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Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einen aufregenden Gang,
und er konnte verstehen, daß die Männer in Cereste
verrückt nach der Kleinen waren, von der man sagte, daß
sie es ihren Verehrern auch ziemlich leicht machte.
    Das Speisezimmer lag hinter der ersten Tür links nach dem
Eingang.
    Die Fenster waren hoch und schmal, und der Blick führte von
hier aus weit über das Land.
    Mahay nahm direkt an einem Fenstertisch Platz. »Ich hab’
die Auswahl«, sagte er fröhlich. »Bevor die anderen
Gäste kommen…«
    Claudia fiel in sein leises Lachen mit ein.
    »Warten Sie einen Moment, Monsieur... Ich bin gleich
zurück.«
    Leichtfüßig eilte sie davon. Sie blieb noch keine drei
Minuten fort und kehrte mit einem großen, hölzernen
Tablett zurück, auf dem ein Brotkorb, zwei Teller, eine Tasse
und zwei Kannen standen. In der einen war heiße Milch, in der
anderen Kaffee.
    Zur Auswahl standen Wurst, Käse und Marmelade. Das Brot war
ofenfrisch und knusprig.
    Rani schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
»Solche lukullischen Köstlichkeiten habe ich schon lange
nicht mehr genossen«, sagte er. Seine Begeisterung war nicht mal
gespielt. Der Speisezettel auf Marlos sah in der Tat ein wenig anders
aus. Französisches Weißbrot stand dort nicht auf dem
Speiseplan.
    »Dann lassen Sie es sich schmecken«, sagte das Madchen
zu ihm.
    »Worauf Sie sich verlassen können…«
    Claudia Sevoir stand neben ihm und beugte sich etwas über den
Tisch, um den Korb mit dem Brot weiter herumzustellen.
    Und dabei bemerkte Mahay etwas.
    Claudias Hand berührte nur scheinbar den Henkel. Ihre Finger
– gingen durch ihn hindurch.
    Claudia Sevoir war nicht aus Fleisch und Blut – sondern ein
Geist!
     
    *
     
    Rani Mahay reagierte sofort.
    Seine Rechte schnellte nach vorn und umfaßte das Handgelenk
des jungen Mädchens.
    Und es war, wie er vermutete und befürchtete:
    Er fand keinen Widerstand, er konnte das Handgelenk Claudia
Sevoirs nicht umfassen!
    Seine Finger gingen durch ihre Haut und ihre Knochen hindurch!
    Er griff ins Leere, und die Gestalt löste sich im gleichen
Augenblick auf, da er ihr Geheimnis erkannt hatte.
    Rani Mahay war allein und wußte, daß er jetzt nicht
mehr viel Zeit zum Überlegen hatte.
     
    *
     
    Wie ein Gott ging er auf sie zu – und wie ein Gott wurde er
von ihnen behandelt…
    Macabros nutzte die Gunst der Stunde, für sich und die
Menschen, die inzwischen seinen Weg gekreuzt hatten.
    Kophas lag ihm zu Füßen, ebenso die anderen, und
wäre Macabros’ Aufforderung, sich zu erheben, nicht
gekommen, sie hätten weiterhin in Ehrfurcht und
Unterwürfigkeit verharrt.
    »Steht auf«, sagte er mit klarer Stimme.
    »Wir können es nicht wagen, dir ins Gesicht zu
blicken«, ließ Kophas als erster sich vernehmen. Er
richtete sich zwar auf, hielt aber den Kopf gesenkt.
    Macabros faßte den Priester unter das Kinn und drückte
es langsam in die Höhe.
    »Wir sind schuldig geworden«, murmelte Kophas. Und es
klang ehrlich. »Ich habe einen Fehler begangen. Ich habe dich
nicht erkannt. Obwohl die Völker in Legenden von dir sprechen,
obwohl sie dich erwarten…«
    »Ein Fehler wäre es gewesen, mich zu vernichten, die
Männer, die mich begleiten, zu töten, Kophas… Aber aus
Fehlern kann man lernen. Du hast es getan. Du sagst etwas von einer
Erwartung, die in Legenden beschrieben wird. Was für Legenden
sind das?«
    »Volkstümliche Berichte. Sie kehren in vielen
Variationen in den Überlieferungen aller Völker wieder, die
wir während unserer Anwesenheit in dieser Welt kennengelernt und
erforscht haben. Wir haben die Berichte stets anders
ausgelegt.«
    »Und wie habt ihr sie ausgelegt?«
    »Wir haben sie – auf uns bezogen und die, die vor uns
hier eintrafen. Auch sie – kamen von den Sternen. Es ist eine
Legende, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte aller
Völker zieht, die in Xantilon zu Hause sind. Schon vor langer
Zeit kam es zu einer ersten Berührung zwischen Wesen aus dem
Kosmos und den Ureinwohnern dieses Kontinents. Primitivste Menschen
lernten Wesen einer anderen Welt kennen. Die Kenntnisse und
Fähigkeiten, die diese Wesen hatten, blieben in der Erinnerung
als großartige Taten und Wunder haften. Mündlich und
schriftlich wurden die Berichte von solchen Sichtungen und
Begegnungen weitergegeben. Das liegt noch nicht sehr lange
zurück. Als wir hier eintrafen, mußten wir erkennen,
daß es schon Vorgänger gab. Wir stellten fest, daß
es sich um andere Rassen handelte. Andere von anderen Welten waren
uns zuvorgekommen. Aber

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