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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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böse glimmendes Auge in
dessen Mitte schuf, das die zähen Wasser in die Tiefe zog. Rings
um den blutroten Kern schimmerte die Oberfläche in allen
Farben.
    »Ich bin vielleicht nur ein Wanderer, der zufällig durch
dieses Land kam. Woher willst du wissen, daß ich gekommen bin,
das ›Singende Fahsaals‹ zu suchen? Woher willst du wissen,
daß ich überhaupt Kenntnis davon besitze?«
    »Wer sich dem See nähert, hat seinen Grund. Denn nur wer
vom ›Singenden Fahsaals‹ weiß, kann den See
überhaupt sehen. Du nimmst ihn wahr, also weißt du von den
Rätseln, die hier verborgen liegen. Ich habe nur eine einzige
Aufgabe zu erfüllen: das Geheimnis des Sees und das des
›Singenden Fahsaals‹ zu wahren… Ich bin der einzige,
der die wahre Tür kennt. Alle, die vor dir kamen, haben sie
nicht öffnen können, weil sie das Wort nicht kannten. Und
auch du wirst es nicht können, weil du sterben wirst wie die
anderen. Und deshalb das wahre Geheimnis nicht ergründen
kannst.«
    »Wer gab dir den Auftrag, so zu handeln?« wollte Carson
wissen. Sein Atem war ruhiger geworden und er hatte wieder
Kräfte gesammelt. »Das ›Singende Fahsaals‹ ist
der Schlüssel, die Welt des Bösen empfindlich zu
schlagen…«
    Ein dumpfes Lachen drang aus der Kehle des Wächters.
    »Um das zu verhindern, deshalb, Menschenwurm, gibt es mich!
Man verehrt mich, man betet mich an – weil ich die Vernichtung
verhindere. An der Existenz des ›Singenden Fahsaals‹ kann
ich nichts ändern. Sie ist eine Tatsache. Wohl aber kann ich den
Einsatz und seine Kräfte verhindern. Ich bin der Wächter,
der das Tor bewacht. Und Rha-Ta-N’my selbst hat mich eingesetzt,
das Geheimnis mit meinem Leben zu wahren. Kein Sterblicher kommt an
mir vorbei…«
    Stolz und eisige Kälte haftete seinen Worten an.
    Rha-Ta-N’my!
    Aus dem Mund seines Begleiters, der sich ihm mit
›Björn‹ vorgestellt hatte und den die meisten, die ihn
kennenlernten mit dem Begriff des Göttlichen verbanden, weil er
unverwundbar war, hatte Harry Carson den Namen
›Rha-Ta-N’my‹ zum erstenmal gehört. Und er
wußte, was damit in Verbindung zu bringen war.
    Da gab es nichts mehr zu überlegen.
    Nur in einem plötzlichen Angriff sah er noch eine Chance,
sein Leben zu retten. Rha-Ta-N’mys Wächter würde keine
Gnade kennen.
    Er war der Welt der Finsternis verhaftet, bereit,
Rha-Ta-N’mys ewigen Machtanspruch zu verteidigen. Er war der
Götze, den andere dämonische Schergen verehrten, weil ihr
Leben vom Versteck und der Unberührtheit des ›Singenden
Fahsaals‹ abhing.
    Der Wächter war gewohnt, Sieger zu sein.
    Vor Harrys geistigem Auge tauchte die ausgemergelte Gestalt des
sterbenden Dradon auf, die dottergelbe Schlange, die ihn im
Augenblick seines Todes verlassen hatte.
    Ein ›Andenken‹ an den Horror-Götzen? Hatte er diese
Plage geschickt? War der Schwertkampf nur ein Ablenkungsmanöver,
mit dem Schlimmeres eingeleitet wurde?
    Diese Gedanken und Fragen gingen ihm blitzartig durch den Kopf und
wurden, mit dem Namen ›Rha-Ta-N’my‹ assoziiert,
ausgelöst.
    Harry Carson war völlig klar, daß seine Chance gleich
Null war, wenn der Kampf mit dem Wächter mit gleicher
Stärke fortgesetzt wurde. Er war dem Dämonischen
kräftemäßig unterlegen. Und der andere schien bisher
nur seinen Spaß daran gehabt zu haben, Carson zu verausgaben,
um dann seine wahren Absichten in die Tat umzusetzen. Wie Dradon
wurde er dann möglicherweise als abschreckendes, gerade noch
lebendes Beispiel weggeschickt…
    Diese Gedanken erfüllten ihn mit Grauen und gleichzeitig
einem Drang zu überleben, wie er ihn niemals zuvor gespürt
hatte.
    Harry Carson setzte alles auf eine Karte, als er sich
entschloß, seinem Gegner die Chance zu nehmen, ihm sein
Kampftempo und seine Kampftechnik aufzuzwingen.
    Das Schicksal mischte manchmal auf seltsame Weise die Karten.
    Da waren sie entschlossen gewesen, Jagd auf den Horror-Götzen
zu machen – und der trat ihm gegenüber, noch ehe die Suche
nach ihm richtig begonnen hatte. Gerade so, als hätte er ihre
Gedanken erfaßt und empfangen…
    Wenn er Telepath war, waren seine jetzigen Überlegungen von
dem anderen längst aufgenommen und verarbeitet.
    Ihm keine Zeit schenken!
    Harry Carson warf sich nach vorn. Wie eine Raubkatze sprang er den
Wächter an, der wie eine zum Leben erwachte Statue vor ihm
stand.
    Carsons Schwert wischte in die Höhe, als würde es von
unsichtbaren Seilen blitzschnell emporgerissen.
    Der Wächter war kein Telepath, hatte die

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