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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nach hinten gerissen. Zur gleichen
Zeit wurde auch Harry Carson von seinen Bewachern gefaßt und
zur Seite geschubst. Er war im Nu umgeben von einem Spalier aus
Lanzenspitzen und Schwertern.
    Man trieb die beiden Männern auseinander.
    Die Plötzlichkeit des Vorgangs verwirrte Macabros. Die
schwarzen, gepanzerten Gestalten, von denen man außer den
wildglühenden grünen Augen nichts sonst sah, reagierten
alle gleichzeitig. Als erhielten sie einen stummen Befehl.
    Sie selbst blieben nach wie vor stumm. Außer dem
röchelnden, ziehenden Atem war nichts von ihnen zu vernehmen.
Sie schienen keiner Sprache mächtig. Wie aber verständigten
sie sich dann untereinander? Durch – Telepathie?
    Macabros hatte ein komisches Gefühl.
    Die Finsterlinge von Krosh waren eine merkwürdige,
rätselhafte Spezies. Ein großes Geheimnis umgab die
Titanenhöhle, in der sie angekommen waren, ein großes
Geheimnis umgab den Schlafenden, der Opfer in der
Zweidimensionalität hielt – und nicht minder waren die
Priester, die die Opfer lieferten… Alles verschiedene Dinge?
Nein! Daran konnte Macabros nicht mehr glauben.
    Ebensowenig wie daran, daß die Männer in schwarz Harry
Carson hier in einer fernen Vergangenheit der Insel Xantilon
abgesetzt hatten. Nichts geschah ohne Grund – und erst recht
nicht, wenn die Männer in Schwarz ihre Hände im Spiel
hatten…
    Er mußte diesen Harry Carson wiedersehen! Das hieße,
ein weiteres Rätsel lösen, ein Rätsel, das
möglicherweise auch für sein Schicksal bedeutsam war.
    Plötzlich erscholl ein Ruf. Harry Carson war stehengeblieben.
Etwa zwanzig Schritte von der Stelle ihrer Begegnung entfernt war
Unruhe zu vernehmen. Harry hatte mal wieder zugeschlagen. Hart
klirrten die Lanzen.
    »Hör zu, Björn!« brüllte Carson, so laut
er konnte, aber man merkte seiner Stimme an, daß ihm jedes Wort
eine Qual war. Er stürzte zu Boden, man prügelte ihn nieder
und Macabros wäre ihm am liebsten zu Hilfe gekommen. Er
riß und zerrte an seinen Fesseln, konnte sie aber nicht
sprengen. Tief drangen die Widerhaken in seine »Haut« ein,
hinterließen aber keine Spuren, keinerlei Verletzungen.
    »Es war nett… dich kennengelernt zu haben… war ein
bißchen kurz, das Ganze…« Seine Stimme wurde leiser.
Die Finsterlinge hatten Carson wieder auf die Beine gestellt und
schleppten ihn nun davon. Er verschwand in der schwarz-roten
Düsternis.
    Macabros vernahm nur noch ein einziges Mal die Stimme des blonden
Mannes im Tarzan-Look, der ihm Rätsel über Rätsel
aufgab.
    »… wir hätten… uns bestimmt… ’ne
Menge zu erzählen… aber diesmal – es ist das dritte
Mal, daß ich den Finsterlingen in die Hände falle –
werden sie wohl kein Risiko mehr eingehen. Vielleicht treffen wir uns
im Opferbecken wieder, wenn sie uns mit ihrem Krakengötzen
kämpfen lassen. Er soll übrigens… Ähnlichkeit
haben mit dem großen Gott, den sie hier verehren… und der
ihr Leben von der Geburt bis zum Tod bestimmt… und der nicht von
der Erde… sein soll…«
    Die letzten Worte verstand Macabros kaum noch.
    Dann herrschte Stille.
    Bis auf das ziehende Atmen der gepanzerten Gestalten, von denen
mehrere Hundert in der großen Halle versammelt waren.
    Nach dem Zwischenfall begann die große
Aufräumarbeit.
    Bolonophom und die Frauen, die in der Gefangenschaft des
Schlafenden gewesen waren, wurden in unterschiedliche Richtungen
davongeführt.
    Macabros wurde weiterhin festgehalten.
    »Warum gebt ihr uns nicht frei?« stieß er hervor.
»Wir sind nicht verfeindet mit euch… wir können euch
helfen, aus der Sklaverei zu entkommen. Denn was ist es anderes als
Sklaverei –, wenn ihr dem Schlafenden ständig dient, wenn
er über euer Leben und Sterben befindet? Er ist nicht von dieser
Welt, er ist eine Bestie, eine vielarmige Bestie, die sich anschickt,
die ganze Welt zu umschlingen…«
    Er sagte es in der verfremdeten Sprache des alten Xantilonisch.
Wenn sie ihn verstanden, schienen sie sich jedenfalls nicht für
seine Worte zu interessier ren. Sie zeigten nicht die geringste
Reaktion. Nicht mal ihr lautstarkes Atmen veränderte sich.
    Dann schleppten sie ihn mit, als hatten sie wieder einen Befehl
erhalten. Sie handelten wie ein Mann. Gleichzeitig und roh…
Jemand aus Fleisch und Blut würde dieses harte Zupacken der
eisenbehandschuhten Hände empfindlich spüren.
    Es ging in die seltsame Dunkelheit, die eine Art Zwielichtzone
war, in der man sich einigermaßen zurechtfand.
    Die Finsterlinge von Krosh führten ihn um

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