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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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jenseits der Luftbarriere, hatte die Wasserwand
außerhalb durchbrochen.
    Alles an ihm schien plötzlich erstarrt. Bis auf die dunklen,
dicken Noppen mitten auf seinem kahlen Schädel. Drei, vier
stiegen blitzschnell in die Höhe und ragten weit über
seinen Kopf hinaus. Whiss mobilisierte die ganze Kraft seiner
übersinnlichen Anlagen und setzte sie ein im Kampf gegen das
schwarze Schattengebilde, das Björn Hellmark zu verschlingen
drohte.
    Zwei Dinge ereigneten sich gleichzeitig.
    Der Druck auf Hellmark ließ nach. Er konnte freier atmen.
Dann schien es, als würden unsichtbare Hände nach ihm
greifen und ihn ruckartig nach vorn reißen.
    Wie eine Rakete schoß er dem Eingang entgegen. Mit den
Händen durchstieß er zuerst die Wasserwand. Dann folgten
Kopf und Schultern. Björn glaubte, gegen eine Bretterwand
geworfen zu werden, so hart empfand er die Berührung mit dem
stehenden Wasser. Sein Körper flog nach außen, auf den
Schuttberg zu.
    Björn ruderte wild mit Armen und Beinen, stabilisierte seine
Lage und kam auf die Füße. Whiss erreichte ihn und nahm
auf seiner Schulter Platz. Der kleine Kerl zitterte an Armen und
Beinen wie Espenlaub.
    »Das war knapp«, keuchte er. Die Fühler glitten
lautlos in seine Schädeldecke zurück. »Und
anstrengend… da bleibt einem…ja… die Luft weg…
und schon heißt’s wieder Wasser schlucken.«
    Ob Björn wollte oder nicht, unwillkürlich stahl sich ein
verschmitztes Grinsen auf seine Lippen. Er wußte bis jetzt
nicht zu sagen, ob Whiss einen natürlichen Humor besaß
– oder den imitierte, den er von Rani übernommen hatte.
Rani Mahay war der erste Mensch gewesen, mit dem er zusammentraf.
    Hinter ihnen aus der Höhle quoll das unheimliche, wolkige
Gebilde. Die Augen in dem formlosen Etwas schienen in Bewegung
geraten zu sein. Sie saßen stellenweise in Gruppen zusammen,
dicht nebeneinander, dann wiederum gab es große
Zwischenräume, die nur mit schwarzer, pulsierender Masse
ausgefüllt waren.
    »Weiter, nichts wie weiter!« stieß Whiss hervor.
Er saß halb in der Hocke und klammerte sich an Hellmarks Ohr
fest, als würde er sich in die Zügel eines imaginären
Reittieres krallen. »Die Wasserwand ist kein Hindernis für
ihn. Ein bißchen von dieser Welt kann es schon erreichen –
genau wie das andere Monster mit den vielen hundert Köpfen, das
wir zuerst gesehen haben…«
    Das bösartige Etwas wälzte sich über den Schuttberg
hinweg.
    Björn und Whiss machten eine erstaunliche und erschreckende
Feststellung.
    Der schwarze Wolkenberg schob sich über die zerbrochenen
Steine und Sockel hinaus und erreichte jetzt – offensichtlich
zum erstenmal – das am weitesten vorn stehende riesige
Gebäude, das wie ein schmaler Kasten in die Höhe ragte.
Unzählige Fenstervierecke befanden sich darin.
    Hellmark war schon mehr als hundert Schritte vom
Höhleneingang entfernt. Instinktiv hielt er noch immer die
zuletzt geschöpfte Luft an, um sie bis zum letzten Rest zu
verbrauchen.
    Dann mußte er atmen – und das bedeutete in dieser
Umgebung, Wasser schlucken, Wasser in die Lungen eindringen zu
lassen. Es war ein besonders sauerstoffreiches Wasser, und er
gewöhnte sich sehr rasch wieder an diese seltsame Eigenart.
    An dem riesigen, kastenförmigen Gebäude kam das wolkige
Gebilde zum Halten, als ob es gegen eine unsichtbare Barriere gerannt
wäre.
    Unheimliches geschah…
    Die schwarze, pulsierende Masse stieß mehrere Male gegen den
hohen Gebäudesockel, legte sich dann wie eine Hülle drum
herum und schien in die winzigsten Risse und Spalten zu kriechen wie
feiner Rauch.
    Das Ergebnis war katastrophal, dagegen war die Tatsache, daß
bei ihrer ersten Begegnung mit einem Monster aus der Höhle eine
Statue mit Stumpf und Stiel gefressen worden war, fast belanglos.
    Die schwarze, wolkige Masse fraß sich in das dicke Mauerwerk
und löste es an den Stellen, wo es besonders konzentriert
auftrat, wie ätzende Säure heraus.
    Zischender Schaum quoll aus den Ritzen und Spalten, stieg beinahe
schwerelos in der sauerstoffreichen   Wasserwelt in die
Höhe und schwebte dick und aufgeblasen durch die breiten
Straßen und Alleen zwischen den verlassenen Hochhäusern
und Hochtürmen. Der Schaum blieb haften an Hausfassaden und den
stoischen Gesichtern der Fischmenschen.
    Dumpfes Knirschen breitete sich aus.
    Hellmark glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Das Gebäude begann bedrohlich zu wanken und kippte
plötzlich nach vorn. Langsam und majestätisch neigte es
sich

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