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Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wurde aus einer fremden
Dimension geliefert, wie Macabros mit eigenen Augen gesehen hatte.
Das ließ den Schluß zu, daß der Große
Schlafende unbewußt oder bewußt Kontakt in einen Bereich
hatte, der sonst niemand zugänglich war.
    Bevor Macabros jedoch den geheimnisvollen Umformungsort,
aufsuchte, wollte er die Gefangenschaft Bolonophoms und der
Loark-Frauen abkürzen.
    Er ließ sich von Kophas zu dem schwarzen, erstarrten
Flußlauf bringen, der im Innern, des Zyklopen-Götzen eine
besondere Bedeutung hatte.
    Auf dem Fluß glitten sie dahin. Es war, als ob ein Schatten
sie mitziehe.
    Macabros und Kophas waren nicht allein. Harry Carson war nicht
zurückgeblieben. Auf einen Wink Macabros’ hin hatte einer
der sechs Priester, die hinter ihnen folgten, wortlos sein Schwert an
den blonden Abenteurer aus den fünfziger Jahren
weitergegeben.
    Harry Carson wich nicht von Macabros’ Seite.
    »Diesmal, Kophas, erwarte ich von dir keinen Trick«,
sagte Macabros unvermittelt. »Ich möchte nicht noch mal
Zeit in der Spiegelwelt des Großen Schlafenden verlieren…
es wäre auch zu deinem Nachteil«, fügte er hinzu.
»Diesmal würde ich dich auf der Stelle
töten…«
    Aus dem ersten Zwischenfall hatte er gelernt.
    Der Angriff aus der Tiefe des Schattenreiches war derart schnell
erfolgt, daß er das erstemal keine Gelegenheit gefunden hatte,
sich aus der Gefahr herauszukatapultieren.
    Nicht umsonst schritt er diesmal so dicht hinter Kophas. Sollte
etwas Unvorhergesehenes eintreten, würde er immer noch
genügend Zeit finden, die Waffe gegen den Oberpriester
einzusetzen.
    Doch Kophas schien an einer solchen Situation ganz offensichtlich
kein Interesse zu haben.
    Schweigend vergingen drei Minuten.
    Dann deutete Kophas an, daß sie jetzt den Schwarzen Strom
verlassen könnten. Zwischen zwei mächtigen Säulen
– wie erwartet mit Tentakeln geschmückt – gähnte
ein dunkler Schacht.
    Macabros sah die ersten Treppen in dieser Welt.
    Sie führten zwischen den beiden Säulen in die Tiefe.
    Kophas ging zuerst nach unten. Dann folgte Macabros, hinter ihm
Harry Carson, und zuletzt kamen die restlichen sechs Priester.
    Macabros war diese Konstellation nicht ganz geheuer. Er
wußte, daß immer sieben Priester eine wirkungsvolle,
mächtige Einheit bildeten. Gemeinsam waren sie zu magischen
Aktionen fähig. Doch sie setzten nichts ein, was Harry und ihn
in irgendeiner Weise aufgehalten oder behindert hätte.
    Macabros warf einen Blick in die Höhe und einen
zurück.
    Er konnte sich nicht vorstellen, wie es möglich war,
daß in diesem Bereich der Titanenhalle der seltsame Schwarze
Strom einmal in der Tiefe, ein andermal weiter oben anzutreffen war.
Er schien den verworrenen Lauf einer Achterbahn zu haben.
    Hier unten stießen sie tatsächlich wieder auf den
Schwarzen Strom, eine erstarrte Steinmasse, glatt und sauber wie
geschliffener Marmor.
    Und diesmal blieben die Luft und der rätselhafte Fluß
still. Es schien, als halte er den Atem an, um jeden Moment mit
Titanenkraft loszuschlagen. Doch nichts geschah.
    Harry Carson, der aus eigenem Erleben Macabros’
Fähigkeiten mitbekommen hatte, schloß auf.
    »Es ist unheimlich hier«, sagte er leise, während
sein Blick die geheimnisvolle Welt unterhalb der Hallen zu
durchbohren versuchte. Das gelang ihm nur oberflächlich. Er war
sichtlich froh, in Macabros’ Nähe zu sein, umklammerte das
Priester-Schwert und schien darauf gefaßt zu sein, jeder
aufkommenden Gefahr sofort und entschlossen entgegenzutreten.
    Seine Blicke schweiften über die flachen Spiegel, die wie
dunkle Grabplatten dort standen und den Fluß zu beiden Seiten
flankierten.
    In den Spiegeln war Bewegung zu erkennen.
    Zweidimensional waren dort Menschen eingeschlossen. Flache Bilder,
denen die Tiefe fehlte, Bilder, die lebten.
    Alle Eingeschlossenen waren Frauen. Schön, jung, attraktiv.
Die Frauen von Varone, wie Bolonophom gesagt hatte. Sie standen
besonders hoch in der Gunst jenes Blutgottes, der die männlichen
Angehörigen des Loarks-Volkes zu Robotern machte und die Frauen
als zweidimensionale Spiegelbilder festhielt.
    »Warum werden die Frauen gefangen gehalten? Sie wurden
geopfert, aber nicht vernichtet«, bemerkte Macabros
nachdenklich, und er ahnte, daß er damit auch Harry Carsons
Frage laut aussprach.
    »Irgend jemand – irgend etwas…, hat noch etwas mit
ihnen vor. Oder der Kerl ist so verrückt, daß er es
genießt, die Frauen einfach festzuhalten. Für immer. Aber
eine Gefangenschaft, die ewig währt,

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