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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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er
akzeptiert, hier wußte man, wie er wirklich war, hier guckt ihn
niemand mehr schief an.
    Das Äußere des Guuf aber war noch immer sein Handicap.
Noch heute wagte Jim es nicht, bei Tageslicht in der
Öffentlichkeit zu erscheinen. Wenn er den Wunsch hatte, die
Städte der Menschen zu sehen, dann versetzte er sich von Marlos
an jedes beliebige Ziel in der Welt und streifte durch
weltabgeschiedene Dörfer ebenso wie durch nächtliche,
einsame Straßen einer Großstadt wie London, Karatschi,
Paris oder Berlin…
    Außer Jim, Pepe und den Geschwistern Koster gab es noch mehr
Marlos-Bewohner, die jedoch nur sporadisch auftauchten und die dort
Lebenden mit Informationen aus der Welt von draußen
versorgten.
    Alan Kennan war ein solcher Informant. Er war stets überall
in der Welt unterwegs, um Gleichgesinnte für Hellmarks Aufgabe
aufzuspüren und einzuweihen.
    Bis zur Stunde war die Ernte in dieser Richtung jedoch leider sehr
dünn verlaufen. Es schien, als wäre die Zeit jener, in
deren Adern das Blut der ›alten Rasse‹ floß, noch
nicht gekommen.
    Anka Sörgensen-Belman und Tina Morena, eine junge
Schauspielerin, gehörten zum Informanten- und Helferkreis. Diese
beiden Frauen im Besonderen waren dazu geeignet, Informationen auch
aus einer Dimension herbeizuschaffen, in die auf normalem Weg kein
anderer sonst Zugang hatte. Anka und Tina waren so etwas wie ein
Doppel-Medium und konnten ihre Gaben nur gemeinsam ausführen.
Sie ergänzten sich und bildeten eine Einheit. Beide waren am
gleichen Tag, zur gleichen Stunde geboren, und ihre Wege hatten sich
als Erwachsene durch Zufall gekreuzt.
    Anka, Tina und Alan waren › draußen ‹ tätig.
Was sie erfuhren, beeinflußte oft nicht minder das Leben der
›Festeingesessenen‹ wie deren eigene Abenteuer.
    Jim und Pepe waren auserwählt, den Keller im Haus der toten
Madame Fraque gemeinsam zu bewachen. Auch Marga und Ulrich Koster
wurden eingeweiht mit der Bitte, die beiden Jungen dort abzuwechseln,
wenn der Zeitpunkt gekommen war. Jede Veränderung, jede
Beobachtung war genau zu registrieren.
    Wichtig war vor allem, den Zugang zu dem noch einzigen
existierenden Tor in das Zwischenreich freizuhalten. Zu diesem Zweck
wurden die Bewacher mit allen noch vorhandenen Manja-Augen
ausgerüstet, die eine gewisse dämonenabwehrende Wirkung
besaßen.
    Danielle de Barteaulieé überbrachte gleichzeitig die
Meldung von der geglückten Befreiung. Die Freude war wegen der
noch immer andauernden Gefangenschaft Carminia Brados mit einem
Wermutstropfen vermischt.
    Jim und Pepe wurden zur ersten Wache eingeteilt.
    Außer den noch vorhandenen Manja-Augen ließ Hellmark
ihnen die Dämonenmaske da und die Hälfte des Trank der
Siaris, der in einem Extra-Fläschchen abgefüllt wurde.
    Sollten Helfer Molochos’ versuchen, hier einzudringen,
konnten sie mit diesen Mitteln gut abgewehrt werden.
    »Ob wir allerdings die Dämonenmaske brauchen, wage ich
zu bezweifeln«, krähte der schwarzhaarige,
braunhäutige Pepe. Er wedelte mit dem Objekt, das das Aussehen
eines abgeschnittenen Damenstrumpfs hatte, Jim, dem Guuf, vor dem
Gesicht herum. »Wenn Jim dabei ist, kann gar nichts Großes
passieren. Wenn die Dämonen ihn sehen, kriegen sie sowieso
’nen Schock…«
     
    *
     
    »Dem Burschen werd ich’s zeigen!« reagierte Jim.
»Mit seinem Gesicht kann er auch als Kinderschreck gehen
und…«
    Hellmark sah sie beide kurz an.
    Jims lautstarker Protest verpuffte ebenso wie eine Bemerkung, die
der flinke Pepe schon wieder auf der Zunge hatte. Wäre ein
Außenstehender Zeuge dieses Wortgefechts geworden, er wäre
entsetzt gewesen über das Verhältnis zwischen den Jungen.
Aber dieser Eindruck konnte nur oberflächlich sein. Jim und Pepe
lagen sich des öfteren in den Haaren, und der eine nahm dem
anderen nichts krumm. Jeder ging für den anderen durchs Feuer,
wenn es sein mußte, und was Jims Aussehen anbetraf, so
hätte ein Außenstehender Pepe gegenüber nie eine
entsprechende Bemerkung machen dürfen, ohne sich mit ihm
anzulegen.
    »Na schön, vertragen wir uns wieder«, sagte Pepe
kleinlaut. »Solange ihr auf der Bildfläche zu sehen seid,
machen wir gute Miene zum bösen Spiel. Aber sobald ihr
verschwindet…«
    »Werdet ihr hoffentlich nicht vergessen, um was es
geht«, fiel Hellmark ihm ins Wort. »Ihr habt eine
verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Achtet auf die Tür
und das Bild in der Kellernische! Einer von uns wird so schnell wie
möglich zurück sein, um euch nicht allzu lange allein

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