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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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stehende
Gestalt in die wogenden Schleier.
    »Was meinst du damit, Nomo? Erklär’ es uns genauer,
damit wir…« Macabros unterbrach sich.
    Er und Harry Carson sahen etwas Merkwürdiges.
    Die schemenhafte Schattengestalt fiel plötzlich in sich
zusammen. Es sah aus, als würde ein Windstoß in den
dunklen Umhang fahren.
    Der Nachen glitt weiter, er war leer.
    Nomos Kapuzenmantel lag flach und reglos auf dem Boden.
    In dem Umhang hatte sich kein Körper befunden.
    Nomo – war ein Geist…
     
    *
     
    Sie sprachen nicht darüber, steckten die Schwerter in ihre
Gürtel und gingen dann in den wogenden Nebel.
    Sie ahnten nicht, daß es einen zweiten Geist gab, der sie
seit dem Aufbruch vom Plateau im Schattengebirge begleitete.
    Das Wesen war körperlos, unsichtbar, ein Teil der Luft. Es
war das Zeitgeschöpf aus den Tagen Rha-Ta-N’mys, ein
geistiges Überbleibsel dämonischen Wirkens, das im
Urzustand geblieben war und dessen Verbindungen in andere Zeitebenen
hineinreichten.
    E S war, E S existierte, E S hatte einen Sinn.
    Macabros und Harry Carson waren nicht allein…
     
    *
     
    Sie gingen einfach geradeaus, entfernten sich vom westlichen Ufer
des Flusses Santor.
    Das geheimnisvolle Un lag vor ihnen, ein Land, von dem sie nichts
wußten.
    Aber mit jedem Schritt, den sie tiefer in Schatten und wogenden,
zum Teil gespenstisch leuchtenden Nebel hineingingen, eröffnete
sich ihnen mehr die Umgebung.
    Sie war trist und öde.
    Die karge Landschaft strahlte etwas Verlorenes und Unheimliches
aus. Der Boden unter ihren Füßen war rauh und rissig und
hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit der Mondoberfläche. So
weit das Auge reichte, war kein Baum, kein Strauch, kein Grashalm zu
sehen.
    Ein gewaltiges Feuer schien alles verbrannt zu haben. Die Erde war
schwarz und verkrustet.
    Dann stießen sie auf den ersten Baumstamm, der schwarz und
knorrig, wie versteinert aussah. Kein Blatt wuchs darauf.
    Der Wind, der durch die öde Ebene wehte, sang ein
eintöniges Lied. Es hörte sich’ wehklagend, traurig
an…
    In diese Laute hinein mischte sich ein anderer, nicht weniger
klagender.
    Wie ein Stöhnen…
    Unwillkürlich blieben Macabros und Harry Carson stehen.
    Sie lauschten, um festzustellen, aus welcher Richtung die
klagenden Geräusche kämen.
    Sie kamen beide zu der Überzeugung, daß es von rechts
an sie herangetragen wurde.
    So wechselten sie die Richtung und kamen durch eine flache Senke,
die von mehreren verkrüppelten, niedrigen Stämmen umstanden
war. Und am Rand der Senke – fanden sie ihn.
    Einen Mann!
    Das Stöhnen kam aus seinem Mund.
    Rasch eilten Macabros und Harry Carson zu dem Fremden.
    Er hatte eine leicht bronzefarbig getönte Haut, schwarzes
Haar, ein schmales, markant geschnittenes Gesicht mit gerader Nase,
hochstehenden Backenknochen und ausdrucksstarken Augen, die weit
geöffnet waren.
    Die Augen glänzten fiebrig, kalter Schweiß stand auf
der Haut des Fremden, seine Hände zitterten.
    Auf den ersten Blick war zu sehen, daß der Fremde am Ende
seiner Kraft war. Das Atmen fiel ihm schwer. Er schien starke
Schmerzen zu haben, obwohl keine äußere Verletzung zu
erkennen war.
    Macabros kniete neben dem Mann, der eine braune, knöchellange
Hose trug und ein zerfetztes Fransenhemd, das nur noch in Streifen
seinen Oberkörper bedeckte.
    »Wer bist du?« fragte Macabros in Xantilonisch. »Wo
kommst du her? Was ist passiert?«
    Der Gefragte öffnete die Lippen. Nur ein Stöhnen war zu
hören. »Dradon… Land… Türme des
Schweigens… es geht zu Ende… ich hatte es… fast
gefunden… aber es sollte – nicht sein…«
    Seine Stimme war nur ein Hauch. Der Puls des Fremden jagte.
    Dradons Körper fühlte sich heiß an. Er
glühte.
    »Was ist passiert? Wie können wir die helfen?«
    Dradon schluckte. Auf einen Wink Macabros’ setzte Harry
Carson den ledernen Trinkbeutel an Dradons Lippen. Das
Trinkgefäß enthielt frisches Wasser aus den Quellen des
Schattengebirges. Dort hatten die Loark-Kriegerinnen, die sie bis
dahin noch begleiteten, die Trinkbeutel frisch aufgefüllt.
    Dradon war kaum imstande, zu schlucken. Er war schon zu schwach.
Das Wasser lief in Rinnsalen aus seinen Mundwinkeln.
    »Zu… spät«, wisperte der Sterbende. »Es
gibt… keine Rettung mehr… nein, niemand… kann
helfen… wo kommt ihr her? Was… sucht ihr… in einem
Land… das keine Menschen… kennt?«
    »Wir sind auf der Suche nach dem ›Singenden
Fahsaals‹«, sagte Macabros.
    »Narren! Laßt ab… von eurem Plan… es ist

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