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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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von
unzugänglichen Winkeln, in Gebäuden, Türmen, Tempeln
und Kellern findet er mit Leichtigkeit einen Platz, um Carminia dort
festzuhalten…«
    Björns Hirn arbeitete mit der Präzision eines
Computers.
    Es war unfaßbar, daß dieser Mann wochen- ja monatelang
im Bann des Ewigkeits-Gefängnisses gewesen war, nun dringend
Ruhe und Entspannung benötigte.
    Doch er dachte mit keinem Gedanken daran und verlangte nicht mal
danach, sich jetzt nach Marlos zu begeben, um neue Kräfte zu
schöpfen.
    Hellmark war – dies erkannten alle, die ständig mit ihm
zu tun hatten – noch längst nicht wieder der alte.
    Es war allerdings erstaunlich, wieviel Kraft und Energie in diesem
Mann steckte. Er schonte sich nicht, er konnte nicht leben mit der
Ungewißheit.
    Carminia in Molochos’ Gewalt – dies war gleichbedeutend
für ihn mit einer Bedrohung des eigenen Lebens.
    »Gigantopolis ist derzeit Carminias Gefängnis«,
fuhr er sinnend fort. »Wir müssen sie da herausholen. Und
nicht nur sie. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird dort auch Arson
festgehalten. Über sein Schicksal wissen wir ebensowenig.
    Gigantopolis ist eine Menschenfalle. Molochos ist gewarnt und wird
trotz allen Siegestaumels, derdort zur Stunde herrschen muß,
die Vorsichtsmaßnahmen erst recht verstärken.
    Wir wissen, wie die Dinge stehen - und können im Moment doch
kaum etwas tun. Eine Schwierigkeit liegt zunächst darin,
herauszufinden, wo Gigantopolis sich zur Zeit befindet – und
eine noch größere darin, hineinzugelangen. Streift
Gigantopolis durch die Vergangenheit, werden die Schwierigkeiten noch
größer. Wie sollen wir ohne Hilfsmittel in die Stadt
gelangen, die jederzeit überall und nirgends sein
kann…«
    Klarer konnte man die Situation, die entstanden war, nicht
umreißen.
    Sie blickten einander an.
    Hellmarks Augen suchten Whiss.
    Doch der war wie vom Erdboden verschluckt…
     
    *
     
    Als keine Antwort erfolgte und die Gestalt sich nicht rührte,
wußte Harry Carson, daß es sich bei ihr nicht um den
Freund handelte.
    Während er schlief, war jemand heimlich ins Zimmer
eingedrungen.
    James McCloud?
    Das war sein nächster Gedanke.
    Was wollte er hier? Ihn bestehlen? Da gab es nichts zu holen…
außer einem: sein Leben!
    Ein – Mann in Schwarz?
    Harry Carson warf die Decke zurück und war im nächsten
Moment auf den Beinen.
    Vom Registrieren der ersten Gefahr bis zu seiner Reaktion waren
noch keine fünf Sekunden vergangen.
    Harry Carson griff instinktiv nach dem schweren steinernen Ascher
auf dem Nachttisch. Er war es gewohnt, schnell eine Gefahr zu
erkennen und sich auch eine Waffe zu beschaffen. Das Überleben
in der freien Natur Xantilons hatte viele Instinkte in ihm
wiedergeweckt und neue Fähigkeiten entwickelt.
    Er berührte auch die Schnur an dem altmodischen Lampenschirm.
Die Birne flammte kurz auf – und erlosch wieder…
    Kurzschluß…
    Zufall?
    Im Halbdunkeln trat Harry Carson zwei schnelle Schritte nach vorn
und ließ die nächtliche Gestalt nicht aus den Augen.
    Das war auch nicht James McCloud!
    Der Mann trug eine dunkle Kutte, die über die Kapuze bei
einem Mönchgewand auch über den Kopf reichte.
    Darauf prangte ein Kreuz.
    Das Gesicht war asketisch schmal, die Augen glühten wie
Kohlen und die untere Gesichtshälfte war von einem weißen
Bart gerahmt.
    Der Bart verlieh dem Antlitz etwas Zutrauliches, Väterliches
– und doch fühlte Harry Carson instinktiv, daß ihm
durch den unerwarteten Gast eine tödliche Gefahr drohte.
    »Wer bist du? Was willst du hier?« fragte Carson noch,
die Hände des anderen nicht aus den Augen lassend.
    Aus dem Mund der Gestalt kam ein kehliges Lachen. Es klang dunkel
und unheimlich.
    Da war Harry heran.
    Er griff blitzschnell nach der Gestalt und wollte sie festhalten,
aber seine Hände stießen ins Leere.
    Ein – Geist?!
    Die Gestalt verlor augenblicklich ihre Konturen.
    Sie löste sich auf. Und dieser Auflösung folgte ein
unheimliches Geschehen.
    Im Gebälk und in den Wänden rieselte und knisterte es,
als würden sich darin zahlreiche Ratten und Mäuse
bewegen.
    Die Lampe an der Decke pendelte hin und her, als hätte sie
einen Stoß erhalten.
    Die Bilder an den Wänden begannen rasend schnell zu kreisen,
drehten sich um ihre Haken, die Scheiben klirrten, und im Zimmer
begann eine Uhr zu schlagen, ohne aufzuhören.
    Dazu das Lachen…
    Es schwoll an, füllte den Raum und dröhnte in Harry
Carsons Ohren, daß er seine Hände dagegen preßte, um
das Geräusch zu dämpfen.
    Es warf

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