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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die riesigen
Löcher im Boden herum. Durch diese Öffnungen schienen die
Gepanzerten mit dem Schlafenden zu kommunizieren. Damit hatten sie
offensichtlich eine höhere Stellung inne als die sieben Priester
vor dem Maul des Steingötzen. Aber der Eindruck konnte auch
täuschen. Über die wirkliche soziologische Struktur dieser
unterschiedlichen Protagonisten hatte er keine Information.
    Beim Eindringen in die schummrige Halle, in die noch nie ein
Sonnenstrahl gefallen zu sein schien, kam er an seltsam geformten
Wanden vorüber, die wie Kunstwerke errichtet waren, und
über deren Funktion er sich sonst keinen Sinn machen konnte.
    Die massigen Quader waren schwarz und von tentakelartig geformten
Reliefs umschlungen. Wände schienen offensichtlich zu Ehren des
Schlafenden errichtet zu sein.
    Er kam auch an einem Tor vorbei, das durch zwei solcher
Tentakel-Quader flankiert wurde, zwischen den Wänden führte
ein breiter Korridor in eine Halle, in der sich schattenhafte Wesen
bewegten. Ein gleichmäßiges Rauschen und Zischen war
unüberhörbar.
    Er wurde weitergeführt, kam zu einem anderen Quader. Dahinter
lag ein muffiger Korridor, in dem der Anteil der schwärzlichen
Dunkelheit höher lag.
    Etwas Eisernes bewegte sich. Eine Gittertür öffnete
sich. Macabros wurde in das fensterlose, modrigriechende Verlies
gestoßen. Er konnte sich wegen der Fesseln unmöglich auf
den Beinen halten. Schwer stürzte er zu Boden und schlug mit dem
Kopf auf die kalten Steine. Ein anderer hätte sich erheblich
verletzt. Ein Körper aus ätherischer Substanz blieb
unbeschädigt.
    Die eiserne Tür wurde zugeschlagen.
    Die Gepanzerten zogen sich zurück. Das Geräusch, das
ihre metallenen Sohlen und das Atmen verursachten, verebbte.
    Da war nur ein leises Atmen, ein unendlich leises
Stöhnen.
    Macabros richtete sich auf, rutschte auf die Seite und sah die
Umrisse eines menschlichen Körpers.
    Das blonde Haar leuchtete aus dem Dunkel.
    Man hatte ihn in die Zelle zu – Harry Carson gesperrt!
     
    *
     
    Die Kälte machte ihm schwer zu schaffen. Er kämpfte mit
seiner ganzen Kraft und seinem ganzen Willen dagegen, nicht
einzuschlafen.
    Rani Mahay war über die Plötzlichkeit der Wirkung
erschrocken.
    Whiss, grellte der Gedanke in seinem Bewußtsein auf. Was ist
aus ihm geworden? Wohin ist er geraten? Befand er sich auch hier in
Schnee und Kälte eines Hotelzimmers, das starken
dämonischen Kräften unterworfen war?
    Rani merkte, daß er bereits auf dem Boden lag. Dabei war ihm
sein Stürzen nicht mal bewußt geworden.
    Er mobilisierte mit ungeheurer Willensanstrengung seine ganze Kraft. Da gelang es ihm, sich aufzurichten und den Schnee
abzuschütteln. Mit klammen Fingern fuhr er sich über das
Gesicht und wischte den hartgewordenen Schnee von seinen
Augenbrauen.
    »Du hast erstaunlich viel Widerstandskraft«, vernahm er
die Stimme aus dem Schneegestöber.
    Mühsam brachte der Mann seinen Kopf herum und blickte in die
Richtung, aus der die Stimme kam.
    »Du scheinst eine besonders harte Nuß zu sein«,
fuhr die Stimme fort. »Aber auch mit dir werde ich
fertig…«
    Eine Frau sprach.
    Rani sah sie.
    Wie ein grauer Schemen wirkte sie hinter dem Schleier aus dicht
fallenden Schneeflocken.
    »Wer bist du?« hörte Mahay sich mit schwacher
Stimme fragen.
    Es gelang ihm, sich aufzurichten und Halt zu finden an dem flachen
Tisch, wo der junge, kräftige Mann saß und die erstarrten
Hände auf der Tischplatte liegen hatte.
    Die sehr jugendlich wirkende Frau mit den langen Beinen trat auf
ihn zu - mit erstauntem Gesicht.
    »Wieso kannst du dich bewegen?« fragte sie verwirrt,
ohne zunächst auf seine Frage einzugehen.
    Das schien sie stark zu beschäftigen, sie blieb stehen und
ließ ihn nicht aus den Augen.
    Rani hatte einen Verdacht. Hing es damit zusammen, daß er
ein Auge des Schwarzen Manja in seiner Tasche trug? Seit dem
Zwischenfall in Arsons Zeitschiff und ihrer gerade noch
glücklich verlaufenen Rückkehr nach Marlos, hatte er stets
ein solches Exemplar bei sich.
    Spürte die seltsame Frau, die in ein hauchdünnes Gewand
gehüllt war, die Auswirkungen, ohne daß sie eine
Erklärung dafür hatte?
    Rani stellte sich auf diese Möglichkeit ein.
    Ihm sackten die Knie plötzlich weg, obwohl er in der Lage
gewesen wäre, weiterhin aufrecht zu stehen. Die seltsame
Bewohnerin dieses eisigen Appartements erwartete offensichtlich von
ihm mehr Schwäche und Hilflosigkeit. Und so spielte er dies ihr
vor. Das brachte ihn möglicherweise weiter, als wenn

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