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Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Titel: Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dämonenfratzigen
Ungeheuer wie hinter einem Schleier wahr.
    Dann erhielt er einen Stoß in den Rücken.
    Er rollte eine schmale Stiege nach unten. Die Holzstufen
ächzten unter seinem Gewicht und unter den Schritten seiner
Widersacher, die ein letztes Mal Hand an ihn legten, um ihn in die
stockfinstere Ladekammer zu stoßen.
    Auf dem Boden lagen schmutzige Lappen und etwas, das sich
anfühlte wie getrocknetes Laub.
    Mit dumpfem Schlag wurde die Lukenklappe zugeknallt.
    Björn Hellmark war in der Finsternis allein.
    Er lag auf dem Boden und atmete tief. Erst jetzt zeigte sich, wie
sehr ihn die zurückliegenden Ereignisse erschöpft
hatten.
    Er fühlte sich schwach und ausgepumpt. Dennoch unternahm er
einen ersten Befreiungsversuch, der jedoch schon im Keim erstickt
wurde. Die Fesseln saßen zu fest, als daß er zu einem
raschen Erfolg kommen konnte. Und die Kraft zur Ausdauer fehlte ihm
jetzt.
    Sein überstrapazierter Körper forderte sein Recht.
    Er fiel in einen beinahe ohnmächtigen Schlaf…
     
    *
     
    Das Chaos beherrschte die Welt Zoor, die Welt des irren
Herrschers, der vergangen war.
    Brüllend peitschten die aufgewühlten Wassermassen durch
die unterirdische Höhle, durch Spalten und Hohlräume und
füllten sie im Nu.
    Carminia Brado und Arson, die in der Gegenwart des Mikrokosmos
zurückgeblieben waren, wußten, daß sie keine Chance
hatten, die Katastrophe zu überleben.
    Dennoch brachten sie es nicht fertig, einfach stehenzubleiben und
den Tod über sich kommen zu lassen.
    Noch lebten und atmeten sie, noch war der Trieb zur
Selbsterhaltung voll in ihnen vorhanden.
    Und so liefen sie um ihr Leben, auch wenn sie nicht wußten,
wie es weitergehen konnte.
    Carminia wagte es nicht, einen Blick hinter sich zu werfen. Dort
wußte sie das todbringende Wasser, jene schwarze Säure,
die alles zerfraß…
    Jeden Augenblick konnten Millionen Liter der Flüssigkeit in
die Korridore der unterirdischen Burg schwappen.
    Hinter ihnen krachte und barst es. Riesige Steinquader wurden
durch die Gewalt des Wassers einfach aus den Wänden
gespült. Säulen’ kippten um und wurden aus dem
Gemäuer gerissen.
    Zoor ging unter!
    Der Gedanke, daß sie sich im Innern einer unfaßbaren,
dämonischen Welt befanden, daß sie eingesperrt waren wie
in einem riesigen Käfig, wurde ihnen mehr denn je
bewußt.
    Außerhalb dieser tief im Innern liegenden Welt hätten
sie vielleicht noch eine Chance gehabt.
    Carminia mußte plötzlich an die riesigen Urwälder
denken, die sie zuerst nach ihrer Ankunft in der Welt des Mikrokosmos
gesehen hatte. Die riesigen Stämme wiesen ein Vielfaches des
Umfanges irdischer Bäume auf. Im Vergleich zu diesen waren sie
mehrere Kilometer hoch und hatten einen Durchmesser von manchmal
einigen hundert Metern.
    Eine weitere Besonderheit zeichnete die Urwaldriesen aus. In ihren
Stammen waren riesige Gesichter eingemeißelt, deren Sinn und
Herkunft sie nicht ergründet hatten. Wahrscheinlich würde
dieses Rätsel nie gelöst werden…
    Mit Donnergetöse krachten die dunklen Wassermassen gegen die
Wände und kamen wie eine Springflut um die Gangbiegung…
    Das war das Ende!
    Die Geschwindigkeit des Wassers war zu hoch, als daß sie ihm
noch hätten entkommen können. Ihr gestecktes Ziel,
wenigstens die Höhle mit der versteinerten Leiche des grauen
Riesen zu erreichen – würde nichts weiter als ein
Wunschtraum bleiben.
    Sie hatten Hoffnung in diese Höhle gesetzt, die sie vor der
menschenvernichtenden geistigen Macht Nh’or Thruus bewahrt
hatte. Aber ob sie auch Schutz geboten hätte vor den tobenden
Naturgewalten – das wußten sie nicht.
    Da schrie Carminia Brado gellend auf.
    Der Korridor vor ihr war versperrt! Eine dunkle, massige Wand
verwehrte ihnen die weitere Flucht.
    Sie waren in einer Sackgasse. Tosend jagte das schwarze Wasser
heran.
     
    *
     
    Der Schreck lähmte sie völlig.
    Ihre Augen weiteten sich.
    Sie meinte, dies alles dauerte eine Ewigkeit. Dabei waren seit
ihrer Entdeckung, daß ihnen der Rückzug abgeschnitten war,
noch keine zwei Sekunden vergangen.
    Die dunkle Wand vor ihnen bewegte sich.
    In der schummrigen Umgebung erkannten sie erst jetzt die
schemenhaft verschwommenen Umrisse einer Gestalt, die menschliche
Form hatte. Alles an ihr war überdimensional.
    Ein – grauer Riese?
    Ja!
    Wie kam der hierher? Der einzige Graue in der Unheilsburg
Nh’or Thruus war der Versteinerte gewesen, in dessen
Schutzbereich sie Zuflucht gefunden hatten.
    Farbige Schleier hüllten Carminia und Arson

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