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Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sie sich nun zu.
    »Ich verlange sofort die Freilassung aller gefangenen
Loark-Frauen und Bolonophoms, des Mannes, der mich hierher
begleitete«, stellte Macabros seine Forderungen.
»Außerdem wird die kriegerische Auseinandersetzung
zwischen den Traphilen und den Loarks sofort eingestellt. Nicht ein
einziger Mann aus dem Stamm der Loarks wird mehr im Angesicht des
Steinernen Götzen enthauptet und nach Krosh geschickt, wo ein
roboterhaftes Dasein ihn erwartet.«
    »Der ›Große Schlafende‹ wird zürnen
– und uns die Macht und das Leben rauben«, sagte Kophas
kleinlaut.
    Macabros konnte sich unschwer vorstellen, was jetzt an Stimmungen
und Gefühlen in seinem Gegenüber vorging.
    »Der ›Große Schlafende‹ wird sein wahres
Gesicht zeigen. Mir gegenüber jedenfalls. Denn ich werde ihn
heraufordern. Nur die Befehle eines Herrn könnt ihr
befolgen…«
    »So ist es«, nickte Kophas.
    In Macabros’ Hand lag noch immer das magische Schwert, mit
dem Kophas die ›Götter‹ um ihren Urteilsspruch gefragt
hatte. Er gab es auch jetzt nicht noch nicht zurück.
    »Wenn ich dich recht verstanden habe, habt ihr den Keim des
›Großen Schlafenden‹ auf eurer Reise durch die Welt
der Sterne mitgenommen, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Kophas einsilbig.
    »Gut. Welche Gestalt hatte er da?«
    »Er war – ein Keimling.«
    »Du mußt es mir näher erklären.«
    »Er war eingeschlossen in seinem Schrein. In dem geweihten
Schrein aus Etak. Mit diesem Wort wird jener Ort in der Galaxis
bezeichnet, wo rätselhafte Kräfte auf diejenigen
übergehen, die sich dort aufhalten.«
    »Was sind das für Kräfte?«
    »Das ist individuell verschieden. Auf jeden wirken sie sich
anders aus. Sterbliche haben dort nichts zu suchen.«
    »Wer dann?« fragte Macabros rauh.
    »Die als Götter auserwählt sind. Als unsterbliche
Götter wohlgemerkt.«
    »Ich war nie dort!«
    »Du kommst aus einem anderen Teil der Sternenwelt«,
reagierte Kophas sehr sanftmütig, ohne eine Zeichen von
Ungeduld. »Vielleicht aus einer anderen Dimension, aus einer
anderen Zeit… es ist deine Stunde zu herrschen, und dieser
Platz, an den dich das Schicksal geführt hat, wird dein
Betätigungsfeld. So seht es in den Legenden, die ich nun anfange
mit anderen Augen zu sehen. In jeder Generation – egal wie weit
sie fortgeschritten ist – gibt es Geister, die in die Zukunft
blicken können, die die Bilder und Szenen jedoch nicht verstehen
und deshalb in der ihnen möglichen Sprache mitteilen, so
daß manches in anderem Gewand erscheint. ›Einer wird
kommen, der wird anders sein als alle, die jemals auf dem
großen Kontinent das Licht der Sonne erblickten‹«,
zitierte Kophas wieder die Legende. »›Sein Körper wird
sein wie der Äther der Luft, kein Schwert wird ihn durchdringen,
keine Feuersbrunst vernichten. Er kann auf dem Boden der Meere
wandeln und bedarf des Sauerstoffs nicht, und mit seiner Anwesenheit
wird er die Geschicke des großen Kontinents lenken und eingehen
in das Buch der Geschichte. Sein Name wird mit ehernen Lettern darin
geschrieben sein, noch ehe das Ende der Welt gekommen
ist…‹… So etwa heißt es. Wenn die Stunde
gekommen ist und ich die Zeichen einer neuen Zeit richtig lese, dann
ist das Ende des Großen Schlafenden, den wir hegten und
pflegten, gekommen…«
    »Wir werden alle bald mehr darüber wissen«, sagte
Macabros, orakelhaft. »Erkläre mir die
Spiegel-Gefängnisse, in denen Bolonophom und die Frauen aus den
Loarks-Städten gefangen sind. Mit ihnen werden wir in die
wirkliche Welt zurückkehren, Kophas, in die Welt, in der der
Große Schlafende noch nicht herrscht und in die er seine Arme
noch nicht ausgestreckt hat. Und dann werden wir den Eingang in die
Dimension des ›Großen Schlafenden‹ zuschütten,
den Steinernen Götzenriesen zum Einsturz bringen und damit die
Welt verbarrikadieren, von der aus er Einfluß nehmen
will…«
     
    *
     
    Er wußte nur selbst zu gut, was diese Worte bedeuteten.
    Diese Entscheidung kam einer Revolution gleich.
    Für Kophas und die Priester mußte im wahrsten Sinn des
Wortes eine ganze Welt zusammenbrechen.
    Doch es gab keinen Widerspruch.
    Der Mann, den kein Schwert durchbohren, kein Pfeil fällen,
kein Feuer vernichten konnte, schritt an Kophas’ Seite die
Reihen der Finsterlinge entlang, die Aufstellung genommen hatten.
Eine schwarzgepanzerte Geisterarmee, Soldaten des Grauens, die aus
menschlichen Körpern und einem künstlichen Gallertkopf
bestanden. Die Masse zu diesen Köpfen

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