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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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noch in
seiner unmittelbaren Nähe zu finden war.
    Die Bombe, die Macabros’ ätherischem Leib keinen Kratzer
zugefügt hatte, hatte den Bombenwerfer zerrissen.
     
    *
     
    Der Rauch verzog sich, die aufgewirbelten Blätter flogen
durch die Luft und allen Beteiligten hallte noch der Donnerschlag der
Explosion in den Ohren.
    Macabros war wieder auf den Beinen.
    Mit schnellen Schritten eilte er zurück an den Ort des
Geschehens. Carol und Harry lagen noch am Boden. Macabros
kümmerte sich um sie und war der Schwester seines Freundes
behilflich, auf die Beine zu kommen.
    »Alles okay?« fragte er besorgt.
    Benommen nickte Carol und wußte nicht, wie ihr geschah.
    Auch Carson raffte sich wieder auf.
    Carol schrie erschrocken, als sie sah, daß quer über
seine Stirn ein blutiger Streifen zog.
    »Nur ein Kratzer, von einem Splitter… nicht weiter
schlimm.«
    Er begutachtete sie. Ihr Kleid war verschmutzt, krumige, feuchte
Graberde klebte daran.
    »Die Hauptsache«, fuhr er fort, »daß dir kein
Haar gekrümmt wurde.«
    Carol stand noch zu sehr unter dem Eindruck des Geschehens, um den
Vorgang zu begreifen.
    »Wer… ist das?« stammelte sie und blickte auf den
großen blonden Mann.
    »Er ist der, von dem ich dir erzählt habe, Carol«,
antwortete Harry. »Er hat viele Namen…, viele seltsame
Namen. Mich hat er gebeten, ihn der Einfachheit halber –
›Björn‹ zu nennen. Offenbar deshalb, weil das ein
menschlicher Name ist. Aber er ist kein Mensch. Du hast es eben
selbst erlebt. Auch die Bombe konnte ihn nicht töten, obwohl er
direkt im Zentrum der Explosion stand. Den Man in Black hat’s
erwischt…, er ist Opfer seines eigenen Anschlages
geworden.«
    »Wem, Harry, galt der Anschlag? Dir?«
    »Nicht nur mir. Uns allen…«, erwiderte er matt.
»Sie machen stets Nägel mit Köpfen, sie
überlassen nichts dem Zufall. Wäre ›Björn‹
nicht gewesen, wären wir mit Sicherheit nicht mehr am
Leben… Und das zeigt mir, daß meine Idee,
zurückzukommen, doch nicht gut war.« Sein Gesicht wirkte
wie aus Stein gemeißelt.
    »Sie war gut, ich…«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht bleiben –
ohne euch alle in Gefahr zu bringen. Sie sind hinter uns her –
hinter ›Björn‹ und mir. Wir wissen zuviel…«
Er lachte leise. »Zuviel wissen, ist eigentlich der falsche
Ausdruck. Genau genommen wissen wir gar nichts. Aber wir haben sie
kennengelernt, wissen von ihrer Existenz und ihrer Macht. Sie wollen
nicht, daß jemand etwas Näheres über sie
erfährt. So war es schon immer. Wir sind unliebsame Zeugen, und
deshalb müssen sie uns beseitigen. Und dann müssen auch
Unschuldige sterben, Menschen, die zufällig in unserer Nähe
weilen. Nein, Carol, ich kann auch diese Zeitbombe, wie ich es bin,
nicht ins Haus legen. Ich kann nicht bei euch bleiben…«
    »Harry…«
    Er nahm sie in die Arme. »Eine Zeitlang habe ich
geträumt und geglaubt, die Vergangenheit nochmal
zurückrufen zu können. Aber das geht nicht. Nicht unter
diesen Umständen. Man müßte jene Nacht, als ich den
Men in Black begegnete, ungeschehen machen. Doch das ist nicht
möglich. Ich werde immer die Erinnerung daran haben, daran und
an die Zeit, die mehr als zwanzig Jahre meines Lebens prägte.
Ich hatte es mir leichter vorgestellt. Nun weiß ich, daß
ich einem Irrtum erlegen bin. Ich kann so nicht mehr leben, nicht
mehr hier… Der Gedanke daran, daß ihr zu Freiwild der Men
in Black werden könntet, läßt mir keine Ruhe
mehr…«
    »Du siehst die Dinge zu schwarz, Harry«, versuchte sie
ihm zu widersprechen.
    »Wenn es um diese Burschen geht, Carol, kann man gar nicht
schwarz genug sehen. Die Farbe, mit der sie sich kleiden, scheint
nicht zufällig gewählt. Schwarz – das ist die Farbe
der Nacht und des Todes. Sie werden immer wieder kommen, wenn ich
hier bleibe. Das Risiko ist zu groß…«
    Harry und Carol waren aus einem Holz geschnitzt. Einer versuchte
den anderen zu überzeugen. Harry hatte die besseren,
einleuchtenderen Argumente.
    Das nächtliche Ereignis auf dem Friedhof redete zudem eine
eigene Sprache. Es würde, wenn es morgen bei Tagesanbruch
entdeckt wurde, hektische Aktivitäten der damit befaßten
Behörden auslösen. Aber schon jetzt war klar, wie die
Untersuchungen ausgehen würden.
    Kein Mensch würde auf die Wahrheit kommen. Wahrscheinlich
nahm man an, daß ein Fremder, möglicherweise ein
Terrorist, beim Versuch, einen Sprengsatz in einem
unzugänglichen Versteck aufzubewahren oder zusammenzubauen, ums
Leben gekommen

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