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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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geringste Geräusch, das in sein Unterbewußtsein
drang, genügte, um ihn sofort zu wecken.
    Seine Sinne waren in tausend Gefahren geschult. Doch was sich ihm
näherte, kam lautlos…
    Zwischen den Felsen hinter ihm schwebte der Schatten mit lautlosen
Flügelschlägen heran.
    Es war ein riesiges Tier, ein Mittelding zwischen
überdimensionaler Fledermaus und urwelthafter Echse.
    Die Flügel hatten eine Spannweite von acht Metern, die
Flughäute schimmerten rötlich-grün und waren
transparent, so daß das pulsierende Licht der Kristallfelsen
sich noch darin zeigte.
    Das Flugwesen wirkte auf den ersten Blick unheimlich und
lebensbedrohend.
    Kopf und Hals waren langgestreckt und wirkten wie eine Lanze
zwischen grotesken Flügeln, die sich kaum bewegten und sanft die
milde Luft, die zwischen den Bergen aufstieg, vorbeigleiten
ließen.
    Die Augen links und rechts in dem spitzen Schädel mit den
dolchartig gebogenen Zahnreihen, glühten wie das Feuer in der
Hölle. Und die Hölle selbst schien dieses erschreckende
Geschöpf ausgespien zu haben.
    Die eingezogenen Beine waren dicht behaart und mit
rasiermesserscharfen Krallen besetzt: Ein vampirisches Nachttier,
noch nicht lange in dieser Region Xantilons verbreitet… Seit die
Schergen und Kämpfer der Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my Jagd auf Menschen machten, gab es auch
blutrünstige Bestien, die nicht die Natur auf diesem Kontinent
hervorgebracht hatte. Sie waren eingeschleppt worden, aus finsteren
Welten, die völlig unter dämonischer Herrschaft
standen.
    Das Ungeheuer kam aus den zerklüfteten Gefilden des Nordens
und hatte auf seinem Flug Menschen und Tiere geschlagen. Es war mit
feinsten Spürsinnen ausgerüstet… und so ging
plötzlich ein Ruck durch den speerartigen Köpf, als es die
Witterung des Schläfers aufnahm.
    Der riesige Körper glitt herum, die Winkelneigung der
Schwingen veränderte sich. Die Bestie aus einer von Dämonen
beherrschten Welt tauchte ein zwischen zwei Felsen – und
erblickte den ahnungslos Schlafenden.
    Das Geräusch der Luft, die leise an den bizarr ausgezackten
Flügeln vorbeistrich, registrierte Björn Hellmark sofort im
Unterbewußtsein.
    Gefahr, signalisierte es ihm.
    Er schlug die Augen auf und war sofort hellwach. Seine Hand zuckte
zum Schwertgriff.
    Da war der Schatten des Ungeheuers schon über ihm…
    Alles ging rasend schnell.
    Das ›Schwert des Toten Gottes‹ rutschte ihm von den
Knien, ehe er es fassen konnte.
    Die Bestie fuhr ihre Krallen aus und wischte über Hellmark
hinweg, ehe dieser sich mit einem Sprung zur Seite aus dem
Gefahrenbereich bringen konnte.
    Björn Hellmark wurde gepackt und in die Höhe gerissen.
Das Schwert flog gegen einen Kristallfelsen, und ein dunkler Ton
hallte durch die Nacht, der von dem Pfeifen und Kreischen aus
dem Rachen des Flugungetüms verschluckt wurde. Die von den
heftig schlagenden Flügeln um Hellmark aufgepeitschte Luft half
zusätzlich mit.
    Björn Hellmark verlor den Boden unter den Füßen
und hing zwischen den Klauen fest wie angewachsen. Die spitzen
Krallen zerfetzten ihm Hemd und Hose’ und bohrten sich wie
glühende Nadeln in seine Haut.
    Heiseres Krächzen erscholl. Es hörte sich an wie
teuflisches Triumphgelächter.
    Die Bestie schwang sich kraftvoll empor in die Luft und riß
Björn Hellmark mit, der um sich schlug, in der Hoffnung, durch
Widerstand die unangenehme Lage, in die er geraten war, doch zu
verbessern.
    Seine Fäuste knallten gegen den Leib der dämonischen
Echse. Die Haut war wie ein Panzer, rauh und schuppig, und er schlug
sich die Knöchel daran auf.
    Trotz der Schmerzen kämpfte er verbissen weiter. Doch es half
nichts.
    Die dämonische Flugechse trug ihr Opfer davon, über die
Felsen hinweg, tauchte ein zwischen Klüften und Schluchten und
strebte dem Hinterland zu, der Region, die man das ›Land der
steinernen Zauberer‹ nannte.
    Dünne Nebelschleier mischten sich in das pulsierende Licht
aus den Felsen. Im Zwielicht waren die Umrisse großer
bewaldeter Flächen und vereinzelter, besonders hoch gewachsener
Bäume wahrzunehmen. Feucht schimmerten kleine Seen und Teiche
unter ihm.
    Die Dämonenechse schwebte etwas in die Tiefe, so daß
sie dem Wipfel eines hohen Baumes gefährlich nahe kam.
    Was wie Gefahr aussah, wurde für Hellmark zur Chance, die er
blitzschnell wahrnahm.
    Der streckte sich. Spannung kam in seinen Körper, als er sich
ruckartig nach unten sacken ließ und mit den Beinen
gleichzeitig kraftvoll ausholte.
    Er wollte sich mit den Füßen

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