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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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prägte Björn Hellmark im stillen
für sich den Begriff ›Dämonen-Kröten‹.
    Diese Ansammlung von Leben ließ Björn mißtrauisch
werden.
    Es sah gerade so aus, als würde sich hier alles versammeln,
was atmete und sich bewegte. Vielleicht war diese Ansammlung von
Leben sonst verteilt in den unteren Etagen und Korridoren. Die waren
eigenartigerweise völlig steril gewesen.
    Hier aber lebte jeder Quadratzentimeter Boden.
    Käfer und Spinnen krochen über den Boden, aus Ritzen und
Spalten der Wände. Irgend etwas zog sie an, rief sie…
    Björn mußte höllisch aufpassen, in dem allgemeinen
Gedränge ringsum niemand anzurempeln oder auf die Kröten,
Käfer und Spinnen zu treten. Manchmal lagen regelrechte
Knäuel herum. Da hockten Spinnen auf Kröten und auf den
Spinnen wiederum Kröten, als wollten sie einen Turm bauen, um
etwas von dem mitzubekommen, was sich da jenseits der lebenden Mauer
abspielte.
    Hellmarks Vorsicht war umsonst.
    Das Gewimmel um ihn herum und auf dem Boden war so dicht,
daß er nicht immer rechtzeitig ausweichen konnte.
    Er stieß ein Monster an, ein zweites…
    Sie konnten ihn nicht sehen, aber nun mußten sie doch
bemerken, daß da einer war, der nicht hierher gehörte.
Waren sie denn nicht vorgewarnt?
    In dem allgemeinen Gedränge jedoch fiel nicht auf, wer wen
schubste. Daß dabei Kröten, Spinnen und Käfer
zertreten wurden, daß auch manche Ratte einiges abbekam, schien
niemand zu stören.
    Keiner kümmerte sich darum. Alle starrten gespannt auf die
Wand, die schätzungsweise eine Länge von fünfzig
Metern hatte und sich im Halbdunkeln verlor.
    Der unsichtbare Björn Hellmark nahm nun ebenfalls keine
Rücksicht mehr auf das Gedränge. In dem allgemeinen
Durcheinander und der Ansammlung fiel seine Bewegung nicht auf und
registrierte keiner, daß sie von einem Unsichtbaren kam.
    Seine Nähe nahmen die Monster nicht unangenehm wahr. Da
mußte er einem glücklichen Zufall dankbar sein. Wäre
er jetzt im Besitz der Dämonenmaske gewesen, hätte sich
manches anders ereignet. Allein die Nähe der Maske bewirkte,
daß die Dämonischen unruhig wurden und das Weite
suchten.
    Ein großes Problem war schon das ›Schwert des Toten
Gottes‹.
    Es war zwar unsichtbar, aber nicht immateriell.
    Es war als ›Körper‹ vorhanden, und so mußte
er äußerste Vorsicht walten lassen, um keinen Dämonen
aus dem Reich des Unsichtbaren zu berühren.
    Wenn auch nur einer leicht angetippt wurde, bedeutete dies den
Untergang des Betreffenden. Er würde sich in eine Schwefel-Wolke
verwandeln und verflüchtigen. Dies jedoch würde nicht
passieren, ohne die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    So wurde Hellmarks Weg durch die Reihen und Gruppen der
Dämonischen zu einer Art Spießrutenlaufen.
    Ständig mußte er damit rechnen, daß ein
Dämon das Schwert berührte, ohne daß er selbst es
wollte.
    Er hielt den Atem an, drängte sich weit außen an den
Gruppen vorbei und nutzte jeden Zwischenraum.
    Er achtete nicht mehr auf das Getier, das am Boden herumkroch.
Unter seinen Sohlen schmatzte es manchmal.
    Dreißig Meter von der obersten Treppe entfernt entdeckte er
eine Stelle, die weniger stark frequentiert war.
    Die Unheimlichen aus’ der Alptraumstadt standen vor der Wand
wie vor einem Aquarium. Was sahen sie? Und warum konnte er nichts
wahrnehmen?
    Er hatte Gelegenheit, näher heranzugehen.
    Und dann sah er es plötzlich.
    Die Wand vor ihm war wie eine Milchglasscheibe. Er nahm dunkle,
schattenhafte Bewegungslinien dahinter wahr. Als ob sich darin eine
Flüssigkeit befände, in deren Auftrieb sich
Unterwasserpflanzen und geheimnisvolle Tiere bewegten.
    Noch einen Schritt nach vorn.
    Da wurde ihm bewußt, daß die Entfernung von der Wand
maßgebend war für die Klarheit der Sicht, und er begriff,
weshalb die meisten Dämonischen so nahe davor standen.
    Sie wollten alles sehen. Und wenn sie es gesehen hatten, dann
gingen sie wieder zurück und ließen andere vor- oder ihr
Platz blieb leer.
    Hellmark bemerkte einen freien Platz.
    Der Atem stockte ihm.
    Die Wand war jetzt kristallklar, und er sah wie in ein Aquarium,
eines das mindestens sechzig bis siebzig Meter lang war und etwa
fünfzehn hoch.
    Hinter dem Glas befanden sich Riesenmoleküle. Lautlos
schwebten sie wie aufgeblasene Ballons in einer Flüssigkeit,
deren Farbe fahl und unansehnlich war.
    Wie Planeten um die Sonne, so kreisten manche Moleküle um
sich selbst und glitten dabei noch im Verband durch den gigantischen
Hohlraum, der sich im Innern

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