Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
wir waren jetzt hier, und wir begannen,
unsere Art Leben und Lebensauffassung zu verbreiten und denjenigen
einzuimpfen, mit denen wir Berührung hatten. Schließlich
hatten wir den ›Großen Schlafenden‹ dabei. Sein
Schrein konnte nicht in dem zerstörten All-Schiff
zurückbleiben. Wir mußten eine neue Heimat für ihn
errichten. Und mit Hilfe der Traphilen, jenem Volk, das im Dschungel
und der Wildnis lebt, rachsüchtig und kriegerisch ist, bauten
wir einen ihm zukommenden Kodex und eine Welt auf, die er irgendwann
in Besitz nehmen sollte. Und niemand, das war unsere Absicht, sollte
ihm diese Herrschaft jemals streitig machen, auch jene sogenannten
›Götter‹ nicht, die von den Sternen gekommen waren,
behaftet mit der Sterblichkeit wie alles aus Fleisch und Blut. Sie
erhielten lediglich die Bezeichnung ›Götter‹, weil sie
in den Augen der primitiven Ureinwohner Dinge tun konnten, die
für sie ans Wunderbare, Unerreichbare grenzten.
    Wie in jedem Volk aus der Fremde, herrscht auch bei uns die
Meinung vor, daß wir auserwählt sind, die Macht zu
demonstrieren, zu erringen und weltweit einzusetzen.
    Wir maßen diesen seltsamen Legenden nicht viel Bedeutung
bei…«
    »Erzähle mir mehr über diese Legenden, Kophas. Was
steht in ihnen?«
    »Daß ein einzelner Mann die alten Götter
stürzen wird, daß er selbst ein Gott ist – ein wahrer
Gott…«
    Kaum merklich zuckten Macabros’ Augenbrauen.
    Dies konnte unmöglich er sein! Er war kein wahrer Gott, aber
vielleicht beschrieben diejenigen, die eine Vorahnung oder die Gabe
der Präkognition, das Vorauswissen, gehabt hatten, ihn so? In
den Augen derer, die bisher mit ihm zu tun hatten, vollbrachte er
wahre Wunder. Das größte bestand zweifelsohne darin,
daß keine Waffe dieser Welt, kein auf Xantilon bekanntes
Element ihn umbringen konnte.
    Daraus schlug er jetzt Kapital.
    Ohne Kophas zu unterbrechen, ließ er ihn weitersprechen.
    »… unser Versuch, deinen Anspruch zu untergraben, ist
kläglich gescheitert. Du hast unsere Götter, die auch die
Götter der Traphilen waren, besiegt. Nicht mal das tödliche
Symbol des Großen Schlafenden konnte dich in die Tiefe
reißen…«
    Damit meinte er den Riesenkraken. Der Krake spielte eine besondere
Rolle in der Welt des Steinernen Götzen, in dessen wahnwitziger
Dimension sie sich noch immer befanden. Der Krake symbolisierte die
Kraft, die Macht und die Vielarmigkeit eines Geschöpfs, das
wirklich existierte und das in seinen Dimensionen die menschliche
Vorstellungskraft überstrapazierte.
    Der Große Schlafende forderte Menschenopfer. Seine
bevorzugte Beute waren die Loarks, ein Wüstenvolk, dem
Bolonophom angehörte. Die Loarks mußten bluten für
eine unvorstellbare Idee, für einen wahnwitzigen Machtanspruch,
der durch sie zunächst abgesichert werden sollte.
    In einer riesigen Halle dieser andersdimensionierten Höhle
bestand eine Art ›Fabrikations-Zentrum‹. Die enthaupteten
Loarks kamen in langen Reihen dort an, und es wurde ihnen eine
Rüstung verpaßt und eine Gallertkugel auf den Hals
gesetzt, die mit tentakelartigen Strängen verbunden wurde. Die
Kugel wurde durch eine helmartige Kappe geschützt, und die
Gepanzerten wurden zu den gefürchteten Finsterlingen von
Krosh.
    Krosh selbst – soviel glaubte Macabros nun schon zu wissen
– war ein Bereich, in dem sich okkulte und magische Kräfte
auswirkten, in dem die Technik einer fremdartigen,
möglicherweise längst vergessenen Rasse noch nachwirkte,
weil eine geistige Macht sie zu lenken verstand. Eine Macht, die aus
dem Unbewußten geboren wurde. Der ›Große
Schlafende‹ – konnte diese unbewußte Kraft
möglicherweise sein.
    Macabros fragte direkt danach. Da stellte sich heraus, daß
auch Kophas und seine sechs Unterpriester hier überfragt waren.
Sie waren nur Rädchen in einem großen Getriebe, das sie
selbst nicht in Gang gebracht hatten und nicht überschauten.
Teile der Magie und okkulten Kraft, die in dem ›Großen
Schlafenden‹ steckten, waren fraglos auf die Priester
übergegangen, in erster Linie auf den Hauptpriester Kophas. Sie
wußten, daß sie abhängig waren von dem, was im
Innern des Steinernen Götzen lebte und Opfer forderte. Es war
gigantisch. Und es wollte noch größer werden. Diese Kraft
wollte Macabros mit allem Nachdruck eindämmen.
    Die Voraussetzung war geschaffen. Die Priester waren in Zweifel
geraten. Ihre Gottheit hatte sich in der Vernichtung eines Feindes
als unfähig erwiesen. Da gab es einen Stärkeren. Dem
wandten

Weitere Kostenlose Bücher