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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich
bezeichnete, war unangenehm und bedrückend.
    Wie auf dem ganzen Weg, den sie bisher zurückgelegt hatten,
herrschte auch hier Totenstille.
    Die beiden Männer sahen sich zunächst in der
unmittelbaren Umgebung der gewaltigen Tempel-Anlage um. Der Platz
erinnerte entfernt an ein antikes Amphitheater.
    In den rundgezogenen Mauern gab es hohe Nischen, offenbar dazu
geschaffen, gewaltige steinerne Statuen aufzunehmen. Doch die Statuen
fehlten. Ob sie nie aufgestellt worden waren oder entfernt wurden,
war nicht zu erkennen.
    Macabros und Harry Carson kamen überein, daß sie an
dieser Stelle getrennt vorgehen wollten.
    Harry übernahm die Bewachung der Umgebung des finsteren
Eingangs, Macabros sollte das Innere des Burg-Tempels
ergründen.
    Mit gezücktem Schwert und einzige, gespannte Aufmerksamkeit
blieb Harry Carson auf dem Vorhof zurück, setzte sich auf einen
gewaltigen Quader, der dem Durchlaß genau gegenüberlag,
und beobachtete, wie Macabros unter dem vorspringenden steinernen
Quader durchging – und von der Dunkelheit geschluckt
wurde…
     
    *
     
    Harry Carson hörte, wie Macabros’ Schritte sich
entfernten.
    Dann herrschte völlige Stille.
    Harry hatte das Gefühl, allein zu sein. Am liebsten wäre
er nachgeeilt und hineingestürzt in das Dunkel, um zu erfahren,
was ›Björn‹ dort drinnen sah, hörte und
erlebte.
    Aber seine Aufgabe war es, den Vorhof, die nähere Umgebung im
Auge zu behalten. Und sobald etwas Unvorhergesehenes geschah, sollte
er rufen.
    Harry Carson hielt seine Umgebung im Auge. Es tat sich nichts.
    Bis auf das leise, schlurfende Geräusch, das plötzlich
hinter den wogenden Nebeln von der anderen Seite des Hofes kam, der
sich wie das weite Rund eines baufälligen, uralten Amphitheaters
ringsum ausbreitete.
    Harry hielt den Atem an.
    Was war das?
    Er erhob sich, umklammerte instinktiv den Schwertgriff fester und
entfernte sich dann von dem Quader.
    Er lief an zwei abgebrochenen Säulen vorbei, umrundete eine
niedrige, bröckelige Mauer und ging in Richtung des
Geräusches weiter.
    Es hörte sich eigenartig an. Wie Surren und Gurgeln, als ob
ungeheure Wassermassen in Bewegung gerieten.
    Zwischen Harry Carsons Augen entstand eine steile Falte, und
unwillkürlich beschleunigte er seine Schritte.
    Hoch und düster ragten die zerklüfteten Mauern des
Burg-Tempels neben ihm auf. Lautlos waberten die grauen Nebel
vorüber.
    Zwei Säulen standen wie Torpfosten vor ihm. Er ging hindurch
und gelangte in eine Art Hof, der von hohen Mauern umgeben war, und
in dem früher mal ein kleineres Bauwerk gestanden haben
mußte, eine Art mehreckiger Pavillon, von dem nur noch die
Grundmauern übrig blieben. Angebrochene Säulen und Quader
lagen auch hier herum.
    Der Innenhof hatte einen Durchmesser von dreihundert Metern. Das
ließ sich deshalb so gut abschätzen, weil der Nebel hier
innerhalb des Hofgemäuers nicht so dicht war.
    Das Gurgeln schwoll zu einem Rauschen an. Direkt vor ihm, jenseits
der verwitterten Grundmauern jener Pavillon-Ruine!
    Dort begann die Luft eine seltsame Farbe anzunehmen. Harry Carson
begann zu rennen und übersprang abgebrochene Säulen und
Quader, die ein Riese mit grober Gewalt umgestoßen zu haben
schien.
    Zwischen abgebrochenen Säulen war der Boden glatt.
    Dort tat sich etwas.
    Ein See! Er war rot wie Blut, und sein schweres, wie Öl
wirkendes Wasser drehte sich langsam, so daß mitten in dem
Gebilde ein Sog entstand, der einen richtigen Krater bildete!
    Carsons Atem stockte.
    Der Abenteurer wurde an Dradons Worte erinnert.
    Der blutrote See – auf dessen Grund das ›Singende
Fahsaals‹ lag!
    Da – der See lag vor ihm… Und vorhin hatten sie beide
den Innenhof, der das Geheimnis barg, gar nicht wahrgenommen.
Seltsam…
    Die Oberfläche des Wasserspiegels begann immer schneller zu
kreisen. Das Rot wurde intensiver, und plötzlich lag ein
Schatten darüber, der nach vorn schnellte.
    Aus dem Schatten wurde eine Gestalt…
    Sie überragte Harry Carson um mehr als drei Köpfe und
ein wahrer Muskelberg, mit einem Lederschurz bekleidet und halbhohen
Stiefeln, die die festen Waden umschlossen.
    Der Fremde war ein Barbar, riesig, wild und ungezügelt. Von
seinen Schultern wehte ein schwarzer Umhang, gezackt wie die
Flügel einer urwelthaften Echse.
    In der Rechten hielt der wie durch Zauberei aus dem blutroten See
Auftauchende ein riesiges Schwert, mit dem er blitzschnell
zustieß…
     
    *
     
    Sie mußten der Tatsache ins Auge sehen.
    »Es gibt keinen Ausweg mehr«,

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