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Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Titel: Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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daß er all das wiedergab, was auch Hellmark
hatte. Trug Björn ein Schwert in der Hand, verdoppelte es sich
auch in Macabros’ Hand setzte er die Dämonenmaske auf und
sein Kopf nahm das Aussehen eines furchteinflößenden
Totenschädels an – dann war dies auch bei Macabros der
Fall.
    Das verdoppelte die Wirkung.
    Und hier schien es angebracht.
    Zum erstenmal machte Björn im Zusammenhang mit der Maske die
Entdeckung, daß ihre Wirkung sich verzögerte.
    Woran lag das?
    Ließ sie in ihrer Kraft nach? Oder – was ihm eher
einleuchtete – war der Gegner so stark wie selten zuvor?
    Dann gehörte er zu den Hauptdämonen!
    Vor Hellmarks Augen vollzog sich ein dramatischer Kampf auf Leben
und Tod.
    Das unheimliche Etwas, das in seiner Ausgangsposition die Form
eines Schwertes gehabt hatte, sah nun aus wie eine zerbröckelnde
grauweiße Masse, die wieder zusammenklumpte und plötzlich
die Größe eines Fußballs annahm, der schlecht
aufgepumpt war.
    Das Wesen war dämonischer Herkunft, daran konnte es keinen
Zweifel geben, denn es wehrte sich energisch gegen die unsichtbare
Kraft, die von den beiden Dämonenmasken ausging. Es wand sich
unter Zuckungen. Blasen stiegen aus dem Leib des Gestaltwandlers, der
alles und jedes sein, der sowohl lebende als auch tote Materie
nachformen konnte!
    Aber er vermochte noch viel mehr.
    Björn Hellmark verschlug es den Atem, als er beobachtete, was
nun geschah.
    Die Ballform veränderte sich, wurde eiartig und schrumpfte
gleichzeitig um die Hälfte ein.
    Was jetzt noch vorhanden war, hatte etwa die Größe
eines mittleren Wasserglases, war stumpfgrau bis grün und
stellte ein Ei dar, dessen Oberfläche mit hunderten
hauchdünner Fäden überzogen war, die sich wie
Fühler bewegten und nach allen Richtungen hin ausschlugen. Das
sah gerade so aus, als wolle es irgendwelche Dinge aus der Luft
greifen und sich wie ein Polyp einverleiben.
    Björn glaubte seinen Augen nicht trauen zu können.
    Dieser Moment, da ihn die Gewißheit mit ihrer ganzen Wucht
traf, war ein einziger, unglaublicher Alptraum für ihn.
    »Myriadus!« sagte er flüsternd. Aus dem Mund des
Totenschädels, dessen Lippen sich bewegten, klang es, als
würde der Name durch einen hohlen Knochen gesprochen.
    Myriadus, den man als den tausendfältigem apostrophierte! Er
spielte in der Geschichte und der Entwicklung eines geheimnisvollen
Kontinents, der im Meer des Mikrokosmos lag, eine große Rolle.
Und dort, kurz vor seiner Befreiung, war er auch noch mit ihm in
Berührung gekommen.
    Skash, der Magier, hatte recht behalten.
    Der Keim des Bösen war aus dem Mikrokosmos in die Normalwelt
geraten!
    Schlagartig wurden einige Dinge verständlich.
    Myriadus – zumindest eine Zelle von ihm – paßte
sich jeder Situation optimal an. Er war das ungewöhnlichste
Lebewesen, mit dem er bisher zu tun hatte.
    Während unter seinen Augen das eiförmige Wesen, das in
Horron, dem Land im Meer des Mikrokosmos’, als bebender
Tempel< verehrt worden war, weiter kleiner wurde und dem bannenden
Einfluß der Dämonenmaske nicht entrinnen konnte, fiel ihm
etwas auf.
    Diese Zelle aus Myriadus’ unvorstellbarem Körper sah ein
wenig anders aus als jene, mit der er damals gekämpft hatte und
die ihn bereits in ihren Tentakeln hielt.
    An diesem Ei fehlte etwas, als wäre es nicht ganz
›fertig‹…
    Da wußte er es plötzlich wieder.
    Es war erstens die Farbe und zweitens der Spalt, der ›Eingang
in den Tempels wie der Horron-Barbar Jonathan Pallert‹ ihn
bezeichnet hatte.
    Dies war ein ›Skrophuus‹, eine Zelle des Myriadus’
in der Entwicklung! Doch auch da schon verbreitete sie tödliche
Gefahr.
    Die fremde Zelle war jetzt nur noch so groß wie ein
Hühnerei und schrumpfte weiter.
    Wie von Sinnen schlugen die winzigen, hauchdünnen Fäden
nach allen Seiten um sich. ›Skrophuus‹ setzte sich zur
Wehr, aber er unterlag.
    Ein klägliches Wimmern lag in der Luft, das so hell und
schrill war, daß es in den Ohren schmerzte.
    Die Geräusche stieß ein Leben aus, das noch keines war
und doch schon anderes, hochentwickeltes menschliches Leben
zerstört hatte.
    Hauchdünn war der Schleier des gelben Rauchs, der über
den Tisch wehte.
    Mit einer Handbewegung vertrieb Björn Hellmark den
Schwefelrauch.
    Er sah den winzigen Punkt – groß wie der Kopf einer
Stecknadel – auf der Tischplatte liegen.
    Der Punkt zitterte, fiel auseinander und wurde zu einem winzigen,
trockenen Staubkorn.
    ›Skrophuus‹ war vernichtet.
    War er das

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