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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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begann ein
Abhang.
    Macabros riß das Steuer herum.
    Die Bewegung erfolgte so ruckartig, daß das Fahrzeug erneut
ausbrach. Es neigte sich bedrohlich auf die rechte Seite und jagte
rund achthundert Meter nur auf zwei Rädern über die
Straße, ehe es dann wieder langsam nach innen
zurückfand.
    Das Handgemenge zwischen dem Gangster und Macabros war kurz und
erbittert und endete erfolgreich für Hellmarks
Doppelkörper.
    Ein gezielter Kinnhaken machte den dramatischen Ereignissen ein
Ende.
    Im Gegensatz zu dem Gangster empfand Macabros keine Furcht, war
körperlich nicht verwundbar und stand nicht unter
Streß.
    Der Fliehende rutschte im Sitz in sich zusammen wie eine
Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, und
Macabros brachte den Wagen am Straßenrand zum Stehen, ehe er
mit einem Schulbus kollidierte, der aus dem Nachbarort kam, um auch
in Sodge Village Kinder aufzunehmen.
    Da war auch schon der die ganze Zeit über folgende
Streifenwagen heran. Mit heulenden Sirenen und blitzendem Rotlicht
hielt er neben dem aussteigenden blonden Mann.
    »Es ist alles okay«, sagte Macabros. »Sie
können ihn so übernehmen, wie er ist. Damit ist die
Mannschaft – glaube ich – komplett…«
    »Sir«, sagte der eine Cop, »wir haben gehört,
wie Sie sich eingesetzt haben und nun auch diesem Kerl noch das
Handwerk legten. Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Bill«, sagte Macabros einfach.
»Ich kam zufällig hier vorbei.«
    »Wir brauchen Ihre Aussage, Sir, wir müssen ein
Protokoll anfertigen und…«
    In diesem Augenblick geschah etwas auf Marlos, der unsichtbaren
Insel.
    Die junge, schwarzhaarige Frau mit der Haut wie Sahnekaffee –
Carminia Brado – stürzte in die Blockhütte.
    »Björn«, hörte Hellmark die Stimme der
hübschen Brasilianerin in sein Bewußtsein dringen,
»schnell… Ak Nafuur… er stirbt…«
     
    *
     
    Er hatte das Gefühl, als würde ihm jemand eine
Rasierklinge über die Kopfhaut ziehen.
    Björn Hellmark schlug die Augen auf und war sofort
hellwach.
    Er blickte Carminia Brado an. In ihren Augen schimmerten
Tränen.
    Gleichzeitig mit diesen Sinneseindrücken empfing er noch
andere.
    Die von Macabros…
    Es wurde ihm klar, daß das, was er die ganze Zeit über
wahrgenommen hatte, nicht auf einen Traum zurückging, sondern
auf eine Wirklichkeit an einem anderen Ort.
    Hellmark ›sah‹ mit den Augen Macabros; spürte den
trockenen Staub in Mund und Nase und nahm die Landschaft rings um
Sodge Village wahr, die Silhouette der kleinen Häuser in der
Morgensonne.
    Er ›hörte‹, was der Cop ihn fragte.
    »Ich glaube, daß ein Protokoll nicht notwendig sein
wird«, ließ er Macabros in Sodge Village antworten.
»Die Hauptsache ist, es ist nichts passiert…«
    Damit nickte Macabros den beiden Cops zu, wandte sich ab und ging
die Straße entlang.
    »Hey, Mister, so warten Sie doch! Was haben Sie denn? So
einfach ist das nicht und…« Der ihm nachrufende und
nachlaufende Cop prallte wie von einer unsichtbaren Wand
zurück.
    Er schüttelte sich, preßte die Augen zusammen und
riß sie wieder auf…
    »Kneif mich in den Arm, Jim«, preßte er tonlos
hervor. »Er ist weg – wie vom Erdboden
verschluckt…«
    Die Straße vor dem Cop – war leer…
    So geheimnisvoll Macabros nach Sodge Village gekommen war, so
tauchte er auch wieder unter.
    Die Suche nach ihm verlief im Sand. Es schien, als wäre der
Fremde nie dagewesen. Aber daß dies nicht stimmte, dafür
sprachen die Aussagen der Zeugen, dafür sprachen drei
mitgenommen aussehende Gangster, die dem Fremden direkt begegnet
waren…
    Hellmark hatte Macabros aufgelöst.
    Hier auf der Insel wurde er nun ganz gebraucht, und die Episode,
der Abstecher nach Sodge Village mit Macabros, war schon wieder
vergessen…
    Es bedurfte keiner Fragen.
    Björn folgte Carminia sofort nach draußen.
    Ak Nafuurs Hütte lag nur wenige Schritte von seiner eigenen
entfernt.
    Seit einiger Zeit war der Zustand des alternden, greisen Priester
bedenklich. Nachdem er sich entschlossen hatte, zu den Menschen
zurückzukehren, sein Dämonendasein und damit sein ewiges,
von Rha-Ta-N’my garantiertes Dämonenleben aufzugeben, war
er wieder ein Normalsterblicher geworden. Der Alterungsprozeß,
der viele Jahrtausende gebremst worden war, setzte wieder ein, in
verstärktem Maß und beschleunigtem Tempo.
    Innerhalb weniger Wochen war Ak Nafuur um Jahrzehnte gealtert.
Für alle, die auf Marlos lebten, ein untrügliches Zeichen
dafür, daß der abschüssige Weg Ak Nafuurs zum

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