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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Horron-Barbar, der als Jonathan Pallert in der Menschenwelt
groß geworden war, stellte sich schon ziemlich frühzeitig
auf die neue Situation ein.
    Schon auf dem Weg zum Höhleneingang zog er die Konsequenzen.
Er kassierte alle Gestalten, die er zu Vampiren gemacht hatte. Mit
atemberaubender Geschwindigkeit nahm er die Körper auf, die ihm
›gehörten‹. In außergewöhnlich schneller
Folge, die das Auge kaum mitbekam, nahm ›Pallert‹ alle
Identitäten auf, mit denen er seit seiner Flucht von der Welt zu
tun hatte.
    In der Gestalt des Horron-Flug-Vampirs mit zwei Schwertern, einem
Krummdolch und einer Streitaxt, die im Gürtel steckten,
bewaffnet – warf er sich durch die Wasserwand. Er befahl den
anderen Barbaren, vor dem Höhleneingang zu warten.
    »Nur mir kommt es zu, ihn im Tempel des ›Skrophuus‹
zu opfern«, wurden seine Gedanken in den Hirnen der anderen
bekannt. »Einen größeren Gefallen als den, in die
Höhle zu laufen, hätte er uns gar nicht erweisen
können… ›Skrophuus‹ wird diese Welt
segnen.«
     
    *
     
    Hellmark rannte in das Zwielicht der labyrinthischen Höhle.
Er sah keine andere Möglichkeit mehr.
    Er durchquerte mehrere Kavernen.
    Alles blieb still.
    Diese seltsame Welt, die ihr eigenes diffuses Licht hatte, war
riesengroß. Er kam sich in den Höhlengängen und
-hallen vor wie ein Insekt…
    Das Gefühl für die Zeit ging ihm verloren.
    Die Höhlen wurden größer, die Korridore zwischen
den einzelnen Kavernen waren kürzer.
    Er lief ununterbrochen…
    Und dann erreichte er das Zentrum oder das andere Ende der
Höhle. Er wußte es nicht. Aber was er sah, war so
phantastisch, daß er einen Moment die Gefahr durch die
vermutlichen Verfolger und das lauernde Böse in allen Ecken und
Winkeln vergaß.
    Die Höhle vor ihm war rund und glatt, eine künstlich
bearbeitete Stätte.
    Der Boden vor Hellmark fiel sanft nach unten ab und bildete eine
Mulde. In dieser stand – nein, hing an armdicken Strängen
– ein eiförmiges Gebilde, dessen Vorderseite gespalten war.
Die Oberfläche des seltsamen Objektes war schwarz-grau. Wo sich
der Spalt befand, schimmerte es dottergelb. Die Öffnung war
groß genug, einen ausgewachsenen Menschen einzulassen.
    War dies der geheimnisvolle Tempel -›Skrophuus‹, wie der
Horron-Barbar ihn bezeichnet hatte?
    Das Gebilde schwebte einen knappen Meter über der Mulde wie
ein Luftballon, der von mächtigen blau-schwarz schimmernden
Seilen gehalten wurde.
    Die ›Seile‹ waren gewachsene Stränge, die in der
Oberfläche des Gebildes steckten. An den unteren Enden klebten
sie mit einer breiten Auflagefläche auf dem glatten Boden, als
hätten sie Wurzeln in ihn geschlagen. ›Skrophuus‹
befand sich in einer ständigen, leichten Schaukelbewegung.
    Das eiförmige Gebilde schwang in diesem Moment, als
würde es von einer unsichtbaren Hand angestoßen, weit nach
links. Die dicken Stränge verdrehten sich, bildeten ein
Zopfmuster, und die dünneren Stränge, die längs
über dem ›Ei‹ lagen, wurden nach außen
geschleudert. Als auf diese Weise die seitliche Oberfläche in,
Hellmarks Blickfeld geriet, sah er noch mehr. Zwischen den
dünneren Strängen, die sich nicht von der Hülle
lösten, hing eine Gestalt. Ausgedörrt, ausgesaugt und
tot.
    Es war sein erbitterter Gegner Turrak…
     
    *
     
    ›Skrophuus‹ war ein Rätsel, ein lebendes
Etwas…
    In dem Augenblick, als Hellmark dies begriff und sich der Gefahr
bewußt wurde, die von den weit nach außen schwingenden
Fangarmen ausging, fühlte er den Druck auf der linken
Schulter.
    Einer der dünnen Arme schlang sich um ihn, saugte sich sofort
an ihm fest und riß ihn nach vorn auf den weit geöffneten
dottergelben Spalt des lebenden Tempels zu…
     
    *
     
    Skash, der Skelett-Magier, warf plötzlich einen Blick auf das
große, schwebende Auge an der Decke.
    In den dunklen, leeren Augenhöhlen des Totenkopfes glomm ein
grüner Lichtpunkt. Skashs ›Sinne‹, die den
fleischlosen Körper erfüllten, erfaßten die
Eindrücke, die das große magische Auge im Mittelpunkt der
Pyramide zeigte.
    Skash sah in grünlich schimmerndes Wasser. Da war eine breite
Allee, die zu beiden Seiten von gewaltigen Hochhäusern und
riesigen Türmen flankiert wurde. Vor jedem Gebäude ragte
ein kolossales Standbild empor. Es zeigte Fischmenschen, die in ihrer
Pose die Eingänge zu bewachen schienen.
    Die Straßen waren erfüllt von Leben…
    Skash sah im Wahrnehmungsbereich des magischen Auges noch
mehr.
    Da waren die

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