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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der Mauer befand.
    Björn Hellmarks Hirn begann wie ein Computer zu arbeiten.
    In diesem riesigen und doch begrenzten Raum wurde so etwas wie ein
verkleinertes Universum gezeigt. Die Moleküle standen manchmal
dichter beisammen, dann war es ein ›Sonnensystem‹, viele
solcher Systeme ballten sich zusammen zu größeren
Ansammlungen, sogenannten ›Milchstraßen‹. Und alles
war in Bewegung, die Moleküle drehten sich um ihre eigene Achse,
um ein ›Molekül‹ das im Mittelpunkt ruhte.
    Die einzelnen Systeme strebten rasch voneinander weg. Dies
erweckte den Anschein, als würden die Moleküle weniger, die
Flüssigkeit dünner werden.
    Hellmark und Whiss waren fasziniert vom Anblick, der sich ihnen
bot.
    Dieses künstliche, in einem Aquarium funktionierende
›Weltall‹ aber enthielt noch mehr Überraschungen.
    Sie sahen – Molochos, den Dämonenfürsten!
    Wie ein Schatten war sein Abbild, das so groß wie das
Behältnis war.
    Im ersten Moment erfaßt Hellmark nur die Umrisse des
Körpers. Wie eine Fliege, die auf einem Schreibtisch landet, nur
einen Teilausschnitt wahrnimmt, so nahm auch er nur einen
Teilausschnitt der Oberfläche wahr, bis ihm die
Ungeheuerlichkeit voll bewußt wurde.
    Molochos – war so groß wie das Behältnis und
füllte es in seiner ganzen Größe aus!
     
    *
     
    Der Mann von Marlos wandte den Kopf.
    Er spähte schräg nach vorn, an der durchsichtigen Wand
entlang.
    Dies war Molochos’ Oberkörper, seine Arme, ein Teil
seiner Brust – und dort vorn, riesig groß und
aufgebläht, das Gesicht mit den grausamen Zügen.
    Die Flüssigkeit durchströmte seinen Körper wie ein
Licht. Alle Poren wurden durchflutet. Auch die Moleküle
passierten Molochos’ Körper.
    Hier fand ein Kontakt statt, ein ›Austausch‹.
    Von Körperlichkeit, Geist, hier wurde ein lebendes Wesen
abgetastet, angenommen…
    Die Moleküle waren ein Teil der Alptraumstadt, ein Teil jener
ungeheuerlichen Mischung, die Whiss eine ›Stadt aus Technik und
Magie‹ nannte.
    Die Moleküle ergriffen Besitz von Molochos’ Körper,
und Molochos seinerseits nahm Besitz von der Welt, die ein Teil
seiner selbst war. Gigantopolis gehörte von dieser Stunde an
wirklich ihm. Seine Gedanken konnten die Stadt befehligen, sein Wille
und die Aktionen, die Gigantopolis von der tiefsten Vergangenheit in
die Gegenwart bringen konnten, wurden eins.
    Molochos hatte den Weg entdeckt. Durch Zufall? Durch Verrat? War
die Zeit nach seinem Sieg über Gigantopolis reif gewesen –
und war ihm das Geheimnis dann einfach in den Schoß
gefallen?
    Diese Dinge hätte Björn gern gewußt.
    Doch die Zeit war noch nicht reif. Er sollte sich weiter
herumquälen mit diesen Gedanken.
    Das eintretende Ereignis verlangte zunächst – eine
Reaktion von ihm.
    Er fühlte den Druck in den Hüften.
    Da griff jemand nach ihm!
    Aber das war doch ganz unmöglich?!
    Er trug nach wie vor Velenas Armreif und konnte eindeutig
feststellen, daß die Tarnung funktionierte.
    Im Gegensatz zu den Ungeheuern an seiner Seite, deren
Spiegelbilder auf der Glaswand matt schimmerten, war von ihm nichts
zu sehen.
    Noch während Björn herum wirbelte, erfolgte der zweite
Stoß. Diesmal eindeutig ein Angriff.
    Hellmark stand einem Dämon gegenüber, dessen
Krokodilschädel auf einem dünnen Hals wankte wie eine
Tulpenblüte auf einem zu weichen Stengel.
    Der Unheimliche hatte die vermeintlich freie Stelle vor dem
›Aquarium‹ einnehmen wollen – und war gegen den
unsichtbaren, aber körperlich voll vorhandenen Hellmark
gestoßen.
    Das erste Mal war das Monster überrascht, das zweite Mal
wütend und erkannte, daß hier etwas nicht stimmte.
    »Da ist einer!«
    Björn sollte nie erfahren, wer den Ruf ausstieß.
    Es kam Bewegung in die Reihen der Beobachter, die sich das
Schauspiel des dämonischen Molochos-Bades nicht entgehen lassen
wollten.
    Ein Feind!
    Molochos selbst hatte davor gewarnt und ihnen höchste
Aufmerksamkeit eingeschärft.
    Das Ungeheuer, das auf den Unsichtbaren geprallt war, reagierte
deshalb auch sehr schnell.
    Bein zweiten Vorstoß hielt es schon sein breites, funkelndes
Schwert in der Hand und stieß zu.
    Björn erkannte die tödliche Gefahr gerade noch
rechtzeitig.
    Er brachte sich mit einem blitzschnellen Sprung auf die Seite,
knallte gegen ein anderes Monster, das gegen die Glaswand flog.
    Der Angreifer wurde durch seinen eigenen Schwung nach vorn
gerissen. Die Schwertspitze knallte auf das durchsichtige Mauerwerk,
ein heller Quietschton entstand. Das Metall

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