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Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Titel: Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Mho Thah geschah,
der seine beiden Schützlinge völlig vergessen zu haben
schien.
    Sie standen mitten in einer riesigen Halle, in der die Luft frisch
und grünlich schimmerte. Schwerelos schwebten die Leiber von
etwa vierzig grauen Riesen vor ihnen und waren von einer leuchtenden
Aura umgeben. Die Körper wirkten seltsam leicht, substanzlos.
Das waren keine Leiber mehr aus Fleisch und Blut. Es handelte sich um
reine Geistkörper…
    Die hellschimmernden schwebenden Gestalten wurden von zarten,
flüchtigen Schleiern umweht, die noch eine gewisse
Ähnlichkeit mit menschlichen Körperformen aufwiesen.
    Es waren die dienenden Geister. Über den Tod hinaus nahm
jeder graue Riese seine ganz persönlichen Helfer mit, die seine
Seele hegten…
    Wie in Zeitlupe wandte Carminia den Kopf. Sie sah Mho Thah, mit
dem eine seltsame aber offensichtlich von ihm erwartete Wandlung
vorging.
    Sein Körper zerfiel. Die graue Schicht, die sie vorhin in der
fraglichen Schutzhöhle auf Zoor versteinert wahrgenommen hatten,
wurde zu Staub und rieselte sanft auf den Boden. Die Gestalt, die
darunter hervorkam, war Mho Thahs Geistkörper.
    Von einer leuchtenden Aura umgeben, verlor der Graue den Boden
unter den Füßen und schwebte wie ein Luftballon einem
freien Platz entgegen.
    Zahllose unausgesprochene Gedanken gingen Carminia durch den Kopf
und bildeten ein einziges Durcheinander. Soviel hätte sie gern
gewußt.
    In erster Linie betraf es das Schicksal Mho Thahs und ihre
Lage.
    Sie lief dem entschwindenden Geistkörper des grauen Riesen
nach.
    »Keine Angst…«, wisperte eine ferne, verwehende
Stimme in ihr, »… ihr braucht keine Angst zu haben. Arnagk
ist ein Paradies…«
    »Ein Paradies für dich, Mho Thah«, rief Carminia
durch die stille Halle der toten Seelen, unwillkürlich laut auf
die lautlose Botschaft des grauen Riesen reagierend. »Aber nicht
für uns… wir werden hier zugrunde gehen – wie wir auf
Zoor zugrunde gegangen wären… gibt es keinen anderen
Ausweg…?«
    »… nein«, klang es hohl und fern in ihr, und die
›Stimme‹ war schon so weit entfernt, daß sie nicht zu
sagen vermocht hätte, ob sie dieses ›Nein‹ wirklich
vernommen oder es sich nur gedacht hatte… »nein,
keinen… anderen Ausweg… Arnagk…
Endstation…«
    Carminia und Arson bezweifelten, ob Mho Thah in der Stimmung, die
völlig Besitz von ihm ergriffen hatte, überhaupt noch etwas
von ihren Sorgen und Nöten begriff.
    Das Gefäß, das Mho Thah mitgebracht hatte und von den
dienenden Geistern als eine Art Heimstatt benutzt wurde, lag achtlos
auf dem Boden, wirkte grau und uralt, älter als zu der Zeit, als
sie es in dem Gewölbe auf Zoor entdeckten.
    Die farbigen, handgroßen Gestalten befanden sich nicht mehr
darin. Wie Planeten, die ihre Sonne umkreisen – so umkreisten
die zarten Geschöpfe den grauen Riesen.
    Mho Thah hatte das Ende seiner Irrwanderung durch die Räume
erreicht.
    Wie ein Luftballon legte sich sein Körper quer in die Luft,
ohne nur einen Zentimeter nach unten wegzusacken.
    »In welcher Welt sind wir, Arson?« flüsterte
Carminia Brado. »Ist dies ein Stern fern der Erde – aber im
normalen Universum, so daß wir unsere Größe wieder
angenommen haben, ohne es zu bemerken? Oder befinden wir uns noch
immer als Winzlinge in der Welt des Atoms?«
    »Ob so oder so, Carminia – es würde nichts an
unserer eigentlichen Lage ändern«, entgegnete der Gefragte
nachdenklich. »Wir bleiben Gefangene einer Situation, die wir
zunächst nicht aus eigener Kraft verändern
können…«
    Die farbigen Gestalten waren blasser geworden, ihre Bewegung um
den frei in der Luft schwebenden Geistkörper des grauen Riesen
langsamer.
    Carminia und Arson versuchten unabhängig voneinander, noch
mal einen geistigen Kontakt zu dem Geist – oder
Seelenkörper Mho Thahs zu knüpfen. Alles in ihnen blieb
stumm.
    »Es ist zu Ende! Er hat sein Ziel erreicht«, murmelte
Arson…
    Er war überzeugt davon, daß sie sich noch immer im
Mikrokosmos aufhielten.
    Sie sahen sich in der großen, stillen Halle um und
erblickten auch die riesigen Löcher in der gebogenen Decke.
Draußen war es finster.
    Eine Welt, die immer im Schummerlicht lag – wie sie es von
Zoor bereits kannten?
    Sie entdeckten zu ihrem eigenen Erstaunen noch größere
Hallen, die der glichen, in der Mho Thahs Seele ewige Ruhe gefunden
hatte. Hunderte von Geistkörpern schwebten schwerelos in der
Luft und waren von einer leuchtenden Aura umgeben und von den langsam
sie umkreisenden

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