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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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entgegengesetzte Grenze des Landes zwischen den beiden
Strömen bildete, konnte praktisch nur eine Fortsetzung der
trüben, öden Landschaft sein, durch die sie gerade
wanderten.
    Und dann der Horror-Götze, von dem der Sterbende sie gewarnt
hatte.
    Was hatte es mit ihm auf sich? Wußten die drei Zauberinnen
etwas von ihm? Hielt er sich hier in diesem Land auf? Was für
eine Bedeutung hatte er? Wieso war Dradon ihm entkommen - und wie vor
allen Dingen war die dottergelbe Schlange in seinen Körper
geraten? Das Reptil schließlich hatte seinen Tod
herbeigeführt…
    Harry Carson kam es so vor, als wären sie schon einen ganzen
Tag unterwegs, als Macabros das Zeichen zum Ausruhen gab.
    Carson ließ sich sofort zu Boden sinken. Der Mann, der
aussah wie ein blonder Tarzan, war kräftig und ausdauernd. Aber
er brauchte jetzt seine Ruhe.
    »Wie ich dich kenne«, murmelte er, und warf einen
vielsagenden und bewundernden Blick auf seinen Begleiter, der nicht
eine Spur von Müdigkeit zeigte, »würdest du am
liebsten jetzt frohgemut weitermarschieren. Deine Ausdauer
möchte ich haben…«
    »Mehr trainieren, Harry. Du hast zu lange auf der faulen Haut
gelegen«, antwortete Macabros. Ihm machten die Strapazen nichts
aus. Er ermüdete nicht. Am liebsten wäre er schnell
weitergegangen, aber das konnte er seinem Begleiter nicht zumuten.
Harry brauchte Ruhe.
    Carson legte sich einige Minuten lang flach auf den Boden,
schloß die Augen und entspannte.
    Dann erhob er sich, nahm einen kräftigen Schluck aus dem
Getränkebeutel und aß dann etwas von dem getrockneten,
gebratenen Fleisch, das die Loark-Kriegerinnen in Streifen
geschnitten und ihnen als Proviant mitgegeben hatten.
    Macabros nahm nichts zu sich. Sein Organismus benötigte keine
Nahrung, keine Flüssigkeit. Die ätherische, feinstoffliche
Substanz, aus der sein Körper bestand, wurde auf rein geistiger
Basis erhalten.
    In den zurückliegenden Tagen waren ihm oft Speisen und
Getränke angeboten worden. Und er hatte sie auch angenommen, da
Essen und Trinken gerade bei den Loarks fast ein Ritual war und er
seine neuen Freunde nicht vergraulen wollte. Jetzt war eine solche
Rücksichtnahme nicht mehr nötig. Harry akzeptierte,
daß er auf Nahrung und Wasser nicht angewiesen war. Das hatte
den Vorteil, daß die mitgeführten Vorräte um so
länger hielten.
    Auch Carson ging sparsam damit um. Niemand von ihnen wußte,
wo sie die Beutel frisch auffüllen und ihren Speisevorrat
ergänzen konnten.
    Eine Viertelstunde später etwa setzten die beiden Männer
ihren Marsch durch die unwirtliche Landschaft fort.
    Meter für Meter legten sie zurück und sprachen dabei
kein Wort.
    Carson wollte seine Kräfte schonen, er war aufs
äußerste konzentriert. Seine Sinne befanden sich in
ständiger Alarmbereitschaft.
    Wußten die drei in Un lebenden Zauberinnen schon, daß
sie hier eingedrungen waren?
    War der Horror-Götze informiert über ihre
Anwesenheit?
    Dradon, der Mann aus dem Land der Türme des Schweigens, das
im Osten Xantilons lag, hatte offenbar darauf gehofft, die beiden
Männer durch seine Worte dazu zu veranlassen, den Rückweg
einzuschlagen. Doch sie taten genau das Gegenteil. Sie machten sich
auf die Suche nach dem blutroten See und dem Wächter, der jeden
daran hinderte, das ›Singende Fahsaals‹ zu bergen…
    Aus so vielen Mündern hatten sie von dem rätselhaften
Objekt inzwischen gehört. In den entferntesten Winkeln Xantilons
sprach man davon. Doch wirkliche Informationen hatte bisher nur der
Sterbende geliefert.
    Macabros und Harry Carson hatten das Gefühl, dem Geheimnis
unmittelbar auf der Spur zu sein.
    Keiner von ihnen wußte zu sagen, wie lange sie schon wieder
unterwegs waren, als Macabros plötzlich stutzte.
    »Da vorn ist etwas!«
    Es war dunkel und hob sich wie ein Block im Nebel ab. Beim
Näherkommen sahen sie, daß es sich um eine Art Ruine
handelte, die aus dunklen Quadersteinen bestand.
    Kantige Säulen trugen schwere, verzierte Decken, die zu einem
Tempel zu gehören schienen.
    Und es war ein Tempel!
    Der Vorplatz war steinig und ungepflegt. Eine Art Vorhof, der von kantigen Säulen flankiert wurde.
    Der Tempel hatte die Form einer alten, massigen Burg, die vom Zahn
der Zeit angenagt war.
    Türen und Tore gab es nicht. Nur Durchlässe. Es waren
schwarze Rechtecke, flankiert von plumpen Säulen. Der Weg, der
in die Schwärze führte, war unüberschaubar.
    Die Atmosphäre in der Nähe des Burg-Tempels, wie
Macabros im stillen das halbzerfallene Anwesen für

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