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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eine
Farce… eine Fata Morgana… ihm nachzurennen.«
    »Dann glaubst du, daß es das ›Singende
Fahsaals‹ – gar nicht gibt?!«
    »Doch… das gibt es… aber keiner… wird es je
bergen… ich habe… es am eigenen Leib
erfahren…«
    »Dann geht dein Zustand.«
    »Ja«, stieß der andere hervor, ohne ihn ausreden
zu lassen. »Der Tod kommt aus dem See… er überrascht
dich im Schlaf…, ehe du ihn erkennst, ist es schon zu
spät… Und selbst wenn du rechtzeitig dahinterkommst, ist
dein Unglück bereits beschlossen… durch den
Horror-Götzen, den Wächter…, der alles
vereitelt…«
    Dradon röchelte. Blutiger Schaum trat in seine
Mundwinkel.
    »Es geht… zu Ende… die Zeit ist gekommen… ich
bin Dradon, den man bewundert hat… wegen seines Mutes…,
wegen… seiner Stärke. Ich hatte versprochen…
zurückzukehren in das Land der Türme des Schweigens…
in mein Land, und meine Rückkehr sollte nicht… mit leeren
Händen erfolgen… das ›Singende Fahsaals‹
wollte… ich mitbringen… als Unterpfand des ewigen
Glücks… der Freiheit meines Volkes… ich bin
gescheitert… wie alle anderen… vor mir…, die ich als
Feiglinge und Schwächlinge… bezeichnet habe… Oh nein,
sie waren… es nicht… sie waren Kämpfer…
besaßen Kraft und Mut… aber sie mußten
scheitern… es gibt keinen anderen Weg… Das ›Singende
Fahsaals‹ liegt auf dem Boden des Sees…« Er sprach
plötzlich schneller, als spürte er, daß die Zeit
knapp für ihn wurde. »Ein See, der rot ist… wie
Blut… Und in dem die Schreie derer gefangen sind, die versucht
haben, es zu finden und an sich zu nehmen… Sie wurden dicht vor
dem Ziel davon abgehalten… von dem Horror-Götzen, dem
Wächter, der verhindert, daß ein Sterblicher… es
jemals in seinen Besitz bringt… Auch mich hat man gewarnt. Doch
ich habe nicht darauf gehört. So hört ihr… wenigstens
auf mich… Flieht diesen Ort, ehe der Götze auch euch findet
und vernichtet!«
    Seine Stimme war immer leiser geworden, blasiger Blutschaum
bedeckte seine Lippen.
    Dradons Kopf fiel zur Seite.
    Der Mann aus dem Land der Türme des Schweigens war tot, noch
ehe er weitere Erklärungen abgeben konnte.
    Wortlos drückte Macabros dem Toten die Augen zu.
    »Eine seltsame Geschichte«, murmelte Harry Carson.
»Nun wissen wir einiges – und wissen doch
nichts…« Was er noch sagen wollte, blieb ihm wie ein
Kloß im Hals stecken.
    Dradons Mund öffnete sich und wurde von innen heraus
aufgeschoben.
    Zwischen den Lippen glitt eine dottergelbe, fingerdicke Schlange
aus seinem Körper.
     
    *
     
    Macabros sprang zurück und riß sein Schwert empor, als
die Schlange wie eine lange Zunge aus Dradons Mund nach vorn
schnellte.
    Nicht er fürchtete für sich eine Gefahr durch das
Reptil, das sich im Körper des Toten verborgen gehalten hatte.
Er bangte um das Leben Harry Carsons.
    Das Schwert zischte durch die Luft. Die Schlange steckte noch zur
Hälfte im Körper des Toten, als Macabros’
wohlgezielter Hieb erfolgte. Er trennte mit einem einzigen Schlag das
Haupt vom Leib des Reptils.
    Der Schlangenkopf rutschte über den spröden,
porösen Boden und blieb in einer Mulde liegen. Aus dem Maul des
Reptils schnellte noch einige Male die gespaltene Zunge. Dann brachen
die Augen.
    »Sieht fast so aus, als hätten wir den Grund für
Dradons Ableben gefunden«, bemerkte Harry Carson mit schwerer
Zunge. Er war erblaßt. Dem tollkühnen Abenteurer, den so
leicht nichts umhaute, schien dieses Erlebnis doch unter die Haut zu
gehen.
    Sie machten sich daran, mit den Schwertern den Boden
aufzuscharren, um für Dradon ein primitives Grab zu
schaffen.
    Sie hoben die Mulde so weit aus wie notwendig und hoben den
Körper dann hinüber. Dabei machten sie die Feststellung,
daß der Mann sich federleicht anheben ließ. Dradons Leib
schien hohl zu sein. Sie begruben offensichtlich nur noch eine leere
Hülle. Der Schmarotzer – die Schlange – schien eine
Zeitlang in seinem Innern gelebt und ihn aufgezehrt zu haben.
    Harry Carson fuhr sich durch das dichte Haar. »War es ein
Unfall, ein Angriff des Horror-Götzen oder stecken die drei
Zauberinnen aus Un dahinter?« fragte er verwirrt.
    »Dradon hat zwar einiges erzählt. Aber zum Wichtigsten
ist er leider nicht mehr gekommen«, sinnierte Macabros.
»Wir bleiben weiter auf das angewiesen, was wir bisher
wußten. Hinzugekommen ist mehr Verwirrung als Klarheit… Es
gibt plötzlich eine neue Version. Da existiert ein blutroter
See, auf dessen Grund

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