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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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äußern.
    Kein Mensch war weit und breit zu sehen.
    Außer dem Schrei – kein anderes Geräusch…
    Rani rannte den Korridor entlang und riß einige Türen
auf. Alle Zimmer waren verstaubt und schon lange Zeit nicht mehr
benutzt.
    Am Ende des Korridors angekommen, vernahm er den Schrei am
deutlichsten. Aber hier hinten – gab es keine Tür, sondern
nur eine Wand.
    »Auf der anderen Seite der Wand muß es ein Zimmer
geben, das von diesem Teil des Korridors nicht zugänglich
ist«, stieß Mahay hervor.
    Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    In diesem Hotel ging Unheimliches vor. Hier war – wenn er
Alan Kennans Bericht zugrunde legte – Camilla zu Tod gekommen.
Etwas lebte und lauerte hier. Etwas Dämonisches,
Unbeschreibliches, Unerklärliches…
    Alan hatte ihm entkommen können… quasi im letzten
Augenblick.
    Mahay suchte die Wand ab, hinter der der Schrei langsam
verebbte.
    Ein dumpfer Schlag erfolgte, als würde ein Körper zu
Boden fallen…
    Rani wirbelte herum. Whiss löste sich von seiner Schulter und
stürmte durch den Gang.
    »Es ist schaurig«, stieß er hervor. »Ich
fühle gewaltige Ausstrahlungen…«
    »Wer hat da geschrien, Whiss – und warum?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht
begründen… es ist hier im Haus. Das Grauen selbst lebt
hier… schon lange Zeit.«
    »Camilla?! Spürst du etwas von Camilla?«
    Whiss wirbelte um seine eigene Achse. Zwei seiner Fühler
waren weit ausgefahren. Der kleine Kerl war das reinste
Nervenbündel.
    »Es sind die anderen Zimmer. Sie sind von dieser Seite nicht
zugänglich. Da gibt es einen anderen Korridor… und viele
halten sich dort auf…«
    »Wer?«
    »Weiß nicht…«
    »Menschen?«
    »Ja – und nein…«
    Rani Mahay konnte sich nicht entsinnen, Whiss jemals in einer
solchen Verfassung gesehen zu haben.
    Der Kleine war aufs äußerste erregt und schien seine
ganze Kraft dazu einzusetzen, die Atmosphäre mit seinen
übersensitiven Sinnen zu erforschen.
    Er raste durch die Eingangstür, die er mit Para-Kraft
geöffnet hatte. Rani hinter ihm her.
    Er flog am Haus entlang. Mahay folgte ihm und hatte Mühe,
Whiss’ Tempo zu halten. Schon war er um die Hausecke
verschwunden und damit seinen Blicken.
    Das Hotel war L-förmig gebaut. Der Seitenanbau war etwas
schmaler. Drei Fensterreihen übereinander. Alle mit Läden
verschlossen.
    Im Anbau gab es eine weitere Tür.
    Sie stand weit offen.
    Dunkel und fensterlos lag wie ein gähnender Schlund ein
langer Korridor vor ihm.
    Links und rechts waren Türen. Sie mündeten auf den Gang.
Ihre blaue Farbe ließ den Korridor noch dunkler erscheinen.
    »Whiss?!« rief Rani. Er konnte den kleinen Burschen
nicht mehr sehen und hörte auch nichts von ihm.
    Sein Blick war auf das andere, im Düsteren verschwindende
Ende des fensterlosen Korridors gerichtet.
    Er rannte darauf zu, tat es instinktiv. Dort hinten mußte
eine Tür sein, die in ein Zimmer führte. Von der anderen
Seite des Zimmers, begrenzt durch eine massive Steinwand, hatte er
den Todesschrei vernommen.
    Rani Mahay handelte unverzüglich. Während er die
Tür aufriß, war er darauf konzentriert, die Flucht nach
Marlos anzutreten, wenn die Situation es erfordern sollte.
Überrumpeln lassen wollte er sich nicht.
    Das Haus war eine Dämonenfalle! So ähnlich hatte Alan es
beschrieben… Dämonenfallen gingen auf Molochos und
Rha-Ta-N’my zurück.
    Ein stumpfes, kaltes Licht war als erstes zu sehen, als die
Tür aufging.
    Dann spürte er auch schon den eisigen Luftzug, der sein
Gesicht traf.
    Mahay stockte der Atem, er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu
können.
    Vor ihm lag ein altmodisch eingerichtetes Hotelzimmer mit
ausladenden, verschlissenen Polstermöbeln und einem breiten
Himmelbett. Die Fenster im Hintergrund waren angelaufen, die
Vorhänge auf die Seite gerissen, als hätte noch jemand
versucht, in höchster Eile auf diese Weise das Zimmer zu
verlassen.
    Doch es war ihm nicht mehr gelungen. Die eisige Kälte hatte
ihn eingeholt. Ein unheimlicher, unerklärlicher Tod hier im
Innern des »Hotel Fraque« hatte ihn ereilt…
    Am Tisch saß ein Mann. Völlig reglos. Seine Haut war
weiß. Auf seinem Kopf und seinen Brauen lag gefrorener Schnee,
und von der Decke fiel unablässig weiterer Schnee, bedeckte
Tisch und Stühle, das Himmelbett, den Boden und die Rahmen der
Bilder, die Nippsachen und Bücher auf den Regalen.
    Auf dem Boden vor Mahay – lag eine mit einer dünnen
Schneeschicht bedeckte Leiche. Das Blut aus den Wunden war
verkrustet, und

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