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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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PSI-Gedanken… dort drüben
steckten sie, konzentriert in einem Maß, daß sie ein
ganzes Universum aus den Angeln heben konnten, wenn man sie
schlagartig freisetzte. Aber dazu war offenbar noch niemand imstande
gewesen…
    »Die PSI-Spirale ist eine Waffe, mit der Charmaine Fraque
ihre Feinde schlägt. Dieses Konzentrat ist eine Macht, ein
einziger riesiger Magnet, der ähnlich gepolte Kräfte
anzieht. Wir kehren den Spieß einfach um,
Großer…« und zum erstenmal huschte wieder jenes
verschmitzte, spitzbübische Lächeln über Whiss’
Antlitz. »Wir werden Madame Fraque einfach mit ihren eigenen
Waffen schlagen…«
     
    *
     
    Harry Carson hatte jahrelang in der Welt der Gefahr gelebt, um sie
zu unterschätzen.
    Er erkannte die Situation und reagierte.
    Wie ein Stein ließ er sich zu Boden fallen und riß im
Sturz noch sein Schwert in die Höhe, um den Hieb, der ihm galt,
zu parieren.
    Die große, schwarzhaarige Gestalt im schwarzen Umhang hatte
offenbar mit diesem plötzlichen Ausfallversuch nicht
gerechnet.
    Der muskulöse Fremde, der wie ein böser Geist aus einer
anderen Welt aufgetaucht war, wurde durch den eigenen Schwung nach
vorn gerissen, verfehlte Harry Carson und stieß ins Leere.
    Im nächsten Moment war der von den Männern in Schwarz
Entführte schon wieder auf den Beinen.
    Harry ging in Kampfstellung, bereit, den nächsten Angriff
abzufangen, den der andere bereits einleitete.
    Der Gegner war schnell, wendig und erfahren.
    Wie ein Tornado fegte er auf Harry Carson zu, sein Schwert zischte
durch die Luft, und die Wucht des Schlages warf den standfesten
Carson fast um. Wieder gelang es ihm jedoch den Hieb abzufangen.
    »Hohoho«, lachte der mit dem gezackten, an Schwingen
erinnernden Umhang. »Du hast dir viel vorgenommen,
Bürschchen. Glaubst du wirklich, du könntest gegen mich
etwas ausrichten?«
    »Das wird sich herausstellen«, entgegnete Harry.
»Einer von uns beiden wird wohl auf der Strecke bleiben. Ich
verstehe zwar nicht, weshalb dies so sein muß, aber
offensichtlich hast du dir vorgenommen, mich zu
töten…«
    »Du hast es erraten…«
    »Eine eigenartige Form der Begrüßung, findest du
nicht auch? Ich bin in friedlicher Absicht hierhergekommen - und
werde von dir angegriffen, ohne daß du mich erst angehört
hättest, aus welchem Grund ich eigentlich gekommen
bin…«
    »Da brauche ich nicht lange zu fragen«, hallte es mit
Stentorstimme zurück. »Wer hierher kommt, der will nur
eins. Das ›Singende Fahsaals‹!«
    Harry schluckte, während er sein Gegenüber keine Sekunde
aus den Augen ließ.
    Der andere, der größer, kräftiger und
kampferfahrener war als er, war der Wächter des Sees, von dem
der sterbende Dradon berichtet hatte!
    Der… Horror-Götze?
    Wie war er zu diesem Namen gekommen?
    War er ein lebender Gott, eine Gestalt aus den Mythen eines
Volkes, von dem er nichts wußte?
    Vielerlei Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Doch die
gefährliche Situation gab ihm keine Gelegenheit, über die
Einzelheiten nachzudenken. Er mußte kämpfen und sich
verteidigen. Es ging um Leben und Tod!
    Die Schwerter krachten gegeneinander, Funken sprühten durch
die dämmrige Luft. Der seltsame See glühte, wie von innen
heraus beleuchtet.
    Harry Carson hatte seine Waffe mit beiden Händen gepackt, um
die Wucht zu parieren, mit der die Hiebe erfolgten.
    Harry rochierte ständig, wechselte seinen Standort und wuchs
an der Kampfkraft und Zähigkeit seines Gegners.
    Geduckt umkreisten sie sich. Auf Carsons Körper stand der
Schweiß, und tiefe Atemzüge hoben und senkten seine
Brust.
    »Warum behandelst du mich als Feind?« fragte er die
Gestalt im Umhang.
    Die sah ihn aus schräggestellten, tiefliegenden Augen an. Die
Nase war kühn geschwungen wie der Schnabel eines Adlers, das
große, braune Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, und
die Bewegung, das Zucken jedes Muskels war deutlich zu erkennen.
    »Weil du einer bist!«
    »Und woran erkennst du ihn?«
    Es kam Harry Carson darauf an, Zeit herauszuschinden. Der Kampf
kostete viel Kraft. Der andere war möglicherweise überzeugt
davon gewesen, allem ein schnelleres Ende zu bereiten. Doch der
blonde Mann mit dem Lendenschurz hatte sich als ein hartnäckiger
Widersacher erwiesen, verstand es, die Klinge zu führen, und war
bereit, sein Leben zu verteidigen, so lange es möglich war.
    »Willst du etwa abstreiten, daß du kein Eindringling
bist?« fragte der Wächter des blutroten Sees, in dem der
Strudel langsam seine Kreise zog und ein

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