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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wurden Björn und seinen Begleitern in vollem Umfang
bekannt. Ebenso das Psychogramm Molochos’, der als zweiter
seinen Willen mit der Psyche Gigantopolis’ verband.
    Drei Kriterien gab es, die erfüllt werden mußten.
    Erstens das Amaltalgonn finden, was voraussetzte, daß man
von ihm wußte, denn die Riesenschlange, Sinnbild des ewigen
Lebens der geheimnisvollen Schöpfer von Gigantopolis, wachte
gut. Sie ließ niemand ein. Wer sich gegen sie stellte, war
verloren. Das Wort war der Schlüssel. Die Schlange konnte weder
magisch noch dämonisch bezwungen werden. In unmittelbarer
Nähe des Amaltalgonn war sie unverwundbar.
    »Das zweite Kriterium – ist das Molekularbad«,
flüsterte Rani Mahay, als die blitzartig auf sie
einstürmenden Einflüsse ebenso schnell wieder erloschen,
wie sie gekommen waren.
    »Wer sich ihm aussetzt, wird Herr über die Stadt. Nur
von einem kann sie in Besitz genommen werden«, nickte Arson.
»Alles besteht aus Atomen und Molekülen. Jeder organische
Stoff, jede tote Materie. Das geistige Programm der Moleküle
wird durch den weitergegeben, der sich dem Molekularbad ausgesetzt
hat…«
    Björn bestätigte ihm das. Mit eigenen Augen hatte er
gesehen, wie Molochos endgültigen Besitz von der Stadt nahm.
Seine ganze Wesensart wurde der rätselhaften Stadt
aufgedrückt wie ein Stempel.
    »Das dritte Kriterium – ist der Schwur«, ließ
Danielle de Barteaulieé sich vernehmen. »Keiner kommt um
ihn herum. Jeder, der bereit ist, sich der großen Vorteile
dieser fliegenden Stadt zu bedienen, die in Raum und Zeit eintauchen
kann, muß auch wissen, daß sie ihm verlustig gehen wird,
wenn er sein Versprechen nicht einlöst oder nicht einlösen
kann… Die Stadt speit ihn aus wie einen
Fremdkörper…«
    »Beispiel Molochos«, bemerkte Hellmark nachdenklich.
»Im Siegestaumel überschätzte er sich…«
    Durch den geistigen Lernprozeß im Amaltalgonn war ihnen auch
das bekanntgeworden.
    Er war überzeugt davon, daß es keinen ebenbürtigen
Gegner gab, der ihm jemals seine Herrschaft über Gigantopolis
streitig machen könne.
    Er sei deshalb bereit, der Stadt den Rücken zu kehren mit
allen, die ihm Untertan seien, wenn er in Gigantopolis jemals einen
Kampf verlieren sollte, der sich gegen ihn persönlich
richte.
    Dieser Umstand war schneller eingetreten, als er vermutet
hatte.
    Der Kampf mit Hellmark! Er konnte ihn nicht zu seinen Gunsten
entscheiden.
    Molochos’ Flucht war die Folge. Nun sah Björn sie in
einem ganz anderen Licht. Der Dämonenfürst hatte fliehen
müssen. Ihn und seine Dämonischen hatte die Stadt
abgesondert.
    Der Schwur hatte sich gegen ihn gewendet, und es gab nichts, was
er den bestehenden geistigen Bedingungen hätte entgegensetzen
können. Jede Gewalt – war eine Gewalt gegen die Stadt. Sie
wäre zerbrochen. Dies aber lag auch nicht im Sinn des
Dämonenfürsten.
    Ein großes Rätsel war ihnen bekanntgeworden.
    Aber brennende Fragen waren nach wie vor unbeantwortet
geblieben.
    Die wichtigste darunter war: wohin hatte Molochos sich abgesetzt?
Was war aus Carminia Brado geworden?
    Die zweite Frage stellte Hellmark sich nicht.
    Die entsprang Rani Mahays Überlegungen.
    Da war die Antwort schon gegeben. Sie betraf sie alle.
    Ein einziges Mal, so erkannten sie, gab das Amaltalgonn auch
Antwort auf Fragen, die direkt oder indirekt an es gerichtet wurden
und die von entscheidender Bedeutung für das Schicksal des- oder
derjenigen waren, die hier Zugang gefunden hatten.
    Die Bilder waren in ihnen alle. Und der auf eine Antwort am
meisten angewiesen war, Björn Hellmark, sah sie so wie die
anderen.
    Zuerst einen düsteren Stollen, der seltsam durchlässig
war und keine dreidimensionale Struktur aufwies.
    Am entgegengesetzten Ende glomm ein schummriges Licht, das aussah
wie ein böses Auge.
    Die Schicht wurde durchsichtig. Der Blick ging in eine
düstere, einsame und bedrückende Welt.
    Wie Schemen wanderten langsam, verzerrt wie im Zeitlupentempo
einige Personen durch die merkwürdige Welt.
    Ein Teil des Jenseits!
    Geistkörper hielten sich dort auf, Menschen, die keinen Leib
mehr aus Fleisch und Blut hatten.
    Zwischen ihnen tauchte der Reiter auf.
    Eine gespenstische Erscheinung im schwarzen Umhang. Das fahle
Knochenpferd verstärkte den Eindruck des Ungewöhnlichen und
Unheimlichen noch.
    Es preschte in die Düsternis hinein.
    Es bewegte sich anders als die abgewandten Gestalten, die zu
schweben schienen.
    Nein, da war eine, die sich ebenfalls ›normal‹ bewegte
und aus dem

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