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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mußte.
    Im nächsten Moment war Hellmark zu diesem Kampf
gezwungen.
    Mehrere Fischmenschen und geflügelte Urwelt-Primitive
stürzten sich gleichzeitig auf ihn. Ihm gereichte zum Vorteil,
daß er bewaffnet war, während diejenigen, die als
»Wachsfiguren« in allen Räumen praktisch auf ihre
»Wiedergeburt« gewartet hatten, dies nicht waren.
    Björn schlug um sich. Mit bloßer Hand und mit dem
Degen. Zwei Angreifer sanken getroffen zu Boden, grünrotes Blut
sickerte aus den Stichwunden an ihrem Körper. Aber wo die
Getroffenen ausfielen, wurde die Lücke im nächsten Moment
durch die doppelte Anzahl von Angreifern gefüllt.
    Es war ihm unmöglich, den gleichen Weg zur Flucht zu
benutzen, wie er ihn gekommen war.
    Hellmark war es gewohnt, sich einem Gegner zu stellen, aber wenn
es so viele waren – bedeutete dies Selbstmord. Er war gezwungen,
die Flucht zu ergreifen, um der erdrückenden Übermacht zu
entgehen.
    Blieb ihm nur der Weg durch das Fenster…
    Das Hausinnere war mit Luft erfüllt. Draußen vor dem
Fenster aber plätscherte leise das Wasser, ohne einzudringen.
Das war ein ähnliches Phänomen wie mit der Höhle. In
Horron wunderte ihn schon gar nichts mehr.
    Der Kreis der Wiedererwachten war so dicht, daß an ein
Durchkommen zum Eingang nicht zu denken war.
    Hellmark machte einen kühnen Satz auf den Fenstervorsprung.
Sofort durchstieß er das Wasser und ließ sich aus der
zweiten Etage nach vorn kippen.
    Schwimmend durcheilte er das grünlich schimmernde Wasser und
wurde dabei von der starken Anziehungskraft, aber auch gleichzeitig
in die Tiefe gezogen.
    Es blieb nicht aus, daß die anderen Eindringlinge und
Wiedererwachten aus den Nachbarhäusern und -türmen seiner
ansichtig wurden.
    Verdammt! Björn zerdrückte einen Fluch zwischen den
Zähnen. Whiss machte aus seiner Enttäuschung und seinem
Mißmut überhaupt keinen Hehl.
    Er fluchte lautstark, wünschte diese Welt zum Teufel und sich
ein paradiesisches Plätzchen, um seinem »Nachwuchs«
die beste Entwicklungschance ohne Streß und Sorgen zu
geben.
    Aus der Höhe, aus der sie herabsanken, hatten sie einen
hervorragenden Blick nach allen Seiten.
    Es gab keine Straße mehr, in der sich die anderen und die
bewaffneten Menschen nicht befanden. Aus allen Häusern
strömten sie und benutzten nicht den Weg, den Hellmark genommen
hatte. Der Weg durch die Fenster war offensichtlich für sie
tabu…
    In den Straßen und Gassen, auf den Plätzen zwischen den
Standbildern herrschte ein reges Gewimmel.
    »Da weiß man gar nicht, wohin man zuerst sehen
soll«, maulte Whiss.
    Es verschlug ihm die Sprache, als er den Mann in der vordersten
Reihe erkannte.
    »Rani!« Er sagte es mit leisem Aufschrei, und dann war
er nicht mehr zu halten. Irgendwie kam es trotz aller Vernunft und
aller Intelligenz, über die der kleine Kerl verfügte, bei
ihm zu einer Kurzschlußhandlung.
    Und sie war verständlich…
    Da sah er nach langer Zeit jenen Menschen wieder, der ihm einst
das Leben rettete, die ersten Worte beibrachte und sein Freund
wurde.
    Whiss konnte sich nicht’ länger zurückhalten.
    Er schlug Kapriolen, als er sich von Hellmarks Schultern
gelöst hatte, flog und strampelte durch das grünliche
Wasser – direkt auf Rani Mahay zu.
    »Zurück, Whiss!« Björns Stimme dröhnte
durch die mit Leben erfüllten Straßen.
    Die ganze Szenerie gehörte in die Welt eines Alptraums, der
ihn aufs äußerste bedrückte, ihn mit Angst und Grauen
erfüllte – und der doch nicht enden wollte.
    Whiss hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören.
    Er war jetzt genau vor dem Inder, der ein schweres Breitschwert in
der Rechten hielt und in einem breiten, mit Eisenbeschlägen
versehenen Gürtel zwei Dolche stecken hatte.
    Das markante Gesicht mit den großen schwarzen Augen und dem
energischen Kinn war wie aus Marmor gemeißelt.
    In den Augen glitzerte es kalt. Augen ohne Leben. Augen, in denen
sich keine Seele mehr spiegelte.
    »Rani!« Whiss rief mit seiner piepsenden Stimme.
    Wie ein aufgeregter Vogel flatterte Whiss vor dem Gesicht des
»Freundes« hin und her und landete auf seiner Schulter.
»Erinnerst du dich denn nicht an mich? Ist es denn schon so
lange her, daß… au, du tust mir weh!« brüllte
Whiss plötzlich empört. Er konnte sich gerade noch ducken,
ehe Mahays kräftige Hand nach ihm schlug.
    »So vertilgt man Insekten!« stieß Whiss hervor.
»Aber doch nicht Whiss. Mit ihm stimmt etwas nicht,
Björn!« Whiss machte einen Luftsprung und brachte sich
damit vor einem

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