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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wieder
anfange, ganz als Mensch zu denken. Die Geschichte – wir nennen
so etwas ›Märchen‹ – kannst du gar nicht
kennen… Du siehst aus wie ein Mensch, sprichst und benimmst dich
wie einer, aber du bist keiner. Du kommst von einem anderen Stern,
weilst zufällig auf Xantilon und bist jetzt hierher in diese
Zeit verschlagen worden… Du bist unverwundbar. Wer unverwundbar
ist, kann die Geschichte vom Geist in der Flasche nicht kennen…
Aber wer sie kennt, der weiß auch, wie das Lachen des Befreiten
geklungen hat. Genauso hatte ich es mir immer vorgestellt. Und
deshalb auch meine dumme Vorstellung, daß das, was mir in James
McClouds Haus begegnet ist – einer war, der darüber
gräßlich gelacht hat, endlich wieder frei zu
sein…
    Es hört sich seltsam an, aber ich muß es einfach sagen.
Es kommt mir gerade so vor, als wäre in dem Haus etwas erwacht,
das lange Zeit nur auf diesen Augenblick gewartet, ihn ersehnt hat.
James McCloud hat etwas gespürt… ich habe es noch
deutlicher empfunden. Nur du hast nichts bemerkt, weil du eben kein
Mensch bist…«
    Vielleicht hatte er sogar recht.
    Macabros war Mensch, aber er war nicht Fleisch und Blut, er war
ein geistiger, sichtbarer Teil Björn Hellmarks.
    Und als er das ferne kleine Haus so vor sich sah, stellte er sich
unwillkürlich die Frage, ob das Geschehen der letzten Nacht
nicht doch mehr war als nur eine Episode und ob etwas Geheimnisvolles
sie noch einholen würde…
     
    *
     
    Die Ereignisse in der Nacht hatten McClouds Tagesplan
durcheinandergebracht.
    Um diese Zeit kehrte er meistens schon vom Fischfang zurück
und brachte die Ware frisch zu seinen Kunden. Dazu gehörten drei
Gasthäuser, ein Lebensmittelladen im Ort und ein Händler,
der wiederum an andere Geschäfte verkaufte.
    Seit gestern stimmte weder der Tagesablauf noch sein Leben. Alles
stand auf dem Kopf.
    Er fühlte keine rechte Lust in sich, etwas zu unternehmen,
war ständig mit seinen Gedanken woanders und ertappte sich
dabei, daß er oft minutenlang auf der Stelle stand, auf einen
imaginären Punkt starrte und völlig abwesend war.
    Was war los mit ihm?
    Wurde er krank?
    Er war kerngesund, abgehärtet und mit dem Leben in der Natur
verbunden. Daß er jemals krank werden könnten, war ihm nie
in den Sinn gekommen, er konnte es sich nicht mal vorstellen.
    Aber irgend etwas stimmte nicht mit ihm.
    Er griff unwillkürlich an den Kopf, und er fühlte sich
nicht heiß an.
    McCloud zerdrückte einen Fluch zwischen den Lippen, spie den
erkalteten Zigarillo in die Ecke und gab sich einen Ruck.
    Da ergriff ihn der Schwindel, und er wäre fast zu Boden
gestürzt.
    Der Fischer mußte sich an der Wand abstützen.
    Er dachte wieder an sein UFO-Erlebnis in der letzten Nacht.
    Hingen sein Zustand, das Erlebnis Harry Carsons und sein
Druiden-Traum damit zusammen? Hatte die UFO-Sichtung etwas in ihm
ausgelöst?
    Er verfiel ins Grübeln, brühte sich noch eine Tasse Tee
auf und begann lustlos aufzuräumen.
    In zwei Stunden öffneten die Geschäfte.
    Er nahm sich vor, gleich bei Beginn in der Stadt zu sein, um den
Film zur Entwicklung in ein Fotogeschäft zu bringen. Er war
gespannt darauf, wie die Aufnahmen geworden waren.
    Und wenn etwas auf dem Film war, war dies gleichzeitig der Beweis
für die Existenz der UFOs.
    McCloud ärgerte sich, daß er bei der Begegnung mit den
beiden blonden Männern, die von sich behauptet hatten, Gefangene
in dem Flugobjekt gewesen zu sein, nicht noch mehr Fragen gestellt
hatte.
    Es war viel gesprochen worden in jenen Stunden nach dem Absturz.
Seltsam, daß er so wenig davon behalten hatte.
    Es gab noch etwas, das ihn verwunderte.
    Außer ihm schien es keinen Zeugen des nächtlichen
UFO-Absturzes gegeben zu haben.
    Niemand war hier aufgetaucht, um nachzusehen oder etwas zu
überprüfen. Weder Bewohner aus dem Dorf noch jemand von der
Polizei oder gar ein Pressemensch.
    Die Bucht lag sehr abseits, der Absturz hatte sich zu später
Stunde ereignet, und so war es leicht erklärbar, daß er
durch reinen Zufall wirklich der einzige Zeuge war.
    Ob man ihm glauben würde, wenn er darüber
berichtete?
    Er mußte erst mal die Fotos abwarten.
    Er stand am Fenster und zündete sich einen neuen Zigarillo
an, als er den Mann sah, der in der grauen, feuchten Morgenluft den
steinigen Weg entlangkam.
    McCloud erkannte den Ankömmling sofort an der Statur und der
Gangart.
    Es war Tim Teary, der Wirt.
    McCloud hob die Augenbrauen und ging zur Tür.
    »Hallo, Tim«, grüßte er den

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