Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Gefahr ankündigt, daß auch nur einer von euch
entführt werden soll, verhindert es.
    Und noch etwas sei euch gesagt.
    Wenn mein Weg woanders hinführen sollte, als ich ihn jetzt
überblicken kann, wartet nur auf meine Rückkehr. Beginnt
dann mit dem Abbau des Altars, damit die Einflüsse aus Etak
nicht mehr in diese Welt und diese Dimension einströmen
können. Wenn ich bei Anbruch der neuen Dunkelheit nicht
zurück bin, beginnt damit…«
    Als er dies sagte, wußte er, welch riskantes Spiel er
eingegangen war.
    Um diese Menschen vor weiterem Verderben zu schützen,
kalkulierte er ein, nie wieder in das Xantilon der Vergangenheit
zurückkehren und seinen Auftrag erfüllen zu können.
Dies würde Folgen haben. Folgen auf die Gefangenschaft im
Ewigkeits-Gefängnis, Folgen auf die Legendenbildung, Folgen auf
seine eigene Entwicklung und die Suche nach dem ›Singenden
Fahsaals‹, die er dann unter keinen Umständen mehr
fortsetzen konnte.
    Doch er mußte so handeln, eine andere Möglichkeit, die
Gefahren für das ganze Loark-Volk, das in ein riskantes
Fahrwasser geriet, zu beseitigen, gab es nicht.
    Er hatte vierundzwanzig Stunden Zeit.
    Vierundzwanzig Stunden, um Klärung herbeizuführen, um
die Entführten zu befreien und dann zurückzukehren…,
vierundzwanzig Stunden aber auch, um einen Strich unter ein Geschehen
zu machen.
    Denn – wenn er es in diesen vierundzwanzig Stunden nicht
schaffte, schnappte die Falle zu.
    Dann blieben Harry Carson, die entführten Loark und er auf
einer anderen Welt, die irgendwo in der Tiefe des Kosmos’ lag
und irgendwann vor Jahrtausenden von den Schiffen der heimatlosen
Priester einer menschenähnlichen Rasse gestreift und besucht
worden war.
    Bei dieser Gelegenheit wurde ein gläserner Dämon
mitgenommen, der auf Xantilon eine neue Heimat fand…
    Und dieser Dämon hatte es wahrhaftig fertiggebracht, die
Sphäre seines Wirkens umzugestalten. Der ›Tschonn‹ war
tot, und doch wirkten seine Einflüsse und die geleisteten
Vorarbeiten weiter. Was immer auch die Pläne der Gläsernen
aus Etak waren, er mußte dahinterkommen und jede Invasion von
dort unterbrechen.
    Er untersagte den Loark, sich dem dunklen Netz in der Steinmauer
zu nähern, und ging dann selbst darauf zu.
    Es war, als würde ihm der Boden unter den Füßen
weggezogen. Er stürzte sofort in einen gähnenden Schlund,
und blutroter Schein hüllte ihn ein…
     
    *
     
    Das Wesen, das lautlos durch das Zwischenreich glitt, war schon
recht merkwürdig.
    Es hatte die Größe eines Raben, Flügel seidig,
zart und buntschillernd wie ein Schmetterling, Hände und
Füße wie ein winziger Mensch, einen Kopf, in dem sich
Vogelausdruck und Schildkrötenhaftes mischten und auf dem kahlen
Schädel elf dunkle Noppen, die wie Fühler ausgestreckt
werden konnten, wenn Whiss es für notwendig hielt.
    Im Moment hielt er es nicht für notwendig. Selbst wenn er in
diesem Augenblick auf parapsychische, Fähigkeiten angewiesen
war, hätte er die ›Antennen‹ nicht auszufahren
brauchen.
    Er war umgeben von PSI-Energie, schwamm wie ein Fisch im Wasser
darin und konnte sich dieser Kraft bedienen so oft und so intensiv er
wollte.
    Er war zurückgekehrt in das Zwischenreich, um das PSI-Feld
näher zu erforschen und sich mit ihm vertraut zu machen.
    Jenes gewaltige, wolkenartige Gebilde, das flockig und
spiralförmig in den freien Raum schwebte, hatte die
Größe eines Weltenkörpers.
    Und wie ein Planet verharrte es auch in der Unendlichkeit. In der
Unendlichkeit nicht des normalen Universums, sondern in der des
Zwischenreiches, des anderen kosmischen, zeitlichen und
andersdimensionierten Gesetzmäßigkeiten gehorchte.
    Die Welt, in der er sich bewegte und die ihn umgab, war
phantastisch.
    Keines Menschen Auge hatte sie je erblickt. Und diejenigen, die
sie gesehen hatten, fanden keine Gelegenheit mehr, je zu einem
Außenstehenden darüber zu sprechen.
    Sie waren hier geblieben in diesem Raum.
    Er war Freiheit und Labyrinth gleichzeitig.
    Alle Menschen oder Geschöpfe von anderen Welten, die jemals
in den Sog des sogenannten ›Schachtes‹ gerieten, blieben
hier Gefangene. Alle paranormalen Fähigkeiten wurden ihnen
abgesaugt und dem planetengroßen Mentalfeld zugeführt, das
nichts anderes war als materiegewordener Geist.
    An Planetoiden erinnerten die mumifizierten Körper, die
lautlos und eingeschrumpft durch die verwinkelten, ebenfalls
schwebenden Korridore glitten, dem ewigen Gesetz der Schwerelosigkeit
unterworfen.
    Menschen und Fremde

Weitere Kostenlose Bücher