mahay, ehe er nach seiner Rettung aus den
Klauen des Scharlachroten über den Verlust hinwegkam.
    Bei einem anderen Abenteuer stieß er auf Whiss, ein Wesen
aus dem Mikrokosmos. Whiss war ein Mittelding zwischen Mensch und
Vogel, sein Lieblingsplatz war Mahays linke Schulter gewesen. Der
kleine, drollige Kerl hatte die Gabe, wie ein Tonband jedes
Geräusch, jedes Wort aufzunehmen und im Tonfall des Sprechers
wiederzugeben. Whiss hatte sich als hervorragender Stimmenimitator
erwiesen. Aber das war nur eine Besonderheit von vielen, über
die Whiss verfügte. Rani und sein neuer Freund aber waren nur
kurze Zeit zusammen gewesen, um alle kennen zu lernen. Whiss trug elf
dicke Noppen auf seinem Kopf, die er wie teleskopartige Fühler
ausfahren konnte. Jede ›Antenne‹ war für eine
spezielle Eigenart geschaffen. Whiss konnte damit parapsychische.
Tätigkeiten ausüben. Er hatte sich mehr und mehr als ein
Genie erwiesen, aber leider war es Mahay nicht vergönnt gewesen,
die Freundschaft zu dem rätselhaften kleinen Kerl zu vertiefen.
In der allgemeinen Verwirrung eines tödlichen Abenteuers mit der
ewigen Unheilbringerin Apokalypta war Whiss auf unerklärliche
Weise untergetaucht und nie wieder gesehen worden.
    »Herrliche Tiere, nicht wahr?« sagte da eine markige
Männerstimme hinter dem Inder.
    Rani fuhr zusammen und wandte sich um. Ein großer Mann, der
einen blauen Arbeitsanzug trug und darüber eine nicht mehr ganz
saubere braune Schürze, schleppte eine riesige
Plastikschüssel mit großen Fleischstücken heran.
    »Aber die Tierschau ist zu Ende. Die erste, Vorstellung
beginnt schon in ’ner knappen Stunde«, fuhr der
Zirkusmensch fort. »Wie sind Sie überhaupt
hereingekommen?«
    »In dem ich einfach geradeaus ging - bis hierher«,
grinste Rani.
    »Und niemand hat Sie aufgehalten?«
    »Nein, niemand!«
    Der große, starke Mann schüttelte den Kopf.
»Versteh’ ich nicht. Aber vorkommen kann so etwas schon
mal. Wenn einer nicht aufpaßt«, er winkte plötzlich
ab. »Sogar während der öffentlichen Tierschau ist vor
kurzem ein ganz dicker Hund passiert. Obwohl es strengstens verboten
ist, die Tiere zu füttern, hat so ein Dreikäsehoch sein
Würstchen durch den Gitterkäfig gedrückt. Der Happen
wurde von einer der Katzen geschluckt. Das Tier hatte lange Zeit
Bauchgrimmen und war zu nichts zu gebrauchen. Wer weiß, was in
so ’nem Würstchen alles drin ist. Ein unverdorbener
Tiermagen verträgt den Kram nicht, den wir gedankenlos in uns
hineinstopfen. Es geht nichts über ’ne reine, gute
Hausmannskost nach althergebrachter Art…«
    Er stellte die Schüssel mit den Fleischbrocken ab. Die
prächtigen Raubkatzen witterten sie schon. Unruhig liefen sie
auf und ab, schmiegten sich an die Gitterstäbe und waren ganz
aufgeregt.
    »Gehören die Tiere Ihnen?« fragte Rani
unvermittelt.
    »Mhm. Ich habe sie auch selbst abgerichtet. Zwei Katzen sind
nicht viel, mögen Sie denken. Für diesen Zirkus jedoch
’ne ganze Menge. Wenn ein Winter besonders lang und streng ist,
wird’s schwierig für uns. Das Geld, das wir im Sommer
zusammenspielen, reicht dann nicht mal, um das notwendige Fressen
herbeizuschaffen.«
    Der Sprecher fuhr sich durch sein dichtes, schwarzes,
glänzendes Haar.
    »Sie können sich keine Vorstellung davon machen, was so
’ne Katze frißt«, fuhr er fort.
    Ehe er weitersprechen konnte, nannte ihm Rani einige Zahlen. Die
Augen seines Gegenüber wurden groß wie Untertassen.
    »Donnerwetter! Sie verstehen ja etwas davon…«
staunte der Zirkusmensch.
    Man merkte ihm an, daß es ihm richtig Spaß machte,
plötzlich mit Rani zu fachsimpeln.
    Zwischendurch schob er die Stange zurück, die dafür
sorgte, daß die Besucher während der Tierschau nicht zu
nahe an den Käfig herangingen und Kinder eventuell ihre
Hände durch das Gitter streckten.
    »Das

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