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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Morgana aus den Ebenen
des Todes‹ kam er zu sprechen.
    »Du hast die Todesblumen gesehen, hast ihren Duft eingeatmet.
Aber sie sind nicht wirklich da gewesen. Sie haben ihre Ursache in
der Vorstellung der Seelenfresser…«
    Björn zuckte zusammen. Das war der gleiche Begriff, den sein
Freund Ak Nafuur in der zwölften Botschaft hinterlassen
hatte.
    »Wer oder was sind die Seelenfresser?« wollte er
wissen.
    »Wir wissen, daß es sie gibt. Jeder weiß es. Aber
keiner weiß, wie sie aussehen… sie sind jedoch schuld
daran, daß der Weg zum › Verlorenen Thron‹ zu einem
Marsch in den Tod wird. Von einem bestimmten Zeitpunkt an war es
möglich, die Riten dort zu vollführen, um den ehernen
Gesetzen Genüge zu tun…«
    Der ›Verlorene Thron‹! Tayaa wußte, wo er
stand?!
    Er fragte sie auch danach. Sie war über seine Neugier nicht
überrascht. »Während du betäubt warst und wir
alles daransetzten, die Wirkung des Giftes in Grenzen zu halten, hast
du oft im Halbschlaf gesprochen. Da sind auch diese Worte gefallen.
Ja, ich weiß, wo der Thron steht. Ich habe die Verpflichtung,
nun – praktisch nach meiner Wiedergeburt – dorthin zu
pilgern und den Göttern für ihren weisen Ratschluß zu
danken sowie ihren Segen zu erflehen. Doch so einfach, wie es einst
war, wie es vor allen Dingen eine Selbstverständlichkeit
für die Herrscher der Völker auf Lemuria war, ist es nicht
mehr. Die Seelenfresser behindern den Weg nach dort. Keiner mehr kann
den ›Verlorenen Thron‹ erreichen…«
    Zwischen Björns Augen entstand eine steile Falte.
    Er rief die zwölfte Botschaft in sein Gedächtnis
zurück. Ak Nafuurs Auftrag lautete eindeutig, daß er den
›Verlorenen Thron‹ finden und die Seelenfresser als Gefahr
beseitigen müsse. Wenn weder das eine noch das andere aus Tayaas
Sicht möglich war, dann bedeutete dies: Seine Mission war
gescheitert, alles war umsonst gewesen! Mit dem zwölften Weg in
die Dimension des Grauens – war er am Endpunkt
angelangt…
     
    *
     
    Einen Moment war er niedergeschlagen, und aller Mut schien ihn
verlassen zu haben. Dann gab er sich einen Ruck.
    »Noch ist nichts verloren, noch weiß ich nichts
Genaues«, murmelte er dann. »Ich bin bereit, den Weg zu
gehen, den ›Verlorenen Thron‹ zu suchen…«
    »Ja, ich weiß«, bestätigte ihm Tayaa.
»Du sagtest es bereits in der Bewußtlosigkeit. Und ich
weiß auch, daß du es ernst meintest. Denn du bist aus
jenem Holz geschnitzt, aus dem Kämpfer und Abenteurer gemacht
werden. Aber du hast noch etwas anderes gesagt, und das konnte ich
nicht verstehen.«
    »Dann sag’ mir, was es war. Vielleicht kann ich es dir
erklären.«
    »Du hast von Freunden gesprochen, hast ihre Namen genannt. Du
wolltest, daß wir uns den Platz, an dem wir dich fanden, noch
mal ansehen. Wir haben es getan. Mit zwei meiner engsten Vertrauten
und besten Amazonen bin ich den Weg zurückgeflogen.«
    »Ihr habt sie gefunden«, stieß Björn
hervor.
    »Nein. Sie waren nie da gewesen. Du kannst nur von ihnen
geträumt haben…«
    »Bring’ mich dorthin zurück, wo ihr mich gefunden
habt. Ich muß mir selbst einen Eindruck
verschaffen…«
    Unter normalen Umständen wäre es für ihn kein
Problem gewesen, sich augenblicklich Gewißheit zu holen. Mit
seinem Doppelkörper Macabros hätte er sich an die Stelle
versetzen können. Doch auf diesem in eine andere Dimension
verschlagenen Urkontinent der Erde konnte er mit seiner
Fähigkeit nichts ausrichten.
    Tayaa erklärte sich schließlich bereit, seinem
Drängen nachzugeben.
    »Wir werden dich begleiten.« Darauf bestarid sie.
    Sie waren zu dritt, Tayaa und zwei mit Bogen und Pfeilen
bewaffnete Amazonen. Die Pfeile waren bis zum gefiederten Ende
mehrfach gekerbt und im Schaft verschiedenfarbig schattiert. Dies
waren keine gewöhnlichen Pfeile. Aber welch besonderen
Wirkungsmechanismus sie hatten, das entzog sich seiner Kenntnis.
    Er nahm schon an, daß eine der Vogelfrauen ihn wie einen
Säugling packen und in der Luft mitschleppen würde.
    Aber zum Glück gab es noch eine andere Möglichkeit.
    Er bekam einen Flugreiter. Davon gab es nur wenige in der Stadt,
und sie standen in erster Linie Alten und Kranken zur Verfügung.
Es war ein vogelartiges Wesen, so groß wie ein Mensch und auf
gezäumt wie ein Zirkusgaul. Die äußeren Federn waren
mit grünen Jade- und Silberkugeln geschmückt, und ein Hauch
von buntschillernder Gaze überzog das stumpfe, eintönige
Federkleid. Der Flugreiter hörte auf den Namen Tweik und sah

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