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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bemerkte
Macabros trocken.
    »Vielleicht ein Verwandter von dir, wie?« ging Harry
Carson auf den Scherz ein, obwohl ihm alles andere als zum Scherzen
zumute war. »Bei dir ist man vor Überraschungen nie
sicher.«
    »Eine der Zauberinnen scheint es jedenfalls nicht zu
sein…«, murmelte Macabros. »Die Stimme klingt zu hart.
Es ist ein Mann…«
    Harry Carson sog hörbar die Luft durch die Nase.
»Doch… nicht… der ewige Wanderer?« Damit meinte
er denjenigen, der vor rund tausend Jahren von den drei Zauberinnen
zu einer ruhelosen Suche nach Daiyana verurteilt worden war.
    »Möglich…«, zuckte Macabros die Schultern.
»Aber warum rätseln wir hier herum? Gehen wir näher
und sehen wir uns an, was er von uns will. Dann erfahren wir auch wer
er ist…«
    Im Gegensatz zu Harry Carson, der einen Schritt hinter ihm blieb,
hatte er das Schwert nicht gezückt. Nur seine Hand lag
kampfbereit auf dem Griff…
    Macabros faßte die dunkle Gestalt fest ins Auge.
    Doch auch beim Näherkommen wurden die Umrisse des anderen
nicht klarer.
    Starr wie eine schwarze Statue stand er ihnen gegenüber, auf
einen langen Stab gestützt.
    Die Gestalt war von einem schwarzen Umhang völlig verdeckt.
Nicht mal ihr Gesicht war zu sehen.
    Sie stand auf einem flachen Nachen, der auf bleifarbenem, kaum
bewegtem Wasser sanft schaukelte.
    Ein Fluß. Und der Schwarze – das war ein
Fährmann…
    »Wer bist du?« fragte Macabros in der Sprache des alten
Xantilon, die ihm vertraut war. »Und wieso wartest du hier auf
uns?«
    »Ich bin Nomo, der Fährmann… und ich warte hier,
weil ich euch übersetzen möchte. Oder wollt ihr den Santor
zu Fuß durchqueren?« Er lachte rauh. Sein Gesicht war noch
immer nicht zu sehen.
    »Wir wären den Fluß entlanggegangen«, wich
Macabros aus. Daß es jenseits des Schattengebirges einen
Fluß namens Santor gab, davon hatte er nichts gewußt.
Niemand hatte davon gesprochen. Ein Zeichen dafür, daß die
Berichterstatter mit den wirklichen Gegebenheiten so gut wie nicht
vertraut waren und die Erzählungen über das geheimnisvolle
Land Un eine Mischung zwischen Dichtung und Wahrheit
darstellten…
    »Den Fluß entlanggehen?« höhnte Nomo und
stützte seine andere Hand auf den Stab, der tief im schmutzigen,
braun-grauen Wasser steckte, von dem die Nebel aufstiegen, die die
gleiche Farbe hatten. »Dann wärst du irgendwo im Hohen
Norden herausgekommen - und ins Nichts gestürzt. Hättest du
dich südlich gewandt, wärst du im Steinwald angekommen.
Aber dann brauchtet ihr euch dieser Stelle nicht zu nähern. Wer
hierher kommt, der will nach Un, dem Land zwischen den beiden
Flüssen, dem Land zwischen Santor und Set, die eine Schleife
bilden und Un praktisch einschließen. Ihr scheint nichts davon
gewußt zu haben…«
    Macabros mußte es zugeben. »Was mich verwundert«,
lenkte er das Gespräch in eine andere Richtung, »ist die
Tatsache, daß du über unser Kommen nicht erstaunt
bist…«
    »Warum sollte ich erstaunt sein? Meine Aufgabe ist es, die
Leute überzusetzen, die nach Un wollen.«
    »Und du bringst auch die zurück, die
zurückwollen?« fragte Macabros schnell, dem die Antwort
nicht ausreichte.
    »Ich habe noch nie jemand zurückgebracht. Über den
Santor zumindest ist keiner je zurückgekehrt.«
    »Und – das stört dich nicht?«
    »Ich bin Fährmann, kein Bewacher… wollt ihr nun
übergesetzt werden oder nicht?«
    »Eine letzte Frage noch…«
    »Sprich!«
    »Woher weißt du von unserer Ankunft hier am
Fluß?«
    Macabros kam einen weiteren Schritt näher und berührte
fast mit den Fußspitzen den flachen Nachen, der wie ein ’
leicht an den Seiten hochgewölbtes Brett auf dem Wasser lag.
    »Ich habe euch kommen hören. Da bin ich losgefahren. Was
wundert euch so sehr daran?«
    »Du mußt sehr gute Ohren haben«, sagte Macabros
nur.
    »Ja, die habe ich allerdings. Wenn man hier in der Einsamkeit
auf Fahrgäste wartet, entgeht einem nicht das geringste
Geräusch… doch nun rasch. Ich will nicht länger
warten. Habt ihr mir ein Geschenk mitgebracht?« fragte er
unvermittelt.
    »Ein – Geschenk?« echote Macabros verwundert.
    »Ja. Die Überfahrt ist nicht umsonst.«
    »Wir besitzen kein Geld«, schaltete sich Harry Carson
ein, der die ganze Zeit über aufmerksam den Dialog zwischen dem
Fährmann und seinem Begleiter verfolgt hatte. »Wir haben
auch keine Geschenke mitgebracht. Wenn es so üblich sein sollte,
für die Überfahrt Geschenke bereit zu halten, dann werden
wir dir selbstverständlich

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