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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seinen Grund, daß er noch in dieser Nacht das Grab
seiner Mutter sehen wollte. Ein ungewöhnliches Verlangen, als
hätte er zu einem späteren Zeitpunkt keine Gelegenheit
mehr.
    Er spürte instinktiv, daß etwas in der Luft lag.
    Todesgefahr!
    So war es immer gewesen, wenn sich die Men in Black in seiner
Nähe befanden.
    Es schien, als hätte er für diese rätselhaften
Gestalten so etwas wie einen Sondersinn entwickelt.
    Er spürte ihre Nähe beinahe körperlich…
     
    *
     
    Niemand merkte, daß es kam.
    Keiner der Gäste im Haus registrierte die Ankunft des
Fremden, Unerwarteten, die Alarmanlage sprach nicht an, und die
trauernde Lorette Grande, die dem Ereignis am nächsten war, sah
und hörte ebenfalls nichts.
    Zuerst kam das Licht.
    Es stand wie eine Säule mitten auf dem Rasen, pulsierte
leicht und war grün wie das satte Gras.
    Dann schälte sich eine Gestalt aus dem Licht.
    Ein Mann! Groß, markante Züge, braungebrannt… Das
schwarze Haar wuchs spitz in die Stirn hinein, die buschigen
Augenbrauen begrenzten wie dicke Raupen die Stirn.
    Die Gestalt trug einen weit fallenden, giftgrünen Umhang, der
mit einem goldenen Band durchwirkt war.
    Das Gesicht war hart und kalt, wie aus Stein gemeißelt.
    Ein erbarmungsloses Gesicht! Ein Mensch, der keine Gnade
kannte.
    War es wirklich ein Mensch?
    Er sah aus wie einer, kam aus Lemuria, jenem Kontinent, der durch
magische Manipulationen in eine andere Dimension geschleudert worden
war. Auf Lemuria stand Vontox’ Wiege. Wie viele Jahrtausende er
darauf gewartet hatte, die Herrschaft in dem fremdartigen Land wieder
zu übernehmen, wußte niemand genau. Vontox hatte sich
– in der Gestalt eines Waisenjungen – vortrefflich mitten
unter den Menschen verborgen.
    Die Rasse, die er bekämpfte, war gleichzeitig sein
größter Schutz.
    Seine Pläne liefen nicht so, wie er sie sich vorgestellt
hatte. Eine erste Niederlage hatte er bereits einstecken müssen,
als Björn Hellmark und seine Getreuen gegen die Seelenfresser
antraten und sie geschickt besiegten.
    Er konnte untertauchen. Es stellte sich heraus, daß die
Rasse der amazonenhaften Vogelfrauen zu einem starken und nicht zu
unterschätzenden Verbündeten Björn Hellmarks geworden,
war. Zu einem Zeitpunkt, als er sich geschwächt
zurückgezogen hatte, entdeckten sie sein Versteck und griffen
an.
    Es blieb ihm nichts anders übrig, als Lemuria zu verlassen.
Er mußte seine Lage überdenken und sich eine neue
Ausgangsposition schaffen.
    Etwas arbeitete gegen ihn…
    Er bezweifelte, daß Taya und ihr Volk es allein geschafft
hatten. Da gab es Unterstützung. Alles sah nach Verrat aus. Doch
er war noch nicht dahintergekommen, wer seine Finger im Spiel haben
könnte…
    Was sich am späten Nachmittag als flüchtiger Blitz
gezeigt und Henri Grandes Geist in die Vergangenheit transportiert
hatte, wurde nun manifest. Eine ruhige, massive Lichtinsel, aus der
Vontox, der Magier aus Lemuria, herauswuchs…
    Wieder war es die Welt der Menschen, die er sich als Basis
erwählte. Diesmal jedoch ein anderes Land. Seine Wahl geschah
zufällig. Nun kam es nur noch darauf an, auch seine
Kontaktperson zu finden, der er sich anschließen konnte,
über die er die ersten Fäden spinnen konnte. Seine
besondere Situation und Veranlagung erforderten es, daß er sich
einen Bekanntenkreis schaffen mußte, der ihn unterstützte,
dem er schließlich seinen ›Stempel‹ aufdrücken
konnte.
    Ehe Vontox vollends erstand, war das magische Mal, das ihn
befähigte, Dinge zu tun, die anderen nicht zugänglich
waren, auf seiner Brust zu sehen.
    Es leuchtete durch das grüne Gewand und sah aus wie der
goldene Panzer einer Schildkröte, in dessen Mittelpunkt
strahlenförmig von allen Seiten die Linien zusammenliefen.
    Dann war Vontox vollständig und endgültig da.
    Daß er in seiner wahren Gestalt hier nicht bleiben konnte,
stand außer Frage.
    Er paßte sich stets den Bedingungen an, die ihm
größtmöglichen Nutzen versprachen.
    Der Zufall hatte ihn hierher verschlafen. Nun hieß es, das
Beste daraus zu machen.
    Nach einem ersten schwachen Versuch, aus Lemuria zu entkommen, nun
dieser erfolgreiche…
    Vontox blickte sich mit harter Miene um und sah den unruhige,
schwachen Lichtschein hinter den in Blei gefaßten Fenstern. Er
näherte sich der kleinen Kapelle lautlos und warf einen Blick in
den schwach erleuchteten Raum.
    Vontox sah den aufgebahrten Toten, das Meer von Blumen, die
einsame, in Schwarz gekleidete Frau, die gedankenversunken ’ und
müde

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