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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wald. Und noch mehr… Er hatte auch das Innere des
unheimlichen Tempels gesehen, in dem seinerzeit noch Molochos verehrt
worden war.
    Molochos, der Fürst der Dämonen, hatte einen Teil seiner
Kraft und seiner Macht aus der Monsterstadt bezogen.
    Seit damals aber hatte sich einiges geändert.
    Hellmark war es einerseits gelungen, das einzige Manjaauge von
dort zu entfernen, das die Magie der Dwylup-Monster unterstützte
und andererseits war Molochos in der Zwischenzeit zu den Menschen
zurückgekehrt, war als Ak Nafuur zu einem Freund und
Förderer Hellmarks geworden. Seine dreizehn Botschaften
ermöglichten ihm die Wege in das Reich des Grauens, seine
Vorarbeit und seine Kenntnisse machten es möglich.
Rha-Ta-N’my möglicherweise in den Rücken zu fallen und
ein Schnippchen zu schlagen.
    Gab es den Tempel zu Ehren Molochos’ noch immer? Wußten
die isoliert in Dwylup lebenden Monster nichts von seiner Abkehr?
    Auf diese Fragen konnte Claire Monescue keine Antwort geben. Auch
der Pilot Longfield, der offensichtlich unter einem Schock stand und
dementsprechend behandelt wurde, äußerte sich nicht dazu.
Er sagte überhaupt nichts. Er schien in diesen Minuten noch gar
nicht zu begreifen, was sich eigentlich im einzelnen abgespielt
hatte.
    Claire Monescue schilderte abgehackt und immer wieder von
Weinkrämpfen unterbrochen ihren entsetzlichen Flug über die
Wildnis, das Auftauchen des Wirbels, der sich die einmotorige
Maschine einverleibt hatte… und ihre Bruchlandung.
    »Wie durch ein Wunder – kamen wir heil davon«,
berichtete sie mit schwacher Stimme. »Die Monster kamen aus der
Stadt… sie scheint mitten in der Wüste zu liegen, und die
Fassaden sind verziert mit unzähligen grinsenden
Totenschädeln… Owen hatte zuerst die Idee, daß wir
durch das rätselhafte Gebilde am Himmel offensichtlich an einen
anderen Ort und in eine andere Zeit geschleudert worden waren,
daß unsere Landung… deshalb so glimpflich verlief, weil
man uns lebend in die Hände bekommen wollte… aber nicht, um
uns zu studieren wie seltene Tiere oder um uns zu bewundern. Es
hört sich paradox an, ich weiß…, aber die ganze
Geschichte ist ein einziges Paradoxon… entsprungen dem Hirn
eines Verrückten. Wenn ich anfange, darüber nachzudenken,
kommt mir alles so vor, als hätte ich’s nur
geträumt… Aber es war kein Traum… Sie haben es vorhin
selbst gesehen… der Mann… das gleiche Gebilde am Himmel, es
stürzte sich herab wie ein Vogel, der seine Beute jagt… der
Mann ist verschwunden… sie wollten mich zurückholen…
sie werden selbst kommen, wenn sie erkennen, daß sie den
Falschen erwischt haben.«
    Claire Monescues Worte beschrieben einen völlig neuen Zustand
auf Dwylup. Dort ging etwas vor. Die Monster der Jenseitsstadt
schienen nach neuen Wegen zu suchen und sich Opfer zu beschaffen. Der
Weg durch die Spiegel war ihnen verwehrt, da es nur bestimmte
Fixpunkte gab, über die sie in die dritte Dimension des
Diesseits gewissermaßen ›einsteigen‹ konnten.
    Jetzt, durch den Spiegel in der alten Poststation in der Schweiz,
war sie für neuen Einstieg geschaffen. Aber das sollten sie nach
Möglichkeit nicht erkennen.
    Mit diesem Spiegel wollte er lediglich die dorthin locken, die
noch in dieser Welt verborgen lauerten.
    Björn Hellmark fühlte sich bei all den Gedanken, die ihm
durch den Kopf gingen, nicht wohl in seiner Haut.
    Da paßte einiges nicht zusammen.
    Es schien, als würden sich in Dwylup Dinge ereignen, die
unmittelbar mit seinen eigenen Plänen zu tun hatten.
    War dort seine Absicht, die beiden letzten auf der Erde
befindlichen Monster zu entlarven und zu vernichten, bekanntgeworden?
Wenn ja – wie? Wenn nein – welchen Grund hatten die
Aktivitäten, die die Dwylup-Monster zur Zeit entfalteten, die
Richard Patrick in Mitleidenschaft zogen, den Piloten Longfield und
seine Begleiterin – und Rani Mahay, der von der gleichen Kraft
attackiert worden war?
    Planten die Dwylup-Monster eine Invasion des Grauens? Galt der
Angriff ihm?
    Dies nachzuprüfen war nicht schwer. Er brauchte nur durch den
Spiegel der Kiuna Macgullyghosh zu gehen. Damit nahm er gleichzeitig
alle Risiken auf sich, die ein Besuch Dwylups mit sich brachten.
    »Ich habe Angst, daß es sich wiederholt…«
Claire Monescue begann wieder zu weinen, obwohl sie bereits eine
Beruhigungsspritze bekommen hatte. Ihr Blick irrte zum Fenster. Der
Himmel über der Missionsstation war wieder klar. Die Wolken
hatten sich verzogen. Sterne glitzerten am

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