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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihn zu Boden, und er wand sich wie unter schweren,
körperlichen Schmerzen.
    Eilige Schritte von draußen kamen durch den Korridor.
    Dielen knarrten, die Tür zu Harrys Zimmer wurde
aufgerissen.
    Macabros!
    Der große blonde Mann, Hellmark wie aus dem Gesicht
geschnitten, füllte den Türrahmen und tastete nach dem
Lichtschalter.
    Kein Strom.
    Macabros stürmte nach vorn und ging neben dem Freund in die
Hocke.
    »Harry!« rief er und hielt ihn fest.
    Carson atmete schnell und schwitzte aus allen Poren, als
hätte er eine schwere körperliche Auseinandersetzung hinter
sich. »Was ist denn los? Was war das für ein
Krach?«
    Keuchend erhob sich Harry. Macabros war ihm behilflich.
Draußen knarrten die Treppen, und flackernder Lichtschein war
zu erkennen.
    McCloud stolperte über die Treppe nach unten und hielt eine
vorsintflutliche Stall-Laterne in der Hand.
    »Es gibt kein Licht…«, krächzte er schon von
weitem, als er sah, daß die Zimmertür Harry Carsons weit
offen stand und Bewegung im Raum herrschte. »Ich muß mal
nach der Hauptsicherung sehen, die scheint ’rausgesprungen zu
sein… Kein Grund zur Besorgnis… in einer halben Minute ist
alles wieder in Ordnung. Was ist denn passiert? Ich habe einen Schlag
gehört. Sind Sie gegen die Wand gerannt? Oder aus dem Bett
gefallen…, ja, in fremden dunklen Räumen findet man sich
schlecht zurecht…«
    Harry lag eine Erwiderung auf der Zunge. Er wollte sagen,
daß er weder aus dem Bett gefallen noch wie ein Betrunkener
gegen die Wand getorkelt war. Er wollte von dem unangemeldeten
Besucher sprechen, lautstark, und wütend. Doch er riß sich
zusammen, machte nur Macabros gegenüber eine entsprechende
Bemerkung.
    »Ein Mann in Schwarz«, lautete dessen lapidarer
Kommentar. »Sie sind uns also schon auf den
Fersen…«
    »Ich glaube, Björn, es war jemand
anderer…«
    Nun war es an Macabros, erstaunt zu sein.
    »Jemand – anderer? Wer sollte denn…«
    Carson zuckte die Achseln. »Keine Ahnung«, fiel er
seinem Gegenüber ins Wort. »Vielleicht einer, mit dem wir
gar nichts zu tun haben. Etwas, Björn, scheint mit diesem Haus
nicht zu stimmen. Ich kriege das Gefühl nicht los, daß wir
vom Regen in die Traufe geraten sind. Wir sind in Irland, nicht wahr?
Ich muß mir das ins Gedächtnis zurückrufen. Hier
gibt’s Gespensterschlösser und – Häuser, es gibt
Spuk und Druiden, nicht wahr?«
    »Man erzählt sich so einiges, ja…«
    »Gerade auf einsamen Inseln und in menschenabgeschiedenen
Buchten soll’s besonders gruselig und unheimlich zugehen. Ich
bin – einem Geist begegnet, dem Geist eines Druiden… und
wenn er gekonnt hätte, hätte er mich umgebracht, daran
gibt’s keinen Zweifel!«
     
    *
     
    »Tut mir leid«, meldete sich James McCloud aus dem
Korridor. »Da ist nichts zu machen… Die Sicherung ist in
Ordnung. Es muß etwas mit der Überlandleitung nicht
stimmen… vielleicht durch den Wind. Da kann schon mal ein Draht
abgerissen werden und… ah, schon repariert…«
    Die Deckenlampe im Flur und die Lampe auf Harry Carsons Nachttisch
flackerten unruhig zwei-, dreimal, ehe sie wieder normal
leuchteten.
    Im vollen Licht war das Ausmaß der Beschädigungen zu
erkennen.
    McCloud, der über die Türschwelle kam, wollte noch etwas
sagen. Ihm klappte der Unterkiefer herunter.
    »Um Gottes willen… was ist denn hier passiert?«
    Er konnte nicht glauben, was er sah.
    Kein Bild mehr hing an der Wand, das noch ganz gewesen wäre.
Überall im Zimmer verstreut lagen Glasscherben. Die Bilderrahmen
waren eingeknickt wie Streichhölzer, und die Uhr, die vorhin
zwanzig- oder dreißigmal geschlagen hatte, stand…
    Die Türen an dem klobigen, alten Kleiderschrank waren weit
offen, und in den Schrankfächern sah es aus, als hätte eine
Bombe eingeschlagen. Die Wäsche war völlig zerwühlt,
kein Stück lag mehr auf dem anderen. Ein Karton, der ganz unten
stand und in dem Stoffreste aufbewahrt wurden, war völlig
zerfetzt.
    »Es ist ein Wunder, daß die Lampe noch brennt«,
knurrte Harry Carson, der sich – wie auch die anderen – auf
dies alles keinen Reim machen konnte. »Mit dem Strom hat’s
angefangen. Da dachte ich schon an einen Kurzschluß. Von wegen
Kurzschluß. Danach ging das Feuerwerk erst richtig los. Im
Dunkeln hat er sich ausgetobt, wie du siehst. Und das nicht zu
knapp…«
    Sie begannen mit den Aufräumungsarbeiten. Bei dieser
Gelegenheit berichtete Harry Carson knapp und
wahrheitsgemäß, was sich zugetragen hatte, damit auch
McCloud, als der

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