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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Menschen in Ungeheuer verwandelte.
    Es waren höllische Nächte, die die LUCKY STRIKE auf
ihrem Weg durch die Meere begleiteten. Es ging immer Richtung Osten,
der Sonne entgegen. Die Fidschi-Inseln wurden angelaufen, frischer
Proviant und Wasserfässer an Bord genommen. Samoa, Tonga…
die meisten von Haymos Mannschaft sprachen mehrere
Eingeborenen-Dialekte.
    Wo wollte Haymo hin, als er mitten in der Nacht wieder in See
stach?
    »War es Neuseeland?« fragte Mahay wieder, als Jonathan
einen klaren Moment erwischte?
    »Neuseeland?« dehnte der Engländer das Wort.
    Er hatte es nie gehört. Kein Wunder. 1678 war die Inselgruppe
noch nicht entdeckt. Der berühmte Käpt’n Cook
stieß erst runde neunzig Jahre später darauf und fertigte
die erste Karte von Neuseeland an.
    Damals, zur Zeit Jonathans, war die Insel ein unbekannter Fleck
Erde, auf dem sich ein Geheimnis verbarg, das der
berühmt-berüchtigte Piratenkapitän für sich
nutzen wollte.
    Er besaß eine Statue, die schwarz war wie die Nacht und
– wie Jonathan behauptete – aus Knochen bestand. Die Statue
ließ sich auseinandernehmen wie ein Puzzle…
    »… sie löste sich auf in lauter kleine
Knöchel, die man in einer bestimmten Anordnung legen
mußte«, berichtete Jonathan, der diesen Vorgang mehrere
Male heimlich beobachtet hatte. »Dann kam der Nebel und immer in
solchen Situationen ereigneten sich merkwürdige Vorgänge an
Bord des Schiffes und außerhalb… Es waren dann Dinge zu
sehen, die eigentlich nicht da sein durften…«
    Haymos Ehrgeiz war, den Ursprungsort der Statue der
»schwarzen Mutter« zu finden. Er hoffte dort, seine
schwarzmagischen Erkenntnisse noch vertiefen zu können. Die
Eingeborenen auf jener rätselhaften Insel – die Mahay immer
mehr mit dem Neuseeland seiner Eigenzeit gleichsetzte – waren in
das Geheimnis der »schwarzen Mutter« eingeweiht.
    Wenn diese Eingeborenen einen polynesischen Dialekt sprachen,
würde er alles erfahren, was er wissen wollte.
    Auch Jonathan sprach verschiedene Dialekte. Das brachte Mahay auf
einen Gedanken.
    Was wußten die Eingeborenen in den Höhlen unten von den
seltsamen Kräften, die angeblich von einer knöchernen
Statue ausgelöst wurden?
    Als Jonathan tief schlief, entschied er, sich noch mal auf den Weg
zu machen. Seine Absicht war es, den Medizinmann des Stammes
gefangenzunehmen und durch Jonathan ausfragen zu lassen.
    Mit dem Kanu paddelte er in die Bucht zurück, ließ
seinen schwimmenden Untersatz auf einem Felsvorsprung zurück und
lief die letzten Meter im Schatten des Felsens weiter. Als er die
Klippe umrundet hatte, vernahm er die Geräusche.
    Unruhe entstand, dann Rufen und Tippeln der nackten
Fußsohlen auf dem steinigen Untergrund.
    Kampfgetümmel!
    Mahay schnellte nach vorn und sah das Unglaubliche. Von der
anderen Seite der Buch, aus der Richtung, aus der er vorhin zum
erstenmal herangeschlichen war, wurden ein Mann und eine Frau
geführt.
    Er sah abgekämpft aus und trug nur noch Fetzen am Leib. Auch
die Frau hatte sich bis zur Erschöpfung ihrer Festnahme zu
widersetzen versucht. Sie trug einen knappen Rock, der ihre langen
Schenkel kaum verdeckte, die Bluse war zerrissen. Ihr Oberkörper
war nackt.
    Diese beiden Weißen waren ihrer Kleidung und ihrem Aussehen
nach nicht in diesem Jahrhundert, sondern in der Zeit zu Hause, aus
der auch er kam. Auch sie gestrandet in einer anderen Zeitebene,
hineingeworfen durch die Kraft der »schwarzen Hexe«?
    Die Neuankömmlinge waren von Eingeborenen umringt.
    Rani Mahay beobachtete die Szene genau und mußte wissen,
wohin man die Fremden schleppte, um sich gemeinsam mit ihnen
durchzuschlagen.
    Er konnte die Frau und den Mann nicht ohne Unterstützung
lassen.
    Da wankte der Boden unter ihm. Durch die’ plötzlich
unter seinen Füßen entstehende Erdwelle wurde er nach vorn
geworfen.
    Er taumelte gegen die Klippe.
    Dann war ein dumpfes Grollen zu hören. Die Erde bebte,
mehrere Eingeborene fielen zu Boden, andere standen wie erstarrt.
    Sie ließen die beiden Gefangenen los.
    Ein ohrenbetäubender Donnerschlag ließ die Luft
erzittern, dann schien die Hölle ihre Pforten zu
öffnen.
    Ein vielstimmiger Aufschrei erstickte im Krachen, das der
ausbrechende Vulkan verursachte. Eine Feuersäule stieg
kerzengerade in den nächtlichen Himmel.
    Dann riß der Felsen in der Bucht, und oberhalb der
Höhle, in der sich der Tempel mit der Knochensammlung befand,
sickerte glutflüssige Lava.
    In der Bucht ging es drunter und drüber. Der Vulkan

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