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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eingegangen in ihr Denken und Fühlen, war
ein Teil ihrer Geschichte. Er war der Mann, der praktisch das
Loark-Volk vor dem sicheren Aussterben bewahrt hatte. Was noch alles
im Lauf dieser dreihundert Jahre, die weder ihm noch Harry Carson
bewußt geworden und praktisch spurlos an ihnen
vorübergegangen waren, passiert war, darüber hatte er keine
Kenntnisse. Er konnte und durfte die Dankesbezeugungen dieser
Menschen nicht einfach zurückweisen, konnte sie nicht vor den
Kopf stoßen. Er war ihr Idol. Er war derjenige, der die Gestalt
des ›Toten Gottes‹ personifizierte…
    Eine hatte ihn bemerkt, dann waren es drei, dann fünf, dann
zehn. Wie der Wind Bewegung in ein Kornfeld bringt, so brachte sein
unerwartetes Auftauchen Bewegung in die Reihen der meditierenden
Loark.
    Sie rutschten ihm entgegen. Ihre Gesichter begannen zu
leuchten.
    Die Männer und Frauen umringten ihn und berührten ihn
vorsichtig. Dann brach Jubel aus.
    Alles redete durcheinander, jeder von ihnen wollte mit einem Mal
etwas sagen.
    Aus den Wortfetzen, die er verstand, entnahm er, daß hier in
der Wildnis, dort, wo der Steinerne Götze nach dem Tod des
Dämons aus Etak zusammengestürzt war, die
Wahrscheinlichkeit groß war, ihn zu treffen.
    Er hatte damals versprochen, nach dem Rechten zu sehen und die
Arbeit der Priester zu kontrollieren, er hatte wissen wollen, wie die
Beziehungen zwischen Loark und Traphilen sich entwickelten.
    Das alles hatte er nicht getan, weil er nicht gewußt hatte,
daß seit ›damals‹ schon dreihundert Jahre vergangen
waren.
    Er mußte mehr wissen über diese komplizierten Dinge.
Und er kriegte das Gefühl nicht los, daß dies alles
Nachwirkungen ungeklärter Macht waren, die der Dämon aus
Etak auch nach seinem Absterben zurückgelassen hatte. Nicht
umsonst hatten die Zauberinnen aus Un ihn aufgefordert, in Etak
reinen Tisch zu machen, die Einflüsse von dort zu beseitigen, um
den Zeitfluch unwirksam zu machen, der sich auf ganz Xantilon
bezog…
    Wo die Reste des Steinernen Götzen lagen, so Amona und
Berana, gab es eine Verbindung nach Etak. Eine Verbindung nur von
einer Seite – oder auch von Etak hierher nach Xantilon? Dies
wiederum würde bedeuten, daß Gefahren von dort hier
einsickerten und Probleme schufen, die die Völker Xantilons
belasteten, ohne daß sie sie möglicherweise kannten.
    Der Keimling aus Etak war von außerirdischen Priestern
eingeschleppt worden. Diese Priester hatten Macabros aufgrund seiner
Aktionen und Taten schließlich selbst als einen
›Gott‹ anerkannt und ihre alte ›Gottheit‹
preisgegeben. Schleichend hatte damals die Macht des Tschonn
begonnen. Je länger Macabros sich über diese Dinge Gedanken
machte, desto mehr wurde ihm bewußt, daß die Gefahr aus
Etak nicht nur auf ihn wirkte, sondern auch wieder andere,
Unschuldige einbezog. Die Kräfte, die hier im Lauf einer langen
Entwicklungsperiode sich aufgebaut hatten, wirkten noch immer –
und zogen andere Kräfte an, die möglicherweise Ersatz sein
sollten für das Verlorengegangene.
    Dies wiederum würde bedeuten, daß das dämonische
Geschöpf im Grundstein des Steinernen Götzen, das er
erschlagen hatte, die Fäden über seinen Tod hinaus schon
gesponnen hatte, um sicher zu stellen, daß die Kräfte aus
Etak auf Umwegen doch nach Xantilon kamen, um diesen Kontinent unter
die Herrschaft der Rasse aus Etak zu bringen.
    »Ich habe mein Versprechen nicht halten können, zuviele
Dinge haben mich aufgehalten«, und sofort kehrte Ruhe ein, als
Macabros zu reden begann. »Wo ist Kophas? Wo sind die anderen
Priester? Warum lassen sich die Traphilen hier nicht sehen? Ihre
Häuser stehen doch dort drüben, eure Anwesenheit kann ihnen
also nicht entgehen… Ich suche einen Mann aus Varone, Bolonophom
ist sein Name… wo ist er?«
    Das letztere fügte er absichtlich hinzu, um mehr über
die Zeit zu erfahren, deren Bedingungen hier herrschten.
    Beiläufig ließ er dabei seinen Blick über die
Anwesenden, schweifen und sah hinein in das Dunkel, wo Harry Carson
zurückgeblieben war. Er gab dem Begleiter noch immer nicht das
verabredete Zeichen. Irgendwie traute er dem Frieden nicht. Das
Verhalten der Loarks war ihm nicht ganz geheuer…
    Etwas stimmte da nicht. Er hätte allerdings nicht zu sagen
vermocht, was ihn störte…
    Da nicht sofort jemand auf seine Fragen antwortete, redete er
unbeirrt weiter. Offenbar erwartete man dies von ihm.
    »Wer hat aus den Steinen des Götzen den Altar
errichtet?« wollte er wissen. »Warum sehe ich

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