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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bewußt geworden. Wer sich mit
spiritistischen Praktiken befaßt, riskiert zu erkennen,
daß er nicht der ist, für den er selbst sich gehalten hat
und für den andere ihn halten.
    Raum und Zeit wirken sich auf einen grobstofflichen Körper
sehr ungünstig aus. Für feinstoffliche Materie sind sie
durchlässig wie ein Lufthauch.
    Wir alle, die wir Rha-Ta-N’mys Ziele unterstützen, haben
die Pflicht und die Aufgabe, denen beizustehen, die für sie
kämpfen.
    Ich bin der, der euch den Spiegel vorhält und euch den Weg in
die Vergangenheit, in die Dimensionen und das Jenseits zeigt…
Togar hat seinen Weg erkannt. Tausende werden ihn erkennen, wenn
diese Mission erst angelaufen ist.
    Du wirst jetzt einige Stimmen hören, die dir etwas zu sagen
haben…«
    Diese Nachricht bezog sich eindeutig auf Stuart Mayburry, obwohl
Menat nicht ausdrücklich seinen Namen nannte.
    Der Mann aus London wäre am liebsten aufgesprungen und
davongelaufen. Weder zum einen noch zum anderen war er
fähig.
    Das alles zehrte an seinen Nerven, und er hoffte sehnlichst,
daß Billy Sheridan einen schlauen Einfall hatte und ihn hier
herauspaukte.
    Er lauschte, als er die Unruhe und das Wispern aus dem
Lautsprecher hörte.
    »Stu… kannst du mich hören? Stell dir vor… ich
bin hier…«
    Ein Stöhnen entrann Mayburrys Lippen.
    »Gladys!« sagte er ungläubig. »Das ist
doch… Gladys’ Stimme! Ich verliere den Verstand… Das
ist Hexerei, Alee…Wie kann ich Gladys’ Stimme hören,
wenn sie seit zehn Jahren tot ist? Was macht ihr hier mit mir?
Was…«
    Er fuhr zusammen.
    Da war eine andere Stimme.
    »Wir leben. Wir leben – wie du lebst. Auch wenn du uns
nicht sehen kannst, Stuart…« Eine schnelle, etwas zu helle
Männerstimme war das. Unverwechselbar und typisch, Onkel
George!
    Es schnürte Mayburry die Kehle zu.
    George war vor einem Jahr gestorben, ein alter Mann, der ein
bißchen zu oft ins Glas geschaut hatte. Seiner Leber war das
nicht bekommen.
    »Freunde und Verwandte aus der nahen Vergangenheit…
Stimmen bringen Leben mit. Plötzlich sieht man die Menschen
wieder vor sich, mit denen man früher zusammen war«, machte
Hampton sich bemerkbar. »Hexerei, Stuart? Es kommt darauf an,
wie man es sieht. Dämonische Wesenheiten sind zu vielerlei
Tricks in dieser Richtung fähig.«
    »George und Gladys… keine natürlichen Menschen? Nur
– Spiegelbilder eines Dämons, Alec? Willst du das damit
sagen?«
    »Keineswegs. Ich will sagen, daß du bald erkennen
wirst, wohin du wirklich gehörst. Noch denkst und fühlst du
als Mensch – wird es aber auch so sein, wenn du Stimmen und
Namen hörst, die es vor drei- oder vierhundert Jahren gab, vor
fünf- oder zehntausend Jahren, oder die noch älter
sind?«
    »Wir werden sie töten… noch in dieser Nacht…
ich werde dir helfen…«
    Zwischen Mayburrys Augen entstand eine steile Falte. Er war
weiß wie ein Leintuch.
    »Du… brauchst mir nicht zu helfen…«,
hörte er sich flüstern, ohne daß es ihm bewußt
wurde, daß er selbst es war, dessen Lippen sich bewegten,
»ich werde es allein tun… ich hasse sie… das
hätte sie nicht tun dürfen… Mit meinen eigenen
Händen werde ich sie erwürgen… Und es wird mir eine
Genugtuung sein …«
    Er ballte die Hände so stark, daß die Adern auf seinen
Handrücken hervortraten. Es waren die Hände eines
Mörders, der sein Opfer erwürgte.
    »Die Nacht ist neblig und regnerisch… wie geschaffen
für ein solches Vorhaben«, fuhr Mayburry automatisch zu
sprechen fort. »Sie kommt immer spät nach Hause… sie
wird ahnungslos in meine Hände laufen… ich habe ein gutes
Alibi… man hat mich im Dorfwirtshaus gesehen… es liegt nur
wenige Schritte vom Tatort entfernt… an diesem Abend feiert der
Wirt seinen Geburtstag. Der Wein wird reichlich fließen. In der
Heiterkeit und dem allgemeinen Treiben wird niemand meine
minutenlange Abwesenheit merken… auch ›Sie‹ wird
überrascht sein, weil sie mich da, wo ich ihr auflauere, nicht
erwartet…«
    Schweiß perlte in Mayburrys Gesicht. Seine Augen blickten
kalt. Mörderaugen…
    Mayburry saß da mit offenem Mund und hatte die letzten
Worte, die über seine Lippen gekommen waren, bewußt
gehört.
    »Alec«, wisperte er.
    Der Angesprochene lachte. »So war es bei mir das erste Mal
auch… ganz natürliche Reaktion. Man entdeckt sich selbst.
Viele laufen herum, die schon mal in einem früheren Leben
Mörder waren, ohne das geringste davon zu ahnen… Für
dich ist es nur ein Ereignis aus einer

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