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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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unmittelbar Betroffene, sich ein Bild von allem
machen konnte.
    »… ist das schon mal vorgekommen?« stellte Harry
gleich darauf seine Fragen. »McCloud – haben Sie den Mann,
den ich beschrieben habe, irgendwann hier im Haus gesehen?«
    McCloud schluckte und sah bleich aus. Die schwarzen Bartstoppeln
in seinem Gesicht verstärkten den Eindruck der Blässe.
    »Schon mal…, nein, das kann ich nicht sagen. Aber die
Beschreibung, Mister Carson…, die Beschreibung, die Sie von dem
Mann gegeben haben, kommt mir bekannt vor. Ich habe die gleiche
Gestalt – im Traum gesehen. Wenige Augenblicke zuvor, ehe ich
durch den Krach in Ihrem Zimmer aufwachte…«
     
    *
     
    An Schlaf war nicht mehr zu denken.
    Das gespenstische Ereignis beschäftigte sie
unablässig.
    Sie räumten auf, reparierten noch in der gleichen Nacht, so
gut es ging, und inspizierten dann das Haus von oben bis unten.
    Steckte der Druide irgendwo? Gab es vielleicht eine ganz
»normale« Erklärung für das Vorkommnis?
    Sie stießen weder auf ein gewöhnliches Versteck noch
auf eine Spur, die auf den Spuk hinwies.
    Alles war vorbei, und hätte es die Beschädigungen in
Harry Carsons Zimmer nicht gegeben, man hätte an seiner
Darstellung einfach zweifeln müssen.
    Der Morgen dämmerte.
    James McCloud kochte einen Tee, der sich sehen lassen konnte.
    Das Frühstück war einfach, aber ausreichend.
    Macabros aß sehr wenig.
    Als die ersten Sonnenstrahlen über das weite grüne Land
im Osten krochen, verließen Macabros und Harry Carson das Haus
des gastfreundlichen Iren.
    Ihr Ziel war der große Hafen weiter südlich.
    Harry hatte Macabros seinen Plan in allen Einzelheiten dargelegt.
Danach wollte er so schnell wie möglich mit einem Schiff nach
Amerika.
    Da er keine Papiere hatte, war nur der illegale Weg
möglich.
    »Tut mir leid, daß du wegen mir soviele
Unannehmlichkeiten hast«, sagte er mal und blieb stehen.
    »Ich weiß nicht, was du damit sagen willst«,
erwiderte Macabros ausweichend.
    »Doch, du weißt es. Wir sind in einer Zeit gestrandet,
in der du praktisch auf Eis liegst. Hier gibt es kein ›
Singendes Fahsaals‹ – und dein größter Wunsch
ist es doch gewesen, es zu finden. Wir hätten die Schnapsidee
mit dem Überfall auf die Men in Black unterlassen sollen. Ich
komme mir hier in dieser Welt verlassen vor. Ich gehöre nicht
mehr hierher… Abgesehen davon, hätten wir uns an allen zehn
Fingern abzählen können, daß wir gegen die Schwarzen
überhaupt keine Chance hatten. Von Anfang an nicht. Niemals
hatte jemand eine Chance gegen sie. Das Geheimnis ihrer Herkunft und
Absichten wird nie geklärt werden…«
    Macabros sagte nichts darauf. Wahrscheinlich hatte Harry sogar mit
seinen Bemerkungen, die die Männer in Schwarz betrafen, recht.
Aber das andere wagte er noch zu bezweifeln.
    Macabros wußte, daß er dem Begleiter jegliche
Unterstützung zukommen lassen würde, die dieser auf dem Weg
»nach Hause« benötigte. Und es galt außerdem,
die Augen offen zu halten nach Feinden, die ihre Absichten
durchkreuzen wollten. An erster Stelle standen da nach wie vor die
Männer in Schwarz, jene Phantome des Schreckens, denen ein
Menschenleben nichts bedeutete…
    Vielleicht war das, was in der letzten Nacht in McClouds Haus
geschehen war, schon ein Vorspiel dessen, was noch nachkam.
Vielleicht war es schon ein Angriff mit anderen Mitteln als jenen,
die sie bisher von den Männern in Schwarz kannten…
    Sie blieben stehen und warfen einen letzten Blick zurück, ehe
sie hinter einer Erdwelle verschwanden.
    Fern, einsam und verloren lag das kleine Haus auf der Landzunge
vor ihnen.
    »Komisch«, sagte Harry Carson in diesem Augenblick,
»ich kriege das komische Gefühl nicht los, als würde
mich das, was dort geschehen ist, noch in seinen Bann ziehen. Da ist
etwas, was ich dir noch nicht gesagt habe, Björn…«
    »Und das wäre?«
    »Von dem allgemeinen Krach habt ihr einiges mitbekommen. Aber
das Lachen…, dieses furchtbare, laute Lachen klang so
ungeheuerlich, so triumphierend…, es war beängstigend. Es
hätte eigentlich im ganzen Haus zu hören sein müssen.
Merkwürdig ist, daß nur ich es gehört habe…
Weißt du, wie es geklungen hat?«
    »Nein.«
    »Kennst du die Geschichte vom Geist in der Flasche, von jenem
Riesen, der daraus hervorquillt, sich reckt und streckt und dem
Finder mit dröhnendem Lachen den Tod verkündet, weil er
tausend Jahre zu lange eingesperrt war?« Harry winkte ab.
»Nein, natürlich…, ich merke schon, wie ich

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