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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und zog die Schublade des Nachttisches auf.
    Darin lagen in kleinen Fächern nebeneinander aufgereiht
verschiedene Amulette und Gemmen mit rätselhaften magischen
Zeichen und Bildern. Patrick hatte sie im Lauf seines Lebens
gesammelt. Er selbst trug ständig ein Amulett an einem Kettchen
um den Hals. Damit wollte er dämonischen Angriffen
vorbeugen.
    Patrick hatte gelernt, vorsichtig zu sein. Wer mit den
Mächten des Unheils, mit den Schergen und Boten der
Dämonengöttin schon zu tun hatte, der benahm sich anders
und hatte dazugelernt.
    Patrick ergriff ein zweites und drittes Amulett unterschiedlicher
Herkunft und befestigte sie ebenfalls an dem Kettchen.
    »Und zu guter Letzt«, murmelte er, »noch ’ne
Bleispritze.« In der Schublade darunter lag stets eine geladene
Pistole. Patrick wollte damit nicht nur herkömmlichen
Einbrechern zu Leibe rücken, sondern auch Eindringlingen, die
sich vor kurzem zum erstenmal in sein Privatleben eingemischt hatten.
Die geheimnisvollen »Männer in Schwarz«, die »Men
in Black«… bis vor der ersten Begegnung mit einem von ihnen
waren sie für ihn nichts weiter als eine Legende gewesen.
Seither jedoch ließ er um so intensiver nach ihnen forschen.
Sie traten immer dann auf, wenn rätselhafte Dinge – wie
beispielsweise der angebliche Absturz eines Ufos von Augenzeugen
beobachtet worden war – die Welt beschäftigten. Stets war
es dann so, daß sie es geschickt verstanden, einzugreifen und
Beweismaterial verschwinden zu lassen. Sie schreckten dabei auch
nicht vor einem Mord zurück. Sie wollten einfach nicht,
daß gewisse Dinge ans Licht der Öffentlichkeit
gerieten.
    Patrick wußte nicht, welche neuen Tricks sich die »Men
in Black« einfallen ließen, um ihn endgültig zum
Schweigen zu bringen. Ein Überfall durch sie hatte ihn an den
Rand des Grabes gebracht, und nur dem unerwarteten Auftauchen seines
Freundes Rani Mahay und dessen entschlossenem Handeln hatte er sein
Leben zu verdanken.
    Ein zweites Mal wollte er nicht unvorbereitet sein.
    Er überprüfte die Waffe und versteckte sie unter seinem
Hausmantel, sofort greifbar für ihn.
    Ob Dämon oder »Mann in Schwarz« – beide waren
unter Umständen in der Lage, in Gestalt Carminia Brados zu
erscheinen, um ihn zu täuschen.
    Er wollte sich nicht in die Irre führen lassen. Er hatte
gewisse Bedenken gegen das, was Carminia ihm mitgeteilt hatte. Er
glaubte ihre phantastische Geschichte nicht so recht… war auf
der Hut und bereit, einem eventuellen Gegner in ihr sofort seine
ganze Abwehr spüren zu lassen. Er war für einen solchen
Versuch auf alle Fälle vorbereitet…
     
    *
     
    Er ging in sein Arbeitszimmer.
    Dort wartete er.
    Das leise Geräusch im Flur hinter seiner Wohnungstür war
kaum zu hören. Richard Patrick bekam es nur mit, weil er extrem
aufmerksam war.
    »Rich?« vernahm er Carminias leise Stimme an der
Tür.
    Dort wurde zaghaft angeklopft.
    »Bitte, komm herein! Die Tür steht offen«, rief
Patrick. Er hatte sie absichtlich nur angelehnt.
    Im Arbeitszimmer mit der umfangreichen Bibliothek, dem offenen
Kamin und dem wichtigen Schreibtisch, stand Richard Patrick hinter
der Tür. Es brannte nur eine Stehlampe, deren gemütliches
Licht dem in Rot- und Brauntönen gehaltenen Raum eine angenehme
Atmosphäre verlieh.
    Die Tür wurde geöffnet. Auf der Schwelle stand eine
Frau. Sie sah sich verwundert um.
    »Rich?« fragte sie irritiert.
    Da fiel der Schatten von der Seite auf sie, und der Lauf eines
Revolvers bohrte sich in Carminias Rippen.
    »Rich!« entfuhr es der hübschen Brasilianerin
erneut. »Was soll das, ich…«
    »Du brauchst keine Furcht zu haben, wenn du diejenige bist,
die ich wirklich erwarte. Ich möchte dich am liebsten in die
Arme schließen, das mußt du mir glauben. Aber auch hier
sind in der Zwischenzeit einige Dinge passiert, die mich dazu
zwingen, mißtrauisch zu sein. Auch Menschen gegenüber, die
so aussehen wie meine Freunde. Die andere Seite läßt sich
da leider allerhand einfallen,’ um mir das Leben schwer zu
machen. Es sind gerade vierundzwanzig Stunden her, da hat man einen
Mordanschlag auf mich verübt…«
    »Rich!« stieß Carminia erschreckt hervor.
»Das tut mir leid…«
    »Klingt echt… dennoch muß ich dich bitten, mich
nicht für verrückt zu halten und zu tun, was ich von dir
verlange. Wenn du wirklich Carminia bist, brauchst du nicht gleich
wieder nach Marlos zu verschwinden, um dich vor mir in Sicherheit zu
bringen. Wir können unser Gespräch sofort beginnen. Es

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