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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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neuen Schlag in Sicherheit.
    Björn Hellmark bekam in diesem Moment festen Boden unter den
Füßen und landete unweit eines Standbildes, das groß
und mächtig neben ihm aufragte. Aus den Häusern und
Türmen zu beiden Seiten der Straße strömten die
Horron-Barbaren. Sie ignorierten Hellmark, hatten nur Augen für
den Zug der Kämpferinnen und Kämpfer, die in voller Montur
bis an die Zähne bewaffnet durch die Hauptstraße
kamen.
    Die Fischmenschen mit den Nixenleibern und die urwelthaft
wirkenden Flug-Vampire warfen sich ehrerbietig zu Boden, während
Whiss in steilem Flug zu Hellmark zurückkehrte, der Schritt
für Schritt rückwärts wich.
    »Es ist nicht Rani«, preßte Whiss erregt hervor,
als er auf Björns Schulter landete.
    »Das will ich dir die ganze Zeit schon plausibel machen. Da
ist einiges passiert, was ich nicht mal in Umrissen zu erkennen
vermag. Rani muß etwas Furchtbares zugestoßen sein«,
entgegnete der blonde Mann mit belegter Stimme. »Er führt
das Leben eines Untoten… und wenn wir noch lange hier
herumstehen, wird uns das wohl auch nicht gut bekommen, obwohl das
Interesse im Moment nicht uns, sondern dem Einzug der Krieger gilt.
Da geht einiges vor, über das wir unbedingt mehr herausfinden
sollten, Whiss.«
    Das war einfacher gesagt als getan. Seit dem Aufenthalt in Horron
hatte sich seine Situation ständig zugespitzt, war er stets vom
Regen in die Traufe geraten. Es schien, als sollte es auf dieser Welt
keine Rettung mehr für ihn geben…
    Unwillkürlich umklammerte er den Griff des Degens fester, den
er von Turrak erobert hatte. Turrak – was war aus ihm geworden?
Versteckte er sich noch in der Höhle – oder hatte das
unheimliche Schattenmonster ihn getötet? Bis jetzt jedenfalls
war er nicht wieder aufgetaucht.
    Björn lief geduckt an der Haus wand entlang. Der Weg in die
Straßen war ihm durch das Auftauchen der Horron-Barbaren
verwehrt. Blieb wiederum nur der Rückzug zu dem riesigen
Gebirge, das sich wie ein unüberwindlicher Kamm am Ende der
Stadt entlangzog und tief ins Hinterland reichte.
    »Es ist nicht notwendig, daß du dich heimlich
davonschleichst«, vernahm er die Stimme. Sie klang
spöttisch, kalt und überheblich. Ein leises, bedrohlich
klingendes Lachen folgte den Worten. »Es gibt keinen Ausweg. Du
bist ein Fremder… ein Mensch… ich weiß nicht, wie du
hierher kommst, ohne durch meine Behandlung gekommen zu sein. In der
Natur – auch dieser Welt – gibt es immer wieder
Ausrutscher, die man hinnehmen muß. Aber nichts ist so
endgültig, als daß man es mit einigem Geschick und Wollen
nicht doch verändern könnte… ich bin gekommen, meine
Welt von Grund auf neu zu gestalten. Ich habe das Gesetz
erfüllt… ich bin der neue Herrscher, denn ich habe das
Leben mitgebracht, das den Fluch von Horron nimmt…«
    Die Barbaren aus den Häusern und Türmen lagen flach, mit
dem Gesicht auf dem Boden, oder beugten sich zumindest so tief herab,
daß sie mit ihrer Stirn den Boden berührten.
    Die auf dem Boden Liegenden oder Knienden reagierten nicht auf
diese Ansprache. Diese Worte galten ihm, Hellmark.
    Er stand mit dem Rücken zum letzten Hochhaus, das von der
Gebirgsgrenze etwa sechzig bis achtzig Schritte entfernt lag.
    Das andere Ende der Straße wurde von den kriegerisch
wirkenden Menschen beherrscht und einigen Fischmenschen, die die
Gruppe flankierten. In der dunstigen Ferne tauchten weitere
Fischmenschen auf. Sie waren größer und mächtiger. Es
waren Oceanus und einige seiner Untertanen, die er hier im
Mikrokosmos aufgespürt hatte. Der Herr der schwarzen Wasser, wie
er sich auch nannte, schien aber nichts mehr von seiner Herkunft zu
wissen und hatte in dem geheimnisumwitterten Horron eine unheimliche
geistige Verwandlung durchgemacht. Selbst die Dämonen, darunter
eine so ranghohe Vertreterin wie Apokalypta, schienen nicht mal zu
wissen, wie und was in Horron, dem Kontinent der Vergessenen,
geschah. Sie nutzten lediglich die Eigenart einer Rasse aus, deren
Expansionstrieb unaufhaltsam schien.
    In der Gruppe, die aus mindestens drei- bis vierhundert Menschen
bestand, bildete sich wie auf ein stilles Kommando hin eine
Gasse.
    Ein Horron-Barbar trat vor. Er hatte einen Fischkopf und einen
Echsenleib.
    »Wer oder was immer sich in Horron befindet, wird zu Horron
gehören, wird ein Teil von ihm«, klang die Stimme abermals
auf. »Nichts existiert außer uns. Dieses Volk war einst
beherrschend, ehe ein Fluch oder die Laune der Natur seine weitere
Ausdehnung infrage

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