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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Arson?«
    »Ich weiß es nicht. Paß auf, es geht alles sehr
schnell.«
    Rani Mahay wirbelte plötzlich herum. In das Säuseln des
Windes und das monotone Brummen aus dem Maschinenraum des
menschenleeren Schiffes mischte sich das Rauschen kraftvoller
Flügelschläge. Über Mahay tauchte der Flug-Vampir
auf!
    »Rani!« schrie Carminia unwillkürlich. Aber der
Inder konnte sie nicht hören, konnte auch die Zeitkugel nicht
wahrnehmen, die am nächtlichen Himmel über ihm hing und vom
Körper des ihn überfallenden Flug-Vampirs verdeckt
wurde.
    Das Gebiß mit den spitzen Zähnen schlug zu!
    Rani Mahay taumelte. Voller Entsetzen preßte er seine Hand
gegen die blutende Wunde am Hals. Er flog gegen die Reling. Einen
Moment sah es so aus, als würde er sich fangen und den Kampf mit
dem unheimlichen und unerwarteten Gegner aufnehmen.
    Da griffen noch andere ein: Die Fischmenschen auf dem Wasser!
Oceanus und Angehörige seines Volkes erwiesen sich als Ranis
Feinde!
    Die großen Hände mit den Schwimmhäuten rissen den
Inder mit einem Ruck über die Reling. Klatschend schlug das
Wasser über ihm zusammen.
    Rani Mahay entschwand ihren Blicken.
    Verwirrt und sprachlos sah Carminia auf Arson.
    Der hantierte mit seinen Instrumenten. Die Zeitkugel sank in die
Tiefe. Die YOUNG LOVE kam einmal bedrohlich nahe.
    Dann sah Carminia auf den Bildschirmen außer Wasser nichts
mehr. Die Kugel war im Ozean verschwunden.
    Arson verfolgte den Weg, den Rani genommen hatte.
    Mitten im Wasser tauchte vor ihnen plötzlich ein
ringförmiges Gebilde auf, das aus gefrorenem Feuer zu bestehen
schien. Es leuchtet in den Farben rot und gelb…
    »Noch hat er Gelegenheit, den Gedanken an Marlos zu fassen
und zu ›springen‹«, murmelte Arson, der die Bilder von
draußen erneut mit höchster Aufmerksamkeit studierte.
»Aber er hat keine Kraft mehr dazu. Nach dem Biß durch den
Flug-Vampir scheinen ihn alle Reserven verlassen zu
haben…«
    Rani Mahay erhielt einen Stoß und flog mitten in das
Ringgebilde. Ein Sog packte ihn. Da tat Arson etwas Unerwartetes. Er
drückte blitzschnell einen kleinen Hebel nach vorn. Die Kugel
sackte mit erhöhter Geschwindigkeit tiefer, ohne daß in
ihr etwas zu spüren war.
    »Was machst du, Arson?«
    Die Kugel raste genau auf das rätselhafte Ringgebilde zu. Es
erweiterte sich, war elastisch, ließ die große Kugel
durch und paßte sich deren Durchmesser an.
    »Ich folge Rani Mahay…«
    Arsons Stimme klang plötzlich verzerrt. Die ganze Perspektive
war anders.
    Carminia Brado krallte sich an den Lehnen ihres Sitzes fest, als
sie es merkte. Dieses Gefühl war typisch bei einem
Schrumpfungsprozeß.
    »Arson! Was ist los?«
    Im nächsten Moment hatte sie das Gefühl, eine Fahrt in
einer Rakete zu machen.
    Drei, vier Sekunden kamen ihr vor wie eine Ewigkeit. Dann war
alles wieder normal, sie fühlte sich wieder gut, das unangenehme
Reißen und Zerren in ihrem Körper war
verschwunden…
    Die Bilder auf den Monitoren waren kristallklar.
    Die Kugel befand sich noch immer mitten im Wasser. Und da war auch
Rani Mahay…
    »Warum ertrinkt er nicht? Wieso gibt es keine
Anzeichen…«
    Es bedurfte keiner Antwort.
    Die Bilder sprachen für sich.
    Rani Mahay konnte sich aufrichten, schluckte Wasser und atmete und
begann sich sichtlich wohler zu fühlen.
    »Es ist ein anderes Wasser als das, was in unseren Weltmeeren
zu finden ist. Dieses Wasser ist von hochprozentigem Sauerstoff
durchsetzt – und deshalb kann Rani nicht
ersticken…«
    »Was heißt das ›dieses Wasser‹,
Arson?«
    »Wir haben die Normalwelt verlassen, Carminia. Diesmal von
mir gewollt. Ich habe die gleiche Kraft ausgenutzt, die Rani in den
Mikrokosmos entführt hat.«
    »Oh, nein, Arson… nicht schon wieder«, kam es
tonlos über ihre Lippen.
     
    *
     
    »Es gibt keinen Grund zur Angst«, sagte er schnell.
»Ich habe den Versuch davon schon mal unternommen. Ich kann mit
einem solchen Ring jederzeit wieder zurückkehren… Aber das
ist noch nicht alles, Carminia…«
    Sie wurden Zeuge, was mit Rani Mahay passierte.
    Sein Körper wurde urwelthaft plump, Echsenflügel wuchsen
und schoben sich als Fremdkörper unterhalb seiner Schultern aus
dem Rumpf.
    Dann wurde er fischähnlich und durchlief alle Stadien, die Ak
Nafuur von den Horron-Barbaren angegeben hatte.
    Der Inder war nur noch eine einzige blubbernde Masse, Urplasma,
das zerfloß und im Nichts verschwand.
    Schauernd wandte sich Carminia Brado ab.
     
    *
     
    »Wir sind erneut in der Mikrowelt. Doch an

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