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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zwei
Zwischenräumen des Netzes gleichzeitig Veränderungen
auftraten. Schatten und flackernde, stumpfe Lichtreflexe zeigten
sich, die aussahen, als würden Miniaturfackeln
angezündet.
    Ein unverständliches Wispern und Raunen, nur für
Molochos’ Ohren bestimmt, ließ das Netz schwingen.
    »Die Botschaft, auf die ich gewartet habe!« Der
Dämonenfürst sah aus wie verklärt. »Apokalyptas
Alptraumstadt wurde gesichtet…, die meine Bestrebungen
unterstützen, wissen, wo sie sich im Moment befindet. Ich
muß mich beeilen. Ich kehre wieder, Björn Hellmark.
Reicher und mächtiger, als du es dir vorstellen kannst. Mit der
fliegenden Alptraumstadt Gigantopolis werde ich auch die Zeit
beherrschen. Dann wird dein Vorhaben, die Legende um den ›Toten
Gott‹ zu bilden, noch unwahrscheinlicher. Ich werde dir soviele
Steine in den Weg legen, daß du nicht imstande sein wirst, sie
noch wegzuräumen.
    Es wird eine Legende um den ›Toten Gott‹ geben. Aber sie
wird so lächerlich sein, daß es besser wäre, sie
wäre nie geschrieben worden…«
    Die Plattform, auf der Molochos stand, teilte sich in der Mitte.
Und dann sank der Dämonenfürst lautlos in die Tiefe, den
Schluchten und zerklüfteten Bergen entgegen, die Björn aus
der Vogelperspektive wahrnahm.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, tauchte Molochos in die
Dunkelheit ein und wurde Teil der Schatten, mit denen er eins
wurde.
    Björn Hellmark blieb zurück, aber nicht auf der Grenze
zwischen Wachen und Träumen, sondern hellwach!
    Hatte Molochos diesen Umstand in der Eile vergessen – oder
ließ er Hellmark absichtlich zurück, um ihm die
Möglichkeit der Reflektion zu geben?
    Björn wußte es nicht.
    Er wußte nur eins: er mußte die gebotene Chance
nutzen. Wachsein bedeutete denken. Wer nachdachte, fand eine
Lösung für sein Problem…
    Und für das anderer…, tauchte der Gedanke in ihm auf,
als er Carminia wie leblos neben sich hängen sah, hoch über
den Schluchten, die sich wie eine urwelthafte Landschaft unter ihnen
ausdehnten.
    Welche Möglichkeiten zur Befreiung und zur Flucht hatte er?
Gab es überhaupt einen Ausweg aus diesem Dilemma, aus diesem
Schreckens-Zentrum, in dem sie sich befanden? War eine Befreiung aus
eigener Kraft überhaupt möglich – oder konnte sie nur
von außen her eingeleitet werden?
    Der Gedanke an Flucht ließ ihn nicht mehr los, auch wenn er
nicht wußte, wie er ihn in die Tat umsetzen sollte…
     
    *
     
    Da war Macabros!
    Konnte er?
    Björn Hellmark verlor keine Sekunde.
    Er wußte durch Molochos und seine eigenen Gefühle,
daß sein Doppelkörper ohne seine Kontrolle praktisch in
der Vergangenheit Xantilons agierte. Wenn er Macabros im
Schreckens-Zentrum einsetzen konnte, war seine Befreiung ein
Kinderspiel. Mit Macabros konnte er auch Carminia jederzeit an einen
sicheren Ort bringen, und dann hieß es nur noch, Molochos unter
Druck zu setzen, um die Heimkehr in die Dimension seiner Welt zu
erwirken…
    Doch zuerst das Naheliegende…
    Er konzentrierte sich auf Macabros, er spürte, daß da
eine Verbindung bestand, aber sie war so schwach, so hauchdünn,
daß er nicht wußte, wie und wo er nachfassen sollte.
    Macabros mußte in seiner unmittelbaren Nähe
entstehen…
    Aber nichts geschah.
    Die Verbindung über die Zeit hinweg funktionierte nicht!
    Macabros agierte weiterhin selbständig und ließ sich
von ihm nicht auflösen. Jenes unsichtbare Band, das sie kettete,
ging über Raum und Zeit hinweg. Aber es war unbewußt, und
es ließ sich eigenartigerweise nicht mehr durch seinen Willen
beeinflussen.
    Alles war anders als früher, vielleicht auch dadurch,
daß Al Nafuur eingegriffen hatte und von sich aus einen Weg
suchte, die Befreiung der Gefangenen herbeizuführen.
    Und das war eben nur durch das ›Singende Fahsaals‹
möglich. Was immer das auch sein mochte. Macabros mußte es
finden und es einsetzen, ehe Molochos es ihm durch einen raffinierten
Trick abjagte.
    Und Björn wußte nicht mal, ob die Gedanken, die er so
intensiv wie möglich dachte, seinen Doppelkörper jenseits
von Raum und Zeit erreichten und ihn wissend machten…
     
    *
     
    Sie wandten ihre Blicke nicht von dem Schatten, der lautlos
nahte.
    Es schien, als würde er schweben.
    Dann stand die schemenhaft wahrnehmbare Gestalt plötzlich
still.
    Harry Carson und Macabros blickten sich an.
    »Nun?« ertönte da eine dunkle Stimme. »Wollt
ihr nicht näherkommen? Ich bin es nicht gewohnt, zu
warten…«
    »Da scheint uns jemand erwartet zu haben«,

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