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Macabros 104: Höllenspuk

Macabros 104: Höllenspuk

Titel: Macabros 104: Höllenspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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haben unsere Chance gesucht – und
gefunden«, antwortete ihm die Krähe. »Auf irgendeine
Weise mußte er uns in die Falle gehen.«
    »Und ich habe euch dazu verholten«, murmelte der Mann
ernst. Er preßte die Hände vor seine Augen. »Ich bin
zum Handlanger des Bösen geworden…«
    »Und hast damit dein Leben gerettet!« fiel die
Krähe ihm ins Wort. »Was hättest du dir Besseres
wünschen können?«
    »Ich wünschte, ich hätte euch nie geholfen«,
stieß der Mann hervor. »Ich habe es nicht gewollt…
nein, das habe ich nicht gewollt.«
    Ein leises, teuflisches Lachen kam aus dem Krähenschnabel.
»Das hättest du dir früher überlegen
sollen.«
    »Verwandelt ihn zurück! Gebt ihm seine alte Gestalt
wieder!« Er sagte es wie im Fieber. »Nehmt stattdessen
mich!«
    »Was sollen wir mit dir? Ihn brauchen wir. Mit dir
können wir nichts anfangen.«
    »Nehmt mein Leben für das seine…«
    »Deine Reue kommt zu spät«, wurde ihm
spöttisch geantwortet. »Du hättest ihn eben
früher warnen sollen… dafür darfst du das Kostüm
behalten. Du kannst es bedenkenlos jedem verkaufen, der sich
dafür interessiert. Es ist ein, ganz normales Kostüm. Die
Magie, die es enthielt, ist verbraucht und hat auf den eingewirkt,
für den sie gedacht war. Sollten keine
außergewöhnlichen Umstände mehr eintreten, wirst du
uns nie wiedersehen…« Mit diesen Worten spreizte der
schwarze Vogel seine großen Schwingen.
    »Leb wohl! Und vielen Dank für deine Hilfe.«
    »Halt!« rief Monsieur Henri.
    »Was ist denn jetzt noch?«
    »Der Fremde… der Tote in meinem Keller – «,
stieß er hervor. »Was wird aus ihm?«
    »Wieso fragst du mich danach?«
    Der Mann schnappte nach Luft. »Ich mußte ihn… auf
euer Geheiß dort unten verstecken. Wenn man ihn sucht und
findet…«
    »Das ist nicht unser Problem. Sieh zu, wie du damit fertig
wirst. Liegt die Leiche in deinem oder einem anderen Keller? Wenn du
dich unverdächtig verhältst, wird kein Mensch auf die Idee
kommen, daß du etwas mit dem Mord an dem Mann zu tun haben
könntest.«
    »Ich habe auch nichts damit zu tun, ihr…«
    »Na also! Weshalb regst du dich dann auf? Laß den Toten
liegen oder schaff ihn weg…, ganz wie du willst. Wir
überlassen ihn dir…«
    Die Krähe flog in den Laden hinein. Ihr Ziel war ein alter
Eisenofen in der Ecke, vor dem ein Schutzgitter stand. Der Ofen war
mit einem kerzengerade an der Wand hochführenden Rohr verbunden,
das in den Kaminschacht führte.
    Die Krähe packte mit ihrem Schnabel den Griff an der
Ofenklappe und zog mit einem kräftigen Ruck daran.
    Durch das Ofenloch schlüpfte sie ins Innere, kroch das Rohr
hoch und verschwand im Schornstein. Auf umgekehrtem Weg war sie in
das Innere des Hauses geraten, ohne daß jemand sie dabei
beobachtet hatte.
    Dann folgte die Krähe nach, die aus Mahays Kleidern gekrochen
war.
    Sie bewegte sich mit schweren Flügelschlägen durch das
schummrige Geschäft, landete auf dem Ofen, schien einen Moment
nicht zu wissen, was sie eigentlich tun sollte, und kroch
schließlich doch in das Ofenloch. Im Rohr entstanden schabende
Geräusche, als die scharfen Krallen am Blech
entlangkratzten.
    Dann kam die dritte Krähe. Sie folgte den beiden anderen.
    Monsieur Henri lief wie in Trance zur Eingangstür seines
Ladens, starrte empor in den blaßblauen Himmel und sah vom Dach
des Hauses drei Krähen davonfliegen.
    Er wußte, daß eine davon – der Inder Rani Mahay
war, der in der verzauberten Kleidung seine Menschengestalt verloren
hatte…
     
    *
     
    Eine andere Zeit, ein anderer Ort…
    Die Zeit war die Vergangenheit. Genau – 8734 Jahre vor dem
Untergang eines Kontinents, der wie Atlantis, Hyperborea, Mu und
Lemuria in grauer Vorzeit existierte und eine blühende Kultur
trug.
    Dieser Kontinent hieß Xantilon.
    Und oben im Norden, wo die legendären violetten Berge, das
Schattengebirge, lagen, bewegte sich durch den Morgendunst eines
neuen Tages ein eigenartiger Zug.
    An der Spitze seiner kleinen Gruppe lief Macabros.
    Gleich hinter ihm befanden sich Harry Carson und Bolonophom, der
Angehörige eines Volkes, das in Aggars Wüstenzone
lebte.
    Wunderschön gewachsene junge Kriegerinnen begleiteten den
Zug. Die Frauen waren braunhäutig und langbeinig, mit Speeren,
Pfeil und Bogen aus dem Urwalddorf der Traphilen ausgerüstet.
Macabros hatte die Loark-Frauen aus den Klauen des Schlafenden
befreit, eines Götzen, der von den Sternen stammte und nach der
Herrschaft auf Xantilon griff.
    Gegen diesen Götzen war

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