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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ein
Schlafwandler…
    Er trug eine hellbeige Hose und ein gemustertes Hemd. Kein
Jackett, keine Krawatte… Es schien, als hätte er
kurzentschlossen seine Wohnung verlassen und keine Gelegenheit mehr
gefunden, sich noch dementsprechend anzuziehen.
    War es Professor Harrison genauso ergangen?
    Patrick hielt den Atem an.
    Orthman ging an dem Auto vorüber, ohne dem Insassen im
dunklen Fond einen Blick zuzuwerfen.
    Der Psychologe strebte an dem Trümmergrundstück entlang
einem Haus zu, das ebenfalls zum Abriß bestimmt war.
Große Schilder Wiesen auf Einsturzgefahr hin und warnten vor
Betreten des Geländes.
    Was wollte Orthman hier?
    Seine Anwesenheit widersprach aller Logik.
    Patrick stieg leise aus dem Auto und heftete sich dem Mann an die
Fersen.
    Orthman wandte kein einziges Mal den Blick. Stur setzte er seinen
Weg fort und erreicht das zum Abbruch bestimmte Haus. Die
Haustür war längst ausgerissen, der Eingang gähnte
leer und dunkle dem Ankömmling entgegen.
    Orthman verschwand darin.
    Patrick schlich ihm nach und folgte ihm in den Keller. Steine und
Unrat, leere Coladosen und zerknautschte Zigarettenschachteln lagen
herum. Die Wände waren feucht und schimmelig.
    Moderluft schlug dem Verleger entgegen.
    Es war erstaunlich, daß Orthman in der Dunkelheit noch nicht
gestrauchelt war.
    Ohne zu fallen, kam er unten an.
    Kellertüren gab es auch keine mehr. Die einzelnen Räume
standen offen, Unrat lag auch hier herum, leere Kisten und Lumpen
waren in einer Ecke gestapelt.
    In der Dunkelheit war ein schwaches, fahl-grünes Glühen
wahrnehmbar.
    Dem näherte sich Orthman.
    Richard Patrick wollte nicht glauben, was er sah.
    In einem Keller waren schon einige Personen anwesend.
    Insgesamt sechs! Alle gehörten zum Kreis der
Auserwählten, die am Abend an der Demonstration teilgenommen
hatten, unter ihnen Professor Harrison.
    Wie die anderen und der hinzukommende siebente, Jerry Orthman,
hockten sie auf umgestülpten Kisten oder auf Steinen.
    Das fahl-grüne Leuchten kam aus den Köpfen der
Versammelten.
    Mitten auf der Stirn prangte wie ein drittes Auge jenes
geheimnisvolle Symbol, das Shoam unterschrieben hatte.
    Dieses Symbol schien tief in den Kopf der sieben Personen
eingedrückt worden zu sein – wie ein Stempel.
    Patricks Atem ging rascher.
    Der Verleger wußte schlagartig, daß er durch Zufall
einem großen Geheimnis auf die Spur gekommen war.
    Die von den Umständen und dem neuen Leben Vontox’ des
Magiers aus Lemuria, wußten, mußten ausgeschaltet
werden.
    Die ›unheimliche Kraft‹, die in der Gegenwart der Welt
zu neuem Leben erwacht war, hatte zugeschlagen.
    Diese klugen, aufmerksamen Leute, die Patrick heute abend noch im
intelligenten Gespräch kennengelernt hatte, wirkten wie Puppen
und schienen auf etwas zu warten – waren durch das Zeichen in
ihrer Stirn und ihr ganzes Verhalten äußerlich wie
innerlich verändert.
    Keiner sprach mit dem anderen, keiner schien den anderen richtig
wahrzunehmen. Jeder wartete…
    Da mußte etwas geschehen.
    Captain Muller würde inzwischen längst Informationen
darüber haben, daß noch mehr Personen außer
Professor Harrison heute nacht ihre Wohnungen verlassen hatten. Die
Suche nach den Verschwundenen war sicher im Gang. Hier aber
würde man wohl die Betreffenden nicht so schnell vermuten und
suchen.
    Patrick stand an die rauhe Kellerwand gepreßt und
faßte den Entschluß, Müller vom Wagen aus mit dem
Autotelefon sofort zu verständigen.
    Da erhielt er einen Stoß in den Rücken.
    Der Mann taumelte nach vorn und war überrascht über die
Stärke des Angriffs, der ihn fast zu Boden warf.
    Patrick konnte den Sturz verhindern und wandte blitzschnell den
Kopf.
    Breit grinsend stand Sarash vor ihm.
     
    *
     
    Schon das Aussehen des ›Grabes‹ war angetan, ihn aufs
äußerste zu schockieren.
    Björn Hellmark, angelangt in einer anderen Dimension, in die
der Urkontinent Lemuria durch bisher noch unbekannte Kräfte nach
seinem Verschwinden im Urmeer versetzt worden war, wollte im ersten
Augenblick nicht glauben, was sich seinen Augen bot.
    War es eine Fata Morgana, eine Halluzination, die ihm durch die
Begegnung und den Dialog mit dem Totenschädel des Guuf
aufgezwungen wurde, ohne daß er es erkannte?
    Als Ak Nafuur das ›Grab in Lemuria‹ in seiner Botschaft
erwähnte, mußte er sich etwas dabei gedacht haben.
    Es barg ein Geheimnis, das laut seiner Mitteilung nur
Rha-Ta-N’my und wenige Eingeweihte kannten. Er sollte durch das
Auffinden des Grabes dessen

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