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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Noch verschlossen«, berichtigte er sich
schnell. »Was nicht ist, kann ja noch werden…«
    Sein Vertrauen in die seltsame geistige Welt, die er entdeckt
hatte und Stück für Stück erforschte, schien immer
mehr zu wachsen.
    »Ich nehme diese Drohung sehr ernst«, konnte Rani Mahay
sich die Bemerkung nicht verkneifen. »Wenn wir noch länger
warten, ist er imstande, die ganze Angelegenheit allein in die
Hände zu nehmen und uns Molochos auf einem silbernen Tablett zu
servieren.
    Whiss ist für jede Überraschung gut…«
     
    *
     
    So einfach war es leider nicht.
    Sie wußten sehr wohl, wie riskant ihr Unternehmen war, und
sie wußten auch, daß sie keine andere Wahl hatten, als so
und nicht anders vorzugehen.
    Vor allen Dingen war unerläßlich, so schnell wie
möglich zu handeln. Molochos durfte nicht zuviel Zeit
bleiben…
    Unerläßlich aber war auch, daß das Eroberte
– in diesem Fall der Keller Charmaine Fraques, der den
Übergang zum Zwischenreich als bis jetzt einzig bekannter Punkt
ermöglichte – gesichert wurde.
    Danielle versetzte sich nach Marlos.
    Sie trat heraus aus der zwielichtigen, kühlen
Kelleratmosphäre und kam in warmer, heller Frühlingsluft
an.
    Marlos, die unsichtbare, paradiesische Insel, lag vor ihr.
    Blauer Himmel, hochwachsende Kokospalmen, durch die sanft der Wind
strich, die Weite des tintenblauen Meeres, das sich am Horizont mit
dem Himmel vereinigte. Eine andere Welt tat sich auf, eine friedliche
Welt, in der sie alle seit geraumer Zeit zu Hause waren, und die sie
doch nicht auskosten konnten.
    Rha-Ta-N’mys Einflüsse wirkten überall auf der
Welt, die große Auseinandersetzung, der Zusammenstoß
zwischen Mensch und Dämon war vorprogrammiert. Vor mehr als
zwanzigtausend Jahren war auf der Insel Xantilon der Grundstein
für diese Entwicklung gelegt worden. Schon damals stürmten
Dämonenheere über die Erde, aber der große Erfolg
blieb aus. Die Schlacht endete unentschieden.
    Die Dämonen lagen auf der Lauer, und mit Molochos und anderen
ranghohen Finsterlingen wollten sie die Schlacht von damals nochmal
beginnen und endgültig zu ihren Gunsten entscheiden.
    Marlos war ein Bollwerk gegen das Böse. Aber in der
jüngsten Vergangenheit zeigten sich Risse in diesem Bollwerk.
Ein mutiertes Manja-Auge war auf die Insel geraten und hatte sie alle
getäuscht. Ein Beweis dafür, daß die Mächte der
Finsternis auch versuchten, die wirklich letzte und starke Bastion zu
Fall zu bringen und diejenigen, die noch Widerstand leisteten,
auszulöschen.
    Doch so weit war es noch lange nicht.
    Marlos war uneinnehmbar geblieben, die Gefahr rechtzeitig erkannt
worden, auch wenn sie Björn und Carminia fast das Leben gekostet
hätte. Für Hellmark bestand im Moment keine unmittelbare
Bedrohung mehr, nachdem der Aufenthalt im Ewigkeits-Gefängnis
hinter ihm lag. Für Carminia Brado allerdings war die Gefahr
noch längst nicht vorüber.
    In unmittelbarer Nähe der Ankunftsstelle Danielles lag das
Blockhüttendorf. Eine Hütte sah aus wie die andere, sauber
gearbeitet, einladend, einfach und doch bequem.
    Die Fenster ließen sich schließen, um die
gemütlich eingerichteten Räume zu verdunkeln, wenn ein
Marlos-Bewohner den Wunsch hatte, sich zurückzuziehen und zu
schlafen. Auf der Insel gab es keine Nacht. Immer Frühling,
immer Tag. Es schien, als wäre die Dunkelheit, das Metier der
Dämonen und Mächte des Bösen, von hier ein für
allemal verbannt.
    Auf der Insel hielten sich im Moment vier Personen auf.
    Das waren das Geschwisterpaar Marga und Ulrich Koster, Pepe,
Hellmarks Adoptivsohn aus Yucatán, und Jim, der Guuf. Er war
der augenfälligste Bewohner der Insel. Jim war kein Mensch,
vielmehr ein Mittelding zwischen Mensch und Dämon. Er hatte das
Aussehen eines Kugelkopfes mit dem breiten, runden Kopf und dem
haarlosen Schädel, auf dem ein hornartiger Kamm bis tief in den
Nacken hinunterwuchs, er hatte wimpernlose Augen und keine Nase. Der
breite Mund nahm das untere Gesichtsdrittel ein. Jim machte einen
erschreckenden Eindruck auf seine Umwelt. Durch sein Aussehen hatten
ihn die Menschen, denen er sich zugehörig fühlte, verfolgt.
Björn Hellmark hatte Jims Not schnell erkannt und ihm die
Möglichkeit geboten, auf der Insel zu bleiben. Jim konnte keiner
Fliege etwas zuleide tun. Er war kein Dämon, wie sein
unvorteilhaftes Aussehen vermuten ließ. Er hatte sehr unter den
Verdächtigungen und Nachstellungen wegen seiner
äußeren Gestalt gelitten. Hier auf Marlos aber wurde

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